Abhängen, Kisten schleppen, kicken
Teams | 14. November 2015, 09:51 Uhr

Abhängen, Kisten schleppen, kicken

Abhängen, Kisten schleppen, kicken

Fünf harte Trainingstage – aber was macht der Herthaner, wenn er frei hat?

Berlin – Die Woche war hart. Treppensteigen im Olympiastadion, Pass- und Schnelligkeitsübungen, eine Fahrradtour im Grunewald oder ein Testspiel unter Wettkampfbedingungen: Nur weil zehn Herthaner mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspielreisen sind, stand das Trainingsleben im Olympiapark natürlich nicht still. Die in Berlin gebliebenen Spieler schwitzten in kleinen Gruppen weiter -  Coach Pál Dárdai ließ sie teils zweimal am Tag trainieren. Jugendspieler aus den U-Mannschaften mischten sich wie schon in den vergangenen Länderspielpausen unter die Profis.
Nach fünf  anstrengenden Trainingstagen hatte Pál Dárdai dann ein Einsehen: Er gab seinem Team für das ganze Wochenende frei. Wir fragten uns: Was stellen die Herthaner an, wenn sie urplötzlich so viel Freizeit haben?

Ein paar Beispiele: Tolga Cigerci lässt es ruhig angehen. Er bleibt in Berlin und möchte die freie Zeit nutzen, um Freunde zu treffen und sich auszuruhen. "Ich werde abends Essen gehen, in Cafés chillen und einfach ein wenig abschalten", erzählt er. Seinen Hertha-Kollegen, die mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind, drückt er die Daumen. "Die Spiele verfolge ich natürlich. Ich hoffe, dass die Jungs gewinnen und dann gut gelaunt wieder zurückkommen."

Das spielfreie Wochenende nutzt Marvin Plattenhardt, um in die schwäbische Heimat zu fahren. "Ich reise nach Stuttgart, um meine Familie und Freunde zu besuchen", erzählt der Linksverteidiger. Auch Youngster Yanni Regäsel will die Zeit mit seiner Familie verbringen, zum Entspannen und Runterkommen. Nur die Füße hochlegen wird der 19-Jährige allerdings nicht - auf ihn wartet ein Training der anderen Art: "Am Samstag zieht mein Bruder um - da ist Kisten schleppen angesagt!"

Nicht allzu viel Stress sollte es bei Sebastian Langkamp geben. Er verbringt sein Wochenende im Spreewald. Aber nicht wegen der Gurken oder der Kanäle. Der zuverlässige Innenverteidiger – in dieser Saison in 11 von 14 Pflichtspielen im Einsatz - macht es sich ganz gemütlich und erholt sich auf die klassische Art: mit einem entspannenden Wellnesswochenende.

Alexander Baumjohann dagegen kann dem Fußball auch am bundesligafreien Wochenende nicht abschwören. Er fährt am Samstag in seine ehemalige Heimat Gelsenkirchen. Sein Ex-Kollege Gerald Asamoah lädt zu seinem Abschiedsspiel. "Ich freue mich sehr, meine ehemaligen Mitspieler wiederzutreffen und vor allem darauf, noch ein letztes Mal mit Gerald Asamoah auf dem Platz zu stehen", ist Baumjohann gespannt. Außerdem mit von der Partie sind Philipp Lahm, Manuel Neuer, Kevin Kuranyi und Ebbe Sand.

Am Montag (16.11.15) wird es wieder ernst - Trainer Pál Dárdai bittet seine Schützlinge wieder auf den Trainingsplatz. Am Nachmittag nehmen die - dann hoffentlich erholten - Profis die Vorbereitung auf das kommende Spiel gegen 1899 Hoffenheim (22.11.15, 15.30 Uhr) auf. Spätestens am Donnerstag trudeln dann auch die letzten Nationalspieler wieder ein - und machen aus der kleinen Trainingsgruppe wieder eine große.

(lb/City-Press)

von Hertha BSC