Herthas pflegende Hände
Teams | 31. Juli 2015, 11:47 Uhr

Herthas pflegende Hände

Herthas pflegende Hände

Michael Becker, David de Mel und Frederick Syna kümmern sich um Herthas Spieler - rund um die Uhr.
Berlin/Schladming - Sie haben die sechs pflegenden Hände von Hertha BSC. Michael Becker, David de Mel und Frederick Syna kümmern sich um die körperlichen Belange der Spieler - vor, während und nach dem Training. Ziel sei es, sagt Michael Becker, der kürzlich sein fünjähriges berufsbegleitendes Studium zum Osteopathen abgeschlossen hat, die Spieler ganzheitlich zu behandeln. Einen Osteopathen in den eigenen Reihen zu haben, ist in der Bundesliga dabei nicht der Regelfall.

Michael Becker stieß im Sommer 2014 zu Hertha BSC. Zuvor war er rund sieben Jahre für das Physiotherapiezentrum 'DaVinci' verantwortlich, kümmerte sich zudem um die Nationalmannschaft Kasachstans und den dortigen Hauptstadtclub Astana. Der Kontakt nach Zentralasien kam über den damaligen Nationaltrainer Bernd Storck zustande. Inzwischen kümmert sich Becker ausschließlich um die Herthaner. Frederick Syna kam bereits davor zu den Blau-Weißen, hatte zuvor im Hockey den BHC und die deutsche Nationalmannschaft betreut. 'Mister Hertha BSC' in der Runde ist hingegen David de Mel, der sich bereits seit rund 15 Jahren um Herthas wichtigstes Kapital, die Spieler, kümmert.
Rund um die Uhr im Einsatz

Gemeinsam haben die drei ihre Leidenschaft zum Sport. Ob Fitnesstraining oder Laufen - ihnen macht in dieser Hinsicht keiner etwas vor. Dies helfe, die Belange der Profis besser zu verstehen, wenn man selbst die regelmäßige Trainingsarbeit und Wettkämpfe kenne. Für die Spieler sind die drei rund um die Uhr erreichbar, helfen bei den körperlichen Beschwerden des Alltags und haben immer die dopingrelevanten Medikamentenempfehlungen bei der Hand. Neben der Pflege der Spielerkörper haben die drei auch immer ein offenes Ohr für die Spieler. Soziale Kompentenz ist in jedem Fall auch eine wichtig Grundlage für das Vertrauensverhältnis bei der täglichen Arbeit.

Als wichtigstes Ziel steht in Absprache mit den Ärzten über der Arbeit, dem Trainerteam einen optimalen Überblick über den Zustand der Spieler zu liefern sowie die Profis bestmöglich auf das Training und die Spiele vorzubereiten. Dafür wird der ganzheitliche, osteopathische Behandlungsansatz gewählt, der eine Ergänzung zur physiotherapeutischen Arbeit darstellt. Die Ursache ist nicht immer beim konkreten Problem zu finden. "Eine Verkettung von Problemchen führt am Ende zu einem Problem", erklärt Michael Becker. "Wir schauen uns nicht direkt das Problem an - ein Beckenschiefstand kann beispielsweise zu Knieproblemen führen. In dem Fall lohnt es sich nicht, das Knie zu behandeln, sondern man muss als Ursache die Becken-Problematik erkennen."
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Eine Verkettung von Problemchen führt am Ende zu einem Problem
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-Michael Becker


Die Arbeit der drei, die Erkenntnisse der Behandlungen, werden am Ende des Tages zusammengetragen, um das Trainerteam zu informieren, welcher Spieler in welchem Umfang für die Trainingseinheit am kommenden Tag zur Verfügung steht. Auch der Kontakt ins Physiotherapiezentrum 'DaVinci', wo verletzte Spieler wieder auf Vordermann gebracht werden, ist eng. Die Informationen über mögliche Zeitpunkte der Rückkehr gehen dann auch immer an die Athletiktrainer Henrik Kuchno und Hendrik Vieth, die ihr Übungen an die Bedürfnisse der Comebacker dementsprechend anpassen. "Wir waren nie besser organisiert als in dieser personellen Kombination", ist sich David de Mel sicher. Bei seinen 15 Jahren Diensterfahrung bei Hertha BSC eine Aussage mit Gewicht.

Das Fazit der bisherigen Vorbereitung ist durchaus positiv. "Trotz des anspruchsvollen Trainings und den Umfängen, sind wir bisher ziemlich gut durchgekommen - wobei kleinere Wehwehchen und kurze Pausen vollkommen normal sind." Den Grund dafür sehen Herthas pflegende Hände jedoch eher im Kontext. Basis sei die Trainingssteuerung, sie trügen lediglich ihren Teil unterstützend dazu bei. Und das nicht nur vor und nach den Einheiten, sondern auch währendessen. Um die Versorgung mit Getränken kümmern sie sich ebenso, wie um die schnelle Versorgung bei Blessuren während des Trainings. "Falls wirklich etwas passiert, sind wir für die Erstversorgung zuständig und schicke die Spieler im Ernstfall zur Diagnostik", erklärt Frederick Syna. Die sechs pflegenden Hände haben bei Hertha BSC alles im Griff.

(war/City-Press)

von Hertha BSC