"Pál Dárdai hat einen klaren Plan"
Teams | 19. Juni 2015, 13:43 Uhr

"Pál Dárdai hat einen klaren Plan"

"Pál Dárdai hat einen klaren Plan"

Neuzugang Mitchell Weiser über seinen Wechsel, die Zeit beim Rekordmeister und die neue Spielzeit.

Berlin - Herthas erster Neuzugang für die kommende Saison steht fest: Mitchell Weiser kommt vom FC Bayern München und unterzeichnete bei den Berlinern einen Vertrag bis 2018. Von 2005 bis 2012 war der flinke Flügelspieler beim 1. FC Köln aktiv, wechselte 2012 dann zum FC Bayern. Zwischenzeitlich war der 21-Jährige von den Münchnern für ein halbes Jahr an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Beim DFB durchlief Weiser fast alle Jugendnationalteams (U16, U17, U18, U20).

In der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit machte er durch starke Leistungen beim Rekordmeister auf sich aufmerksam, erzielte gegen Paderborn auch sein erstes Bundesliga-Tor. Nun möchte Weiser in der kommenden Saison mit Hertha BSC für Furore sorgen. Im herthabsc.de-Interview sprach der Neuzugang über seine Beweggründe für den Wechsel, die Zeit beim FC Bayern und seine Ziele für die kommende Saison:

herthabsc.de: Herzlich willkommen in Berlin! Die obligatorische erste Frage: Was hat den Ausschlag für die Entscheidung für Hertha BSC gegeben?
Mitchell Weiser: Hertha hat sich am längsten und intensivsten um mich bemüht. Michael Preetz und Pál Dárdai haben nicht locker gelassen und mir den Wechsel nach Berlin schmackhaft gemacht.

herthabsc.de: Wie lief der Austausch mit Manager und Trainer?
Weiser: Die Gespräche liefen sehr gut. Es war ein ganz lockerer Austausch, Michael Preetz und Pál Dárdai haben mir erklärt, was sie von mir erwarten und auch, worauf ich mich verlassen kann. Da habe ich schon gemerkt, dass das sehr gut passt.

herthabsc.de: Mit welchen Zielen gehst du dann in die neue Herausforderung 'Hertha BSC'?
Weiser: Mein persönliches Ziel ist natürlich, Stammspieler bei Hertha BSC in der Bundesliga zu werden. Mit der Mannschaft ist das Ziel, immer besser zu werden und dass wir uns im Vergleich zur letzten Saison steigern.

herthabsc.de: Was ist Mitchell Weiser für ein Spieler, was sind deine Stärken, worin willst du dich noch verbessern?
Weiser: Man kann sich natürlich immer verbessern. Körperlich kann ich sicherlich noch zulegen, oder im Kopfball- oder Passspiel - es geht alles immer besser. Meine Stärken sind die Schnelligkeit und das Dribbling. Ich bin eher der Spieler fürs Kreative, für die Dinge, die nicht jeder macht - das ist meine Spielweise.

herthabsc.de: Du bist ein sehr flexibler Spieler. Wo fühlst du dich am wohlsten?
Weiser: Am wohlsten fühle ich mich auf den Außenbahnen, ob links oder recht, vorn oder hinten ist eigentlich egal. Offensiv kann ich hier vielleicht meine Stärken am besten einbringen, aber wichtig ist, wo mich der Trainer braucht.

herthabsc.de: Ist es eher Vor- oder Nachteil, viele Positionen spielen zu können?
Weiser: Das sehe ich ganz klar als Vorteil. Ich habe schon in der Jugend auf vielen unterschiedlichen Positionen gespielt - das hat immer ganz gut geklappt. Wenn man sich richtig auf die Aufgaben einstellt, funktioniert das gut.

herthabsc.de: Der Name Weiser ist in der Bundesliga bereits bekannt. Welchen Ratschlag hat dir dein Vater Patrick Weiser (Köln und Wolfsburg, Anm. d. Red.) von Profi zu Profi mit auf den Weg gegeben?
Weiser: Eigentlich hat er mich immer alles selbst durchleben lassen. Natürlich hat er mir einige Sachen erzählt, aber wichtig ist, dass man die Dinge selbst erlebt, seine Erfahrungen macht und die Schlüsse daraus zieht.
herthabsc.de: Hatte er Anteil daran, dass du auch Profi geworden bist?
Weiser: Ich habe mit sechs Jahren angefangen, Fußball zu spielen. Es war eigentlich immer mein eigener Antrieb und mein eigener Ehrgeiz - in dem Alter versteht man auch nicht unbedingt, dass sein Vater Fußball-Profi ist.

herthabsc.de:
Du bist früh von Köln nach München gewechselt. Was hast du aus der Zeit bei Bayern mitgenommen?
Weiser: Der FC Bayern ist natürlich schon ein anderes Kaliber, im Vergleich zu vielen anderen Vereinen, nicht nur in Deutschland. Das ist natürlich auch im Training so. Sich daran anzupassen und mit den vielen guten Spielern zusammen zu trainieren, bringt einen als jungen Spieler schon weiter.

herthabsc.de: Dein Trainer war Pep Guardiola. Welche Rolle spielte er für deine Entwicklung?
Weiser: Er ist schon ein Wahnsinnstrainer. Durch ihn sieht man Fußball auf eine ganz andere Art und Weise. Guardiola hat eine ganz eigene Idee, wie er Fußball spielen lassen will, zum Beispiel wie du als Außenverteidiger nach vorne verteidigst. In dieser Form habe ich das in der Bundesliga noch nicht erlebt. Er achtet auf ganz andere Details, als die Trainer, die ich vor ihm hatte.

herthabsc.de: Wie schätzt du Pál Dárdai als Trainer ein?
Weiser: Als Trainer kenne ich ihn noch nicht so gut, eher als Spieler früher. In unserem Gespräch habe ich aber schon gemerkt, dass er auch einen klaren Plan hat, wie er Fußball spielen lassen will. Das war auch ein Grund, der mich am Ende überzeugt hat.

herthabsc.de: Und welchen Eindruck hast du von deinem neuen Team aus der Entfernung gewonnen?
Weiser: In der letzten Saison hatte die Mannschaft viel Verletzungspech. Defensiv standen sie eigentlich immer relativ gut, nach vorne hat es aber nicht immer so gut funktioniert. Ich hoffe, dass ich dabei in der neuen Saison helfen kann, damit wir dann auch den nächsten Schritt gehen können.

herthabsc.de: Wie groß ist die Vorfreude auf die neue Saison?
Weiser: Ich freue mich erstmal darauf, wenn das Training los geht und ich meine Mitspieler kennenlernen kann. Die Vorbereitung wird mit Sicherheit anstrengend werden. Und dann freue ich mich natürlich auch auf das erste Spiel und hoffe, dass ich dann dort auch auf dem Feld stehen darf.

(war/City-Press)
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Ich will Stammspieler bei Hertha BSC in der Bundesliga werden!
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-Mitchell Weiser

von Hertha BSC