"Berlin ist immer etwas Besonderes"
Teams | 15. Mai 2015, 12:00 Uhr

"Berlin ist immer etwas Besonderes"

"Berlin ist immer etwas Besonderes"

Frankfurts Verteidiger Alexander Madlung über die Saison, seine Rückkehr nach Berlin und Pál Dárdai.
Berlin - Von 1999 bis 2006 war Alexander Madlung für Hertha BSC aktiv. Nach drei Jahren in der U19 und der zweiten Mannschaft gab er 2002 unter Huub Stevens sein Bundesliga-Debüt. Nach insgesamt 97 Einsätzen (13 Tore) für die Blau-Weißen wechselte der gebürtige Braunschweiger 2006 nach Wolfsburg. Anfang 2014 ging es dann zu Eintracht Frankfurt weiter. Mit den Hessen spielt Madlung eine solide Bundesligasaison, nach 32 Spielen befindet sich die Eintracht jenseits von Gut und Böse auf dem elften Tabellenplatz. Vor der Begegnung mit seinem Ex-Klub stellte sich der 32-jährige Verteidiger dem herthabsc.de-Interview:

herthabsc.de: Hallo Herr Madlung, durch den Sieg am vergangenen Wochenende ist der Klassenerhalt rechnerisch durch. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Alexander Madlung: Zu Hause haben wir die nötigen Punkte eingefahren, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Auswärts hätte man in dem einen oder anderen Spiel noch punkten müssen, um noch höhere Ziele angreifen zu können. Da haben wir leider zu viele Punkte liegen gelassen.

herthabsc.de: Wie sieht es noch mit Kontakt nach Berlin und zu Hertha BSC aus?
Madlung: Mit dem Trainer und dem Manager habe ich noch zusammengespielt, aber ansonsten hält sich der Kontakt in Grenzen. Nello di Martino kenne ich noch und auch noch den ein oder anderen Physio.
herthabsc.de: Platz 7, der womöglich noch für die Teilnahme am Europapokal reichen könnte, ist vier Punkte entfernt… Was ist noch möglich?
Madlung: Wir haben noch ein Heimspiel gegen einen Gegner, der auch nicht ganz so einfach ist. Leverkusen spielt einen sehr guten Fußball in dieser Saison und auch Hertha ist eine Mannschaft, die mindestens noch einen Punkt braucht um den Klassenerhalt zu schaffen. Die werden mit ihren Fans im Rücken alles geben. Wir müssen versuchen, voll dagegen zu halten.

herthabsc.de: Am Wochenende geht es zu ihrem früheren Verein Hertha BSC. Inwiefern ist eine Partie im Olympiastadion gegen ihren Ex-Klub noch etwas Besonderes?
Madlung: Eine Reise nach Berlin ist immer etwas Besonderes. Ich bin immer noch sehr gerne in Berlin und es ist immer wieder schön, ins alte Wohnzimmer zurückzukehren.
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Es ist immer wieder schön, ins alte Wohnzimmer zurückzukehren.
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-Alexander Madlung

herthabsc.de: Wie schätzen Sie die Arbeit ihres ehemaligen Mitspielers Pál Dárdai als Trainer ein?
Madlung: Als Spieler war er einer, der immer 100 Prozent gegeben hat. Ein Kämpfer auf dem Platz, der immer die Drecksarbeit erledigt hat. Ich glaube, dass er dem Team sehr gut tut und gerade den jungen Spielern aufzeigen kann, wie man sich als Profi zu verhalten hat. Da hat Hertha schon einen sehr guten Trainer an der Hand.

herthabsc.de: Am 15. Mai vor elf Jahren standen Sie gemeinsam mit Pál Dárdai in München auf dem Feld. In der 82. Minute erzielten Sie den 1:1-Ausgleich, fast in der Schlussminute verschoss 1860 einen Elfmeter, wodurch die Klasse für Hertha BSC gesichert war. Welche Erinnerungen haben Sie noch an diese Partie?
Madlung: Das sind natürlich Erfolgsmomente im Abstiegskampf, die man nicht vergisst, und die Feier danach war natürlich riesig, die vergisst man auch nicht. Die Saison insgesamt war ein Auf und Ab. Wir haben uns dann letztendlich zwei Spieltage vor Schluss retten können, sodass wir am letzten Spieltag nicht mehr punkten mussten.
herthabsc.de: Was war damals ausschlaggebend?
Madlung: Wenn du ein intaktes Team hast, kommst du aus solch einer Situation eigentlich fast immer glimpflich raus. Die Mannschaft hat funktioniert, von daher haben wir dann auch verdient den Klassenerhalt geschafft. Auch gerade durch die Heimspiele in der Rückrunde, wo wir Siege auch gegen richtig gute Mannschaften eingefahren haben.

herthabsc.de: Die Herthaner kämpfen noch um den Klassenerhalt. Was zeichnet die Blau-Weißen aus ihrer Sicht aus?
Madlung: Sie versuchen hinten immer kompakt zu stehen und suchen vorne ihre Chancen. Es gab da auch verletzungsbedingt einige Umstellungen. Die Mannschaft musste den Trainerwechsel hinnehmen und sich umgewöhnen. Das ist in solch einer Phase natürlich auch nicht so leicht. Sie haben es aber bisher unter Pál Dárdai sehr gut gemacht.

herthabsc.de:
Worauf müssen Sie am Samstag achten? Worauf wird es ankommen?
Madlung: Wenn man den Gegner unterschätzt oder nicht hundertprozentig bei der Sache ist, dann wird man gegen jeden Gegner in der Bundesliga Probleme haben. Da muss man von der ersten Minute wach sein und versuchen gegenzuhalten.

herthabsc.de: Wo landen Hertha und Frankfurt am Ende der Saison?
Madlung: Das ist natürlich schwer zu sagen, aber ich bin mir sicher, dass beide nächste Saison erstklassig spielen!

(war/dpa)

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