
"Viel Selbstbewusstsein gezeigt"
"Viel Selbst-bewusstsein gezeigt"


herthabsc.de: Hallo Rainer, ein Drittel der Saison ist vorbei, ihr steht aktuell auf Platz vier. Vor der Winterpause stehen noch fünf Bundesligaspiele plus das Pokalspiel in Nürnberg an. Wie sieht dein Rückblick der bisherigen Spielzeit aus?
Rainer Widmayer: Ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit der Leistung des Teams. Wir haben im ersten Saisondrittel einfach eine gute Entwicklung gemacht. Angefangen mit dem ersten Pokalspiel in Bielefeld, wo es einfach darum ging, weiterzukommen und Sicherheit zu bekommen für die Bundesliga. Im ersten Punktspiel in Augsburg haben wir zwar noch nicht gut Fußball gespielt, waren aber erfolgreich. Von Woche zu Woche haben wir mehr Sicherheit bekommen, dadurch sind wir auf dem Spielfeld selbstbewusster geworden. Das zeigt sich jetzt an den Resultaten und darüber hinaus auch an der Tabelle, die trotzdem nur eine Momentaufnahme ist. Unser Ziel ist es weiterhin, die Punkte zu holen, damit wir in der Liga bleiben.
herthabsc.de: Was sind die Gründe dafür, dass es momentan so gut läuft?
Widmayer: Wichtig ist für uns und vor allem für die Spieler, zu wissen, dass sie das alles nicht geschenkt bekommen haben. Sie haben es sich alles hart erarbeitet in der Vorbereitung. So langsam ernten wir die Früchte der harten Vorbereitung, jetzt gilt es jetzt dranzubleiben. Aber es ist erst der 12. Spieltag und bis Weihnachten zeigt sich, ob wir das Level halten können und ab und zu einen drauf packen können. Und das werden wir jetzt ausprobieren. Und dann gibt es ein Mini-Break und wir sehen weiter.

herthabsc.de: Was lief bisher gut? Wo liegen die Stärken der Mannschaft?
Widmayer: Grundlegend haben wir vor allem an unserem Defensivverhalten gearbeitet. Das macht die Mannschaft sehr gut. Darüber hinaus haben wir im Spiel mit Ball Akzente gesetzt, dieses Prinzip greift immer mehr. Die Mannschaft zeigt auch große Sicherheit auf dem Platz. Das hat man nach dem Gladbach-Spiel gesehen: Die Mannschaft hat gerade so viel Selbstbewusstsein, dass sie nach so einer Niederlage mit dem Auswärtssieg in Hannover die richtige Antwort geben kann.
herthabsc.de: Woher kommt dieses Selbstbewusstsein, das die Mannschaft hat?
Widmayer: Aus den kleinen Erfolgen auf dem Platz. Aus gewonnenen Zweikämpfen, Balleroberung, gutes Passspiel, jeder ist körperlich fit, kann sich frei laufen und hat Spaß am Fußball. Das fundiert ganz klar auf körperlicher Fitness und darüber hinaus auf taktischer Intelligenz.
herthabsc.de: Was lief nicht so gut? Wo gibt es noch Potential nach oben?
Widmayer: Wir haben bisher noch gar nicht gegen Mannschaften gepunktet, die über uns stehen. Da wollen wir uns noch verbessern, wir wollen gegen Topteams auch Punkte holen. Unser Ziel muss es sein, einen Großen zu schlagen, daran müssen wir hart arbeiten. Das hat immer mit innerer Bereitschaft zu tun, mit der Vorgehensweise des Trainers und der Umsetzung.
Gesagt...
[>]Wir wollen auch gegen Topteams Punkte holen![<]

herthabsc.de: Was war aus deiner Sicht bisher das beste Spiel?
Widmayer: Das ist schwierig zu sagen. Es sind viele gute Spiele dabei gewesen… Ich glaube, der 3:0-Heimsieg gegen den HSV war für die Fans besonders toll. Ein gutes Spiel haben wir auch in Gelsenkirchen gemacht. In Unterzahl 70 Minuten lang weiterhin dominant Fußball zu spielen und dann aber durch Naivität ein Tor und damit die 1:2-Niederlage zu kassieren, das tut dann weh. Aber das sind die Situationen, die wir verbessern wollen. Genauso wie in Wolfsburg mit der unglücklichen 0:2-Niederlage. Das sind die Spiele, die uns zeigen, wo wir besser werden müssen. Auf Schalke wollten wir noch den Sieg. Klar, ich bin auch dafür, auf Sieg zu spiele, aber dann muss man eine gute Absicherung haben.
herthabsc.de: Und andersherum: Welches Spiel war das schwächste?
Widmayer: Beim Gladbach-Spiel sind uns unsere Grenzen aufgezeigt worden. Wir haben keinen guten Tag gehabt, kein gutes Spiel gemacht. Wir sind das ganze Spiel nicht in unsere Automatismen reingekommen, in unsere Abläufe, wir waren immer zu spät dran und sind einfach nicht in die Gänge gekommen. Wir wollten Gladbach an ihre Grenzen bringen und gewinnen, aber das ist uns einfach nicht gelungen.
Widmayer: Ich glaube, die Spieler nehmen mit, dass wir viel erreichen können, wenn wir hart arbeiten und mit Hirn Fußball spielen, beziehungsweise taktische Disziplin an den Tag legen. Und natürlich, dass wir das als Team machen, nicht als einzelner. Für mich ist es wichtig, dass jeder in seiner Spur bleibt, wir weiter erfolgsorientiert und zielstrebig arbeiten und nichts dem Zufall überlassen.
herthabsc.de: Anderes Thema: Diese Woche ist Länderspielpause, viele Spieler sind unterwegs. Ihr trainiert selbstverständlich trotzdem weiter. Um welche Inhalte geht es jetzt gerade?
Widmayer: Die Nationalspieler fehlen jetzt, wir arbeiten also in einer kleinen Gruppe. Es geht vor allem um Basisarbeit, Passübungen, Schnelligkeit und körperliche Fitness. Es ist immer schwierig, in der Länderspielpause taktische Sachen zu trainieren. Wir füllen den Kader auch mit Jugendspielern auf, um diese noch besser kennenzulernen. Natürlich werden wir hart arbeiten, für den Spaßfaktor dann auch gemeinsam mal wieder Futsal spielen.
(lb/City-Press)
Gesagt...
[>]Wir können viel erreichen, wenn wir als Team spielen.[<]