
Typ: Ganz oder gar nicht
Typ: Ganz oder gar nicht

Berlin - Ganz oder gar nicht, halbe Sachen gibt es bei ihm nicht. Wenn Sebastian Langkamp auf dem Platz steht, dann eigentlich immer 90 ganze Minuten. Seit Langkamp seit 2013 bei Hertha BSC unter Vertrag steht, nahm er nur in einem Spiel zunächst auf der Bank Platz. Sonst stand er immer in der Startelf – oder fiel verletzt aus. Nach seiner Verletzungspause wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk, den er sich in der Partie in Wolfsburg zuzog, stand er in Gelsenkirchen wieder in der Startelf und spielte von Anfang bis zum Ende durch. Nach drei Wochen ohne Spielpraxis und nur einer Woche Trainingspause fiel ihm die Rückkehr auf den Platz nicht schwer: "Die Verletzungszeit war überschaubar. Das war jetzt keine große Umstellung für mich, weil ich davor ja auch saisonübergreifend alle Spiele gemacht habe. Von daher war ich jetzt noch im Rhythmus."
Die Niederlage gegen Gelsenkirchen tat auch ihm weh. "Klar, wenn man quasi in der letzten Minute verliert, überwiegt halt die Enttäuschung. Aber das gehört zum Fußball dazu", meint der Innenverteidiger trocken. Ihm ist es wichtig, jetzt nach vorne zu schauen: "Wir sollten nicht nur das Negative herausfiltern. Wir haben jetzt einen Plan im Kopf, woran wir diese Woche trainieren werden, um die Kleinigkeiten, die wir in Gelsenkirchen gemacht haben, zu verbessern." Denn am Samstag (24.10.15) steht das nächste Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt an, Langkamps Meinung über das Überraschungsteam ist hoch: "Das wird ein harter Brocken. Ingolstadt ist ein sehr guter Aufsteiger und ein unangenehmer Gegner. Sie sind eine stabile Mannschaft und holen Woche für Woche ihre Punkte. Wir werden sicher auch auf die eine oder andere Spielweise von Ingolstadt eingehen müssen, sie sind nicht einfach zu bespielen, aber wir wollen unbedingt gewinnen."
Die Punkte will Langkamp mit in die Englische Woche nehmen, die den Herthanern bevorsteht. Nach der Partie am Samstag geht es für das Team direkt weiter: Am Dienstag (27.10.15) um 19.00 Uhr treten die Berliner beim Zweitligisten FSV Frankfurt zur zweiten Runde im DFB-Pokal an. "Es ist immer leichter mit einer Englischen Woche umzugehen, wenn man die positiven Ergebnisse hat, indem man Punkte auswärts mitnimmt." Für die Mannschaft geht es in der Zwischenzeit nicht zurück in die Hauptstadt, sie fährt direkt weiter nach Frankfurt.
"Wir sind dann fünf Tage durchgehend unterwegs, fünf Tage auf einem Haufen, da müssen wir mal schauen, wie wir miteinander klarkommen", lacht Langkamp. "Aber ich bin mir sicher, dass wir das überleben werden. Die Mannschaft ist eine gute, homogene Gruppe." Das zeigt sich auch auf dem Platz. Trotz Doppelbelastung will Langkamp in den kommenden Spielen alles geben – und da er gerade nicht verletzt ist, wohl zweimal 90 Minuten lang – von Anfang bis zum Ende, also ganz.