Tempo durch Minuten
Teams | 22. August 2015, 02:04 Uhr

Tempo durch Minuten

Tempo durch Minuten

Alexander Baumjohann wurde gegen Bremen nach seiner Verletzungsodyssee eingewechselt - willkommen zurück!
Berlin - Die Stimmung war eines ersten Heimspiel würdig. Dazu steuerten die Hertha-Profis gegen Werder Bremen ihren Teil auf dem Rasen bei - in der Anfangsphase in Person von Valentin Stocker, der die erste gefährliche Situation nach sechs Minuten gleich zur Führung nutzte. Bis zur Halbzeitmitte hatten es die Blau-Weißen im Griff, dann sorgte Bremens Anthony Ujah mit seinem unorthodoxen, aber erfolgreichen Ausgleich für den Stimmungsdämpfer. Zu Beginn des zweiten Durchgangs arbeitete besonders Stocker daran, die Herthaner zurück auf die Siegerstraße zu bringen, dreimal kurz hintereinander jedoch ohne Erfolg.
So sorgte in der 82. Minute eine Einwechslung für hörbare Begeisterung auf den Rängen: Nach über einem Jahr Pflichtspielpause wurde Alexander Baumjohann eingewechselt. Das Ende einer unglaublichen Leidenszeit mit zwei Kreuzbandrissen hintereinander. "Es war schon sehr emotional, sein Comeback hier vor den eigenen Fans geben zu dürfen. Nach der schwierigen Zeit, die ich hatte, war das einer der schönsten Momente meiner Karriere. Einfach unbeschreiblich", fasste 'Baumi' seine Gedankengänge und Gefühlslage nach dem Spiel zusammen und fügte ehrgeizig hinzu: "Natürlich hätte ich hier lieber einen Sieg mitgenommen. Das wäre auf alle Fälle möglich gewesen. Nach dem 1:0 gab es die Möglichkeiten, nachzulegen. Wir haben auch nach der Pause wieder sehr gut begonnen, waren die ganze Zeit am Drücker."

Quasi mit der ersten Aktion nach seiner Einwechslung holte Herthas lange vermisste Nummer 9 auch gleich eine Ecke heraus und führte diese direkt aus. "Wir wollten keine Zeit verlieren. Ich stand schon da draußen und hab die Ecke getreten. Leider hat es am Ende nicht zu mehr gereicht, in den acht Minuten konnte ich nicht mehr genug bewegen." Das lag auch an den Bremern, die zum Ende des Spiels ebenfalls auf den Sieg aus waren und zweimal dem Berliner Tor so nah kamen, dass das Aluminium herhalten musste. "Man muss sehen, dass sich die Bremer immer wieder gefangen und ihre Chancen hatten. Wir können mit dem Punkt leben", lautete daher Baumjohanns Fazit zu seinem Comeback-Spiel.

Für den leidgeprüften Mittelfeldspieler waren diese Minuten nach der langen, langen Zeit ein erster Schritt zurück in die Fußballnormalität. "Ich habe mehr als ein Jahr kein Spiel mehr gemacht. Es ist klar, dass ich noch nicht in topform sein kann. Bis ich 90 Minuten spielen kann, wird es dauern, aber ich bin dankbar über jede Minute, die mir der Trainer gibt. Jede Minute, die ich auf dem Platz stehe, hilft mir weiter, in eine bessere Verfassung zu kommen", denkt der 27-Jährige besonnen, aber ehrgeizig. Es sei schon wieder etwas Anderes gewesen, den Wettkampf auf dem Rasen zu erleben. "An das Tempo gewöhne ich mich am besten, wenn ich Minuten bekomme", ist da seine einfache Überlegung.

herthabsc.de freut sich mit Alexander Baumjohann über seine Rückkehr, wünscht ihm vor allem viel Gesundheit und natürlich viele, viele weitere Minuten - willkommen zurück, 'Baumi'!

(war/City-Press)

von Hertha BSC