Der Eisvogel
Fans | 12. November 2015, 16:25 Uhr

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„Spieler des 12. Spieltages“: Salomon Kalou ist für Hertha BSC so wichtig wie noch nie

Berlin - Salomon Kalou ist einfach ein cooler Typ. Abgeklärt. Ihn bringt nichts aus der Ruhe. Schocken tut ihn nichts, er hat auf alles eine moderate Antwort. Nichts im Leben, auf dem Platz oder daneben, passiert für ihn irgendwie. Vor dem Tor ist er ein "Eisvogel", im normalen Leben abgeklärt, schlau und eloquent.

In Interviewsituationen hat er kein Problem zwischen drei Sprachen hin- und herzuwechseln. Frage auf deutsch, Nachfrage auf englisch, Antwort auf französisch – Kalou, der Weltbürger, meistert jede Situation mit lässiger Eleganz. Lob? "Mal läuft es gut, mal läuft es besser, mal eben nicht", lacht der 30-Jährige. Kritik? "Ja, okay, manche mögen mich auch kritisieren – aber ich weiß mich immer einzuschätzen. Kritik ist manchmal besser als Lob, damit kann ich umgehen und weiterarbeiten." Kluge Worte.

Der Mann von der Elfenbeinküste hatte anfangs in Berlin keine leichte Zeit. Doch den Abstimmungsproblemen, der fehlenden Fitness, dem mangelnden Teamverständnis ist er längst davon gelaufen. Zehn Tore, sieben in der Liga, drei im Pokal, in zwölf Pflichtspielen sprechen eine deutliche Sprache für den neuen Kalou. Einer, der trifft wie er will. Einer, der nie vergisst, dass "meine Teamkollegen an allen Toren ganz wichtigen Anteil haben. Ohne meine Mitspieler bin ich doch nichts!" Er ist in Topform: "Dank der harten Vorbereitung bei Hertha bin ich topfit – das zahlt sich einfach aus."

Und so sieht eben auch Effizienz aus: Drei Schüsse aufs Tor, drei Treffer. Mit seinem Dreierpack beim 3:1-Auswärtssieg in Hannover am vergangenen Wochenende sicherte Salomon Kalou den Herthanern den Sieg und schoss sich so in sämtliche "Elf des Spieltags"-Formationen. Vom Kicker wurde er bereits als "Spieler des Tages" ausgezeichnet. Nun ist Kalou auch auf bundesliga.de als "Spieler des 12. Spieltages" gewählt worden. 42 Prozent der User voteten für den Ivorer, der bei den Fans das Rennen machte. Kalou setzte sich deutlich gegen die anderen Nominierten, den Kölner Dominic Maroh (32 Prozent), dem Dortmunder Matthias Ginter (21 Prozent), Thomas Müller aus München und Yunus Malli aus Mainz (jeweils zwei Prozent) und Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann, durch.

"Schön, ich freue ich mich darüber", sagt er schmunzelnd, "aber diese Auszeichnung gehört der ganzen Mannschaft. Ohne die Kollegen treffe ich nicht – so einfach ist das." Seinen Trainer Pál Dàrdai hat er längst überzeugt. "Als ich im Feedback-Gespräch nach der letzten Spielzeit zu ihm gesagt habe, dass ich nicht zufrieden bin, hat er überlegt und hat mir dann exakt die Gründe gesagt, die ich bemängelt habe", sagt Herthas ungarischer Chefcoach. "Im Moment spielt er auf einem tollen Niveau – er ist fit, er trifft, er hat überraschende Ideen, er ist ein Teamplayer – kurz, ich bin absolut begeistert."

Und Salomon Kalou? "Ich freue mich, dass der Trainer das so sieht. Er hat großen Anteil an meiner Leistung. Dafür bin ich ihm dankbar." Abgeklärt, ein "Eisvogel" eben.

(PeB,lb/dpa)

von Hertha BSC