
Club | 17. November 2015, 17:06 Uhr
Der zweite Blick
Der zweite Blick

Die Arbeit von Hertha BSC im Korber-Zentrum - nach den Ereignissen in Paris.
Berlin - Nur fünf Minuten Fahrzeit. Dann sind wir schon da. Das Horst-Korber-Sportzentrum erwartet uns im kalten Novemberregen. Grau, ungemütlich und nicht sehr einladend. Viele dunkle Augenpaare sind auf uns gerichtet. Ist es Angst? Ungewissheit? Wir Herthaner versuchen zu lächeln, die universelle Sprache der Freundlichkeit. Sie wird schnell verstanden - alle lächeln zurück. Der erste Bann ist gebrochen. Eines können wir nach mittlerweile fünf Wochen Hilfe in der Erstaufnahmeeinrichtung Horst-Korber-Zentrum sagen: Feindseligkeit haben wir hier noch nie gespürt. Ganz im Gegenteil. Die Menschen empfangen Hertha BSC mit sehr viel Dankbarkeit. Hilfe ist bitter nötig.
Die amtlichen Helfer vor Ort tun ihr Möglichstes - und stoßen doch jeden Tag an ihre Grenzen. Tagtäglich müssen sie hunderte Menschen
registrieren, versorgen, ihnen zuhören, helfen, beraten und sie dann wieder ziehen lassen: zum LaGeSo (Landesamt für Gesundheit und Soziales) zur Registrierung und von dort aus in eine dauerhafte Unterkunft. Eine tagtägliche logistische und vor allem auch mentale Mammutaufgabe. Immer fehlt irgendwo etwas: Bettdecken, Feldbetten, Handtücher, Shampoo, Duschbad - und vor allem Helfer. Von Woche zu Woche werden die Abläufe verändert, angepasst und den Umständen entsprechend verbessert.
Stolz und Hoffnung
Waren wir am Anfang noch ganz vertieft darin, diese Abläufe zu verstehen, zu begreifen, wie dieser 'Mikrokosmos Erstaufnahmeeinrichtung' funktioniert, können wir mittlerweile den Blick ein wenig öffnen. Der Mut und die Leidenschaft, mit der die Helfer diese Herausforderung annehmen und tagtäglich meistern, macht uns stolz und gibt uns Hoffnung. Es wird nur in diesen kleinen Schritten funktionieren – und jeder hat die Möglichkeit, diese kleinen Schritte der Integration, der Integrationshilfe zu gehen. Haben wir nach den Geschehnissen am Freitag in Paris jemals überlegt, die Hilfseinsätze abzubrechen? Im Gegenteil: Nein! Niemals!
Die Menschen, die im Horst-Korber-Zentrum eine erste Zuflucht finden, fliehen genau vor diesem Terror. Es ist unsere menschliche Pflicht, ihnen unsere helfende Hand zu reichen. Jeder der blau-weißen Mitarbeiter, der bis jetzt dabei war, kann mittlerweile ganze Bücher füllen mit den Erlebnissen, den Geschichten und Berichten, die wir Woche für Woche in der direkten Auseinandersetzung mit den geflüchteten Menschen erleben und hören. Jede Geschichte ist ein Schicksal, jede Geschichte verändert unseren Blick und unsere Wahrnehmung auf die aktuelle humanitäre Katastrophe. Hertha BSC wird weiter helfen!
(thb/thb)
registrieren, versorgen, ihnen zuhören, helfen, beraten und sie dann wieder ziehen lassen: zum LaGeSo (Landesamt für Gesundheit und Soziales) zur Registrierung und von dort aus in eine dauerhafte Unterkunft. Eine tagtägliche logistische und vor allem auch mentale Mammutaufgabe. Immer fehlt irgendwo etwas: Bettdecken, Feldbetten, Handtücher, Shampoo, Duschbad - und vor allem Helfer. Von Woche zu Woche werden die Abläufe verändert, angepasst und den Umständen entsprechend verbessert.
Stolz und Hoffnung
Waren wir am Anfang noch ganz vertieft darin, diese Abläufe zu verstehen, zu begreifen, wie dieser 'Mikrokosmos Erstaufnahmeeinrichtung' funktioniert, können wir mittlerweile den Blick ein wenig öffnen. Der Mut und die Leidenschaft, mit der die Helfer diese Herausforderung annehmen und tagtäglich meistern, macht uns stolz und gibt uns Hoffnung. Es wird nur in diesen kleinen Schritten funktionieren – und jeder hat die Möglichkeit, diese kleinen Schritte der Integration, der Integrationshilfe zu gehen. Haben wir nach den Geschehnissen am Freitag in Paris jemals überlegt, die Hilfseinsätze abzubrechen? Im Gegenteil: Nein! Niemals!
Die Menschen, die im Horst-Korber-Zentrum eine erste Zuflucht finden, fliehen genau vor diesem Terror. Es ist unsere menschliche Pflicht, ihnen unsere helfende Hand zu reichen. Jeder der blau-weißen Mitarbeiter, der bis jetzt dabei war, kann mittlerweile ganze Bücher füllen mit den Erlebnissen, den Geschichten und Berichten, die wir Woche für Woche in der direkten Auseinandersetzung mit den geflüchteten Menschen erleben und hören. Jede Geschichte ist ein Schicksal, jede Geschichte verändert unseren Blick und unsere Wahrnehmung auf die aktuelle humanitäre Katastrophe. Hertha BSC wird weiter helfen!
(thb/thb)