Herbe Pointe
Teams | 4. Mai 2015, 13:54 Uhr

Herbe Pointe

Herbe Pointe

Ein Gladbach in Hochform spielte, traf, war deutlich besser. Warum die Niederlage trotzdem schmerzt.

Berlin - Die Einwechslungen zeigten die Ambitionen an. Als donnernder Berliner Applaus eine Stadionrunde drehte und von Änis Ben-Hatiras beigelegter Verletzungspause kündete, wussten alle im Olympiastadion: Pál Dárdai will sich keineswegs mit einem 1:1 gegen den künftigen Champions League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach arrangieren.


Es war ohnehin spätestens der Anpfiff zum Schlussspurt. Beide Trainer brachten in dreiminütiger Abfolge ihre vielversprechendsten Alternativen: für Hertha kamen besagter Ben-Hatira (76.) und Ronny (82.) während Lucien Favre Thorgan Hazard (79.) und Ibrahima Traore (73.) los schickte.
Es gehört zu den herben Pointen dieses Spiels, das ausgerechnet der Guineer, bis Sommer 2009 mit der Fahne unterwegs, statt des mit Stadiongrollen gekommenen Ben-Hatira zum spielentscheidenden Protagonisten wurde. Sein Schlenzer in Robben-Manier (85.) ließ Thomas Kraft keine Chance und die sonst vor dem Tor nicht eben konsequenten Fohlen spät jubeln. Dass ein Wegrutschen Genki Haraguchis Traore den Weg zum Torschuss ebnete, war der finale Haken unter dem Ereignis.

"Ich dachte, dass wir aus der letzten Woche etwas gelernt hätten", sagte Sebastian Langkamp, "aber das war anscheinend nicht der Fall." Dass am Ende fünf Leute nicht hinter den Ball kämen, sei in dieser Situation "einfach fahrlässig". Schließlich hätten die Berliner gegen die Gladbacher Ball- und Tempomaschinerie gut mit dem Remis leben können, die Gäste weniger.
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Heute haben wir keinen Punkt verdient.
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-Pál Dárdai

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Dabei war bereits der Führungstreffer der Gäste "eine Einladung", wie Dárdai befand. "Das war unnötig." Eine Unachtsamkeit von Per Skjelbred im Spielaufbau lud Vorbereiter Raffael und Vollender Max Kruse (11.) zum Kontern ein - Hertha mit den eigenen Mitteln geschlagen.

Obwohl der Ausgleich von Valentin Stocker nur 73 Sekunden später die einzige Schwächephase Gladbachs folgen ließ, gelang es der immer wieder schnell konternden Hertha, eine ausgeglichenere Begegnung zu provozieren als es die seit Wochen auf Hochtemperatur spielenden Gladbacher in der Regel zulassen.


Allein die Verwertung ließ zu wünschen übrig, weshalb es dem punktlos zurückbleibenden blau-weißen Lager nicht zum Trost taugte, dass das Spiel die zehn Tabellenplätze Unterschied nicht widerspiegelte. "Heute haben wir keinen Punkt verdient", beschied Dárdai ganz realistisch. "Jetzt haben wir noch drei Matchbälle, um uns für die Buli zu qualifizieren." Den Beweis, dass er und seine Mannschaft die Ambitionen, den Mut dazu mitbringen, konnte das Gladbach-Spiel dabei allemal antreten.

(ph/citypress)

von Hertha BSC