"Auf unsere Stärken besinnen"

Berlin - Es lief die 6. Spielminute am vergangenen Freitagabend im Berliner Olympiastadion: Valentin Stocker nahm den Ball geschickt im Bremer Strafraum an, drehte sich blitzschnell um die eigene Achse und zog ab. Der Ball schlug unter der Latte des Bremer Gehäuses ein und die Herthaner gingen bereits früh in der Begegnung in Führung.

Erfolgreich unter Dárdai

Die Einstellung des Schweizers und seine Selbstkritik sind überaus bemerkenswert, schließlich war er an allen gefährlichen Aktionen beteiligt und erarbeitete sich die Chancen auch teilweise selbst heraus. "Er ist gierig und aggressiv, ein Vorbild an Einsatz", sagt Trainer Pál Dárdai über seinen 26-jährigen Mittelfeldspieler, der vor allem unter Dárdai aufblüht. Stocker erzielte alle seine vier Bundesliga-Tore in der Ära Dárdai. Seit dem Trainerwechsel im Februar 2015 war er außerdem an neun der insgesamt 14 Treffer beteiligt und avancierte somit zu dem Gewinner des Trainerwechsels. Der Offensivkünstler tat sich zu Beginn in Berlin schwer, weiß aber auch ganz genau, dass gerade schwierige Erfahrungen für die weitere persönliche Entwicklung unverzichtbar sind. "Manchmal hilft es einfach auch mal auf den Deckel zu bekommen. Das war in Berlin am Anfang so und in Basel am Anfang auch. Und ich bin immer gestärkt daraus hervorgegangen", blickt Stocker zurück und ergänzt: "So ist das im Fußball, als auch im ganzen Leben, es geht nicht immer nur bergauf."

Bergauf soll es aber im besten Fall am Sonntagnachmittag (30.8.15, 15.30 Uhr) für Stocker und Co. gehen, wenn die Herthaner bei Borussia Dortmund zu Gast sind. Auf die Blau-Weißen wartet beim aktuellen Tabellenführer sicherlich eine schwierige, aber nicht unmögliche Aufgabe. Das weiß auch Stocker. "Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und als Mannschaft zusammenhalten. Wenn wir bissig und aggressiv zu Werke gehen, haben wir auch eine Chance. Dass Dortmund eine qualitativ hochwertige Mannschaft hat und wir nicht viele Chancen bekommen werden, wissen wir. Aber die wenigen Chancen, die uns Dortmund gibt, gilt es dann auch zu nutzen."

(mf/City-Press)