
Damals war's: Derbysieg gegen den 1. FC Union
Damals war's: Derbysieg gegen den 1. FC Union

Berlin - In über 120 Jahren Vereinsgeschichte erinnern sich Herthaner an eine Reihe von bemerkenswerten Spielen. Am 3. September 2012 trafen mit dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC die beiden Hauptstadtklubs aufeinander. Am 4. Spieltag der Zweitliga-Saison 2012/2013 gewannen die Blau-Weißen das Berliner Derby in der Alten Försterei durch Tore von Sandro Wagner und Ronny mit 2:1 (1:0). In der frühen Phase der Saison war dieser Sieg einer der ersten wichtigen Schritte für den späteren Wiederaufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga.
Vorgeschichte: Ganz Berlin war elektrisiert von diesem Spiel. Hertha BSC und Union Berlin trafen erst zum dritten Mal überhaupt in einem Pflichtspiel aufeinander. Trainer Jos Luhukay musste seine Mannschaft auf einigen Positionen umstellen. Während des Warmmachens fiel Thomas Kraft wegen einer Rückenblockade aus, der nach abgesessener Sperre ursprünglich für einen Platz in der Startelf vorgesehen war - so rückte Sascha Burchert zwischen die Pfosten. Die Blau-Weißen begannen zudem mit Fabian Lustenberger auf der Rechsverteidigerposition, so dass Marcel Ndjeng ins rechte Mittelfeld vorrückte und somit den zu Mainz gewechselten Nikita Rukavytysa ersetzte.Hertha trifft nach Unions guter Anfangsphase
Eine schöne Kombination führte dann zu Herthas 1:0. Ben-Hatira passte überlegt auf Kluge im Strafraum, der kurz für den heranstürmenden Sandro Wagner klatschen ließ, der wiederum trocken ins linke untere Eck traf (30.). Ndjeng versuchte es nach einer Einzelleistung erneut aus der Distanz, jedoch mit ebenso wenig Schussglück wie zuvor (35.). Auf der anderen Seite klärte Roman Hubnik mit vollem Einsatz gegen Adam Nemec mit dem Kopf, so dass Sascha Burchert den Ball vor Unions Angreifer aufnehmen konnte (36.). Kurz vor der Pause setzte sich Ben-Hatira noch einmal schön gegen mehrere Abwehrspieler durch, verpasste jedoch den richtigen Moment auf Peer Kluge quer zu legen (45.).
Zur zweiten Halbzeit ersetzte Adrian Ramos im Sturmzentrum Sami Allagui, die erste Chance hatten jedoch die Hausherren: Nemec köpfte nach Flanke von links knapp am Pfosten vorbei (47.). Union versuchte, wieder mehr fürs eigene Spiel zu tun. Nach einer guten Stunde hatte auch Burchert erstmals Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Zuerst reagierte Herthas Schlussmann bei einem Schuss von Simon Terodde aus spitzem Winkel stark (64.), dann war er kurz darauf auch gegen Patrick Kohlmann auf dem Posten (65.). Dann wurde eine Flanke von links auf Herthas langen Pfosten verlängert, wo der eingewechselte Christopher Quiring zum 1:1 einköpfte (70.).

Herthaner mit Moral
Doch die Herthaner schlugen postwendend zurück. Nach Foul an Ramos verwandelte der ebenfalls zuvor für Wagner eingewechselte Ronny den Freistoß aus 18 Metern mit einem flachen Gewaltschuss zur erneuten Führung (74.). Auf der Gegenseite probierte es Torsten Mattuschka auch per Freistoß, doch Burchert holte den Ball aus dem unteren Eck (79.). Kurz vor Schluss musste Jos Luhukay noch einmal wechseln. Für den angeschlagenen Ben-Hatira kam mit John Anthony Brooks ein Defensiver. Die Schlussoffensive der Unioner geriet planlos, die hohen Bälle stellten die Hertha-Abwehr vor keine großen Probleme mehr. Die letzte gute Möglichkeit vergab Ramos nach schönem Konter über Ronny (90.). Die Schützlinge von Trainer Jos Luhukay holten mit viel Engagement drei Punkte in der Alten Försterei und entschieden die Begegnung mit 2:1 für sich.
Historische Einordnung: Im dritten Pflichtspiel gegen Union Berlin war es der erste Sieg für Hertha BSC. Durch den zweiten Dreier in Folge schoben sich die Herthaner auf Platz Sechs der Zweitliga-Tabelle vor. Am Ende der Saison bejubelten die Blau-Weißen bekanntermaßen souverän den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga.
Stimmen zum Spiel:
"Unsere Mannschaft musste heute unglaublich viel investieren. In der ersten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel. Die linke Seite war stark und darüber entstand das wunderschöne herausgespielte Tor von Sandro Wagner. In der zweiten Hälfte geraten wir in eine Druckphase und Union gleicht verdient aus. Nach der Führung müssen wir aber noch mit einem Konter nachlegen. Ich bin aber sehr zufrieden wie die Mannschaft gespielt hat. Sie sind als Team aufgetreten und hat alles für das Ergebnis getan was sie hier haben wollten: Einen Sieg. Auch in der Tabelle haben wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht." (Jos Luhukay - Trainer von Hertha BSC)
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: Montag, 03. September 2012, 20.15 Uhr
Wettbewerb: 2. Bundesliga, Saison 2012/2013, 4. Spieltag
Aufstellungen:
Union Berlin: Haas - Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann (Gallegos 78.) - Zoundi (53. Quiring), Karl, Matuschka, Parensen - Terodde, Nemec (85. Silvio)
Hertha BSC: Burchert - Lustenberger, Franz, Hubnik, Holland - Ndjeng, Kluge, Niemeyer, Ben-Hatira - Wagner (70. Ronny), Allagui (46. Ramos)
Tore: 0:1 Wagner (30.), 1:1 Quiring (69.), 1:2 Ronny (73.)
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Spielort: Alte Försterei, Berlin
Zuschauer: 16.800
(mf/City-Press)