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Teams | 23. Juli 2015, 12:51 Uhr

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Neuzugang Vladimir Darida überzeugt. Nicht nur durch sein Tor im ersten Spiel für Hertha BSC.
Schladming - Eigentlich hat man im Trainingslager das Gefühl, als ob Vladimir Darida schon immer Herthaner war. Ganz selbstverständlich tritt der frisch gebackene Neuzugang in Schladming auf. Ob im Hotel, auf dem Trainingsplatz oder wie in seinem ersten Testspiel gegen den FC Fulham - dabei ist Hertha BSC eine neue Welt für die neue Nummer 6 der Blau-Weißen. Am Dienstag wünschten sich die mitgereisten Berliner Journalisten den Neuzugang für die obligatorische Medienrunde im Trainingslager. Neun Medienvertreter löcherten den angenehm ruhigen Zeitgenossen mit Fragen - eher ungewohnt. "In Freiburg war manchmal nur ein Journalist mit im Trainingslager und der hat nicht mal Interviews gemacht", erinnert sich Darida mit einem Schmunzeln.
Das Interesse und die Erwartungen an seiner Person sind durch den Wechsel gestiegen. Doch so routiniert, wie er die Medienrunde bewältigte, absolvierte er auch seinen ersten Auftritt im Hertha-Trikot. Einem Doppelpass mit Torhüter Thomas Kraft folgte nach fünf Minuten auf dem Platz der Athletic Area Schladming gleich das erste Highlight: Halbrechts landete der Ball bei Darida, dieser ließ sich nicht lange bitten und vollendete mit einem satten Schuss in den linken Winkel zu seinem ersten Hertha-Tor. Ein Mann der Worten Taten folgen lässt: Kurz nach seiner Verpflichtung hatte er noch Steigerungsmöglichkeiten beim Torabschluss gesehen. Gesagt, getan! "Ich hätte nichts dagegen, jetzt in jedem Spiel zu treffen", lautete sein verschmitztes Fazit nach der Partie.
Seine Art und seine Fähigkeiten haben ihm bereits ein hohes Standing eingebracht. "Durch seine Leistungen - seine Torschüsse, sein Positionsspiel, seine Ballsicherheit - hat er sich schon nach wenigen Einheiten den Respekt innerhalb der Mannschaft erarbeitet. Man hat das Gefühl, er wäre schon ein Jahr hier", findet auch sein neuer Trainer Pál Dárdai. Gegen Fulham hatte er kurz vor dem Anschlusstreffer die große Chance zum 3:0, doch ein englisches Abwehrbein verhinderte die mögliche Vorentscheidung. Seine Akzente setzte er auch danach weiter. Wenn möglich machte Darida das Spiel schnell, wenn nicht, nahm er Tempo aus dem Spiel. Immer mit einem guten Auge für den Nebenmann und mit einer außergewöhnlichen Passsicherheit.

Vladimir Darida ist kein Lautsprecher. Kein Problem für Herthas Cheftrainer: "Wir hatten schon immer ruhigere Spieler. Für mich ist wichtig, dass sie die Antwort auf dem Platz geben und Vladimir Darida hat auch schon in Freiburg immer Verantwortung übernommen." Als etatmäßiger Elfmeterschütze der Breisgauer erzielte er fünf seiner sechs Saisontreffer vom Punkt, bei Hertha traf er gleich im ersten Spiel. Vor dem Spiel hatte sich Trainer Pál Dárdai noch gewünscht, Darida müsse noch torgefährlicher werden, um internationales Niveau zu erreichen. Nach fünf Minuten im Spiel gegen Fulham hatte der Tscheche wie selbstverständlich die passende Antwort parat. Auch neben dem Platz wirkt Darida aufgeräumt: Den Tag vor dem Trainingslager nutzte er erfolgreich, um eine Wohnung zu finden. "Das ging schnell. Jetzt kann ich mich nur auf den Fußball fokussieren", meint der 24-Jährige. In Schladming kümmert er sich aus der Entfernung auch noch um die Formalitäten seines Umzugs. Ganz selbstverständelich.

(war/City-Press)

von Hertha BSC