Guten Morgen, Deutschland!
Teams | 13. November 2015, 10:57 Uhr

Guten Morgen, Deutschland!

Guten Morgen, Deutschland!

Mitchell Weiser steht für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele erstmals im Aufgebot der deutschen U21-Auswahl.

Berlin – Mitchell Weiser hatte gerade gefrühstückt, als ihn die Nachricht erreichte: Ein paar Stunden vor der Bundesligapartie bei Hannover 96 nahm ihn Co-Trainer Rainer Widmayer im Teamhotel zur Seite und informierte ihn über seine Nominierung. "Ich war in Gedanken schon bei dem Spiel am Abend. Als ich dann realisiert habe, dass ich dabei bin, habe ich mich natürlich sehr gefreut", sagt der 21-Jährige.

Für die bevorstehenden beiden Partien in der Qualifikation für die U21-Europameisterschaft 2017 in Polen steht der Blondschopf erstmals im deutschen Aufgebot. Die Schützlinge von Trainer Horst Hrubesch treffen am Freitag (18.00 Uhr in Regensburg) auf Aserbaidschan und am Dienstag auf Österreich (18.00 Uhr in Fürth). "Es war schon länger mein Ziel, in den Kader der U21 zu kommen", sagt Weiser, der bislang 30 Begegnungen für verschiedene deutsche Juniorenteams absolviert hat und 2011 bei der U17-WM in Mexiko einer der auffälligsten Spieler war. "Es ist eine tolle Auszeichnung, sein Land zu vertreten und mit den Besten seiner Altersklasse auf dem Platz zu stehen."

Stammspieler bei Hertha BSC

Für Trainer Pál Dárdai ist es wenig überraschend, dass sein Schützling in diesen Kreis vorgedrungen ist. "Mitch ist ein talentierter Junge, der ein großes Spielverständnis und eine gute Körpersprache hat. Er bringt viel Dynamik mit, traut sich was zu und setzt jedem verlorenen Ball sofort nach", lobt ihn der Coach und attestiert Herthas Nummer 20 noch viel Steigerungspotenzial. "Wenn er so weitermacht und weiter dazulernt, wird er sich noch ordentlich weiterentwickeln." Vor allem, wenn man bedenkt, dass Weiser erst seit dieser Saison an der Spree kickt. "Ich bin jemand, der sich gut integrieren kann und sich schnell einlebt", sagt der Rechtsfuß.

Neben der Spielweise des Ex-Müncheners schätzt Coach Dárdai auch dessen Flexibilität, die ihn auf der rechten Seite vorne wie hinten so wertvoll macht. Welchen Stellenwert Weiser für die Berliner hat, verdeutlicht ein Blick auf die Statistik: In elf Bundesliga-Einsätzen erzielte er einen Treffer und bereitete vier weitere vor. Damit ist er aktuell Herthas bester Vorlagengeber – und das trotz eines gebrochenen Zehs, der ihm wochenlang zu schaffen machte. "Ich wollte einfach spielen, um der Mannschaft zu helfen", sagt Weiser. "Wir spielen guten Fußball und es macht einfach Spaß. Da möchte ich natürlich mitspielen." 

Hoffen auf den ersten Einsatz

Zum Einsatz kommen möchte Weiser auch in den beiden bevorstehenden Spielen der U21. In der Qualifikationsgruppe sieben steht die Hrubesch-Elf vor den Duellen mit Aserbaidschan und Österreich mit neun Punkten aus drei Spielen und einem makellosen Torverhältnis (13:0) auf Rang eins. "Wir wollen einen weiteren Schritt in Richtung Europameisterschaft machen",  gibt Weiser die Marschroute vor.

Am liebsten wäre es ihm natürlich, wenn er seinen Teil beisteuern könnte. "Natürlich steht der Erfolg der Mannschaft im Vordergrund", sagt Weiser. "Aber ich möchte mich in jedem Training anbieten und dann auch in den Spielen zeigen, was ich kann." Freuen würde man sich auch in Berlin über sein Debüt – besonders Pál Dárdai und sein Trainerstab. "Wenn Mitch spielt", verrät der Coach schmunzelnd, "dann muss er uns ein Geschenk mitbringen. Aber Spaß beiseite: Mitch hätte es einfach verdient."

(fw/City-Press, dpa)

von Hertha BSC