Moral und Siegeswillen
Teams | 18. Oktober 2015, 18:42 Uhr

Moral und Siegeswillen

Moral und Siegeswillen

Trotz über 70 Minuten in Unterzahl zeigten die Herthaner eine starke Leistung - auch wenn sie nicht belohnt wurden.
Berlin - Über 70 Minuten Unterzahl gegen einen Tabellendritten, dazu noch in Rückstand liegend, aber dennoch zum Ausgleich zu kommen, ist ein klares Zeichen von ausgezeichneter Moral. Danach noch die Chancen zur Führung zu besitzen, zeigt Siegeswillen und spricht für sich. Doch am Ende durch ein Tor in der Nachspielzeit mit leeren Händen dazustehen, ist mehr als bitter. "Wir haben nach dem Ausgleich auf Sieg gespielt und hatten die Chancen durch Fabian Lustenberger und Jens Hegeler. Doch Schalke macht das Tor, so ist Fußball", fasste es Herthas Torschütze zum 1:1 zusammen. "Vielleicht hat uns hinten raus ein bisschen die Energie gefehlt, weil wir in Unterzahl sehr viel investieren mussten."
In Unterzahl gerieten die Herthaner bereits nach einer guten Viertelstunde. Vedad Ibisevic kam im Mittelfeld zu spät, erwischte seinen gegenspieler von hinten und sah den roten Karton. "Es tut mir unheimlich leid für das Team. Ich wollte in dem Moment nur das Beste!", entschuldigte sich Herthas Angreifer am nächsten Tag beim Auslaufen. Die Mannschaft hatte sich in der Partie kaum beeindruckt gezeigt, sogra den Rückstand weg gesteckt - lange Zeit war nicht zu erkennen, dass die Hausherren einen Mann mehr auf dem Rasen hatten. Selbst S04-Trainer André Breitenreiter zollte dem Auftritt der Herthaner nach dem Spiel Respekt: "Man hat gesehen, warum Hertha BSC so weit oben steht. Sie sind eine echt gute Mannschaft, die richtig gut entwickelt wurde."

"Ein wirklich gutes Spiel abgeliefert"


Zur guten Moral kam bei den Blau-Weißen nach dem Ausgleich durch Kalou eine ghörige Portion Siegeswillen hinzu. Belohnt wurden sie dafür allerdings nicht. "Mir tun meine Spieler ein bisschen leid. Sie haben in der zweiten Halbzeit sehr gut gespielt, vor allem, wenn man 70 Minuten in Unterzahl spielen muss - das ist sehr schwierig. Sie haben sich voll reingeworfen und hätten vielleicht einen Punkt verdient gehabt. Aber Schalke hat diese letzte Situation ausgenutzt: Sie haben ohne Ende Schnelligkeit in der Mannschaft, das war ein wirklich schöner Spielzug. Und leider mussten wir deshalb mit leeren Taschen nach Berlin zurück fahren", bilanzierte Pál Dárdai im Anschluss an die Partie.

Herthas Trainer war mit einem gewissen Maß an Unsicherheit in die Partie gegangen. "Ich hatte vor dem Spiel Respekt, weil wir unter der Woche nur mit wenigen Spielern arbeiten konnten, aber die Mannschaft hat es dennoch gut gemacht, die Automatismen haben funktioniert." Das empfand auch Alexander Baumjohann so, der an alter Wirkungsstätte eingewechselt worden war: "Wir haben wirklich ein gutes Spiel abgeliefert - auch nach der Roten Karte in Unterzahl. Wir waren wirklich gut im Spiel und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt, vielleicht sogar mehr." Und Salomon Kalou richtete gleich den Blick voran. "Wir schauen nach vorne, nehmen mit, was gut war und wollen das andere das nächste Mal besser machen." Mit Moral und Siegeswillen nach Ingolstadt.

(war/City-Press)

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