
Der Mann fürs Achtelfinale
Der Mann fürs Achtelfinale

Salomon Kalou schoss mit seinen beiden Toren beim FSV die Herthaner in die dritte Runde des DFB-Pokals und kann nun einen neuen Titel tragen.
Berlin – Salomon Kalou ist jetzt nicht mehr nur englischer Meister, vierfacher englischer Pokalsieger und Champions League-Sieger 2012. Seit dem 27.10.15 ist er auch der Mann, der Hertha BSC die zweite Runde des DFB-Pokals überstehen ließ. Mit seinen beiden Toren schoss er die Berliner am Dienstagabend im DFB-Pokal-Krimi beim FSV Frankfurt, der erst in der Verlängerung entschieden wurde, in das Achtelfinale des Wettbewerbs. Das ist für die Herthaner schon etwas Besonderes. Denn seit 2006 erreichte Hertha BSC nur einmal die dritte Runde, letztes Jahr war schon in Runde Nummer Zwei gegen Arminia Bielefeld (2:4 nach Elfmeterschießen) Schluss. Dank seiner Tore können die Berliner den Traum vom Finale im heimischen Olympiastadion weiter träumen.
Nachdem die Blau-Weißen mit 0:1 gegen den FSV hinten lagen, erzielte Kalou in der 56. Minute nach einer Ecke von Plattenhardt, die über Weiser bei ihm landete, per Kopf den Ausgleich. Sein Trainer Pál Dárdai war mit der Mannschaftsleistung nicht zufrieden, dafür umso zufriedener mit Kalous Tor: "Das Kopfballtor darf man nicht unterschätzen. Das war nicht so einfach so einzuköpfen, das war brillant, das war richtig weltklasse", schwärmt er von seinem Stürmer. Der zweite Treffer des Ivorers war noch wichtiger. In der Verlängerung bekam Kalou nach einem Foul Perdedajs in der 99. Spielminute einen Elfmeter zugesprochen. Diesen verwandelte er eigenfüßig und souverän in der Mitte des FSV-Kastens.
Für Dárdai waren seine Treffer nur eine Bestätigung seiner aktuellen guten Form: "Im Sommer hat er gut gearbeitet und ich glaube, er spürt das selber. Er bleibt auch nach dem Training nochmal länger draußen und arbeitet weiter – sogar fitnessmäßig und das sieht man." Auch seine Teamkollegen schätzen Kalous Qualitäten: "Er ist gut drauf und trifft. Damit ist er sowas wie ein Sinnbild für unseren Aufschwung dieses Jahr. Wir sind froh, dass wir ihn haben und dass er Spaß hat beim Fußball", meinte Kapitän Fabian Lustenberger nach dem Spiel. Innenverteidiger Sebastian Langkamp sah es pragmatisch: "Dafür ist er da: um Tore zu schießen." Kalou selbst sieht es ähnlich wie Langkamp. "Es ist mein Job, dem Team zu helfen. Heute war ich der Glückliche, Tore zu schießen, aber jeder kann treffen. Das Wichtigste ist, als Team zu funktionieren und zusammen zu kämpfen", sagte der Ivorer.
Er ist froh darüber, die zweite Runde überstanden zu haben. "Es war wichtig, die dritte Runde zu erreichen. Pokalspiele sind immer schwierig, gerade gegen Zweitligisten. Das ist immer ein großer Kampf." Der Sieg gäbe dem Team Selbstvertrauen für die nächsten Spiele. Am Samstag (31.10.15, 15.30 Uhr) zählt es gegen Borussia Mönchengladbach im heimischen Olympiastadion. Die nächste Pokalrunde wird am 15. Und 16.12.15 stattfinden. Welcher Gegner dann auf die Herthaner wartet, wird am Sonntag (01.11.15) ausgelost. Pál Dárdai hätte lieber einen großen als wieder einen 'kleinen' Gegner, einen Großen, "aber nicht die Bayern", ließ er lachend verlauten. Auf jeden Fall wird Kalou bald wieder die Chance haben, die Berliner ihre schlechten Pokalerinnerungen vergessen zu lassen und diese mit schöneren zu ersetzen.
(lb/City-Press)