
Teams | 18. November 2015, 19:18 Uhr
Kribbeln bei Zsolt
Kribbeln bei Zsolt

Herthas Torwart-Trainer Petry über die TSG 1899 Hoffenheim, 'seine' Keeper und ungarische EM-Chancen.
Berlin - Seit Beginn der Saison kümmert sich Zsolt Petry um Herthas Torhüter. Ein neues Kapitel für den Ungarn, der zuvor sechs Jahre bei Herthas kommendem Gegner aus Hoffenheim im Einsatz war. Vor dem Heimspiel am Sonntag (22.11.15) um 15.30 Uhr im Olympiastadion sprach der 49-Jährige über die Qualifikation seines Heimatlandes, Ex-Herthaner Gabor Kiraly, seine Torhüter bei Hertha BSC und natürlich das anstehende Duell mit seinem Ex-Verein.

herthabsc.de: Zsolt, herzlichen Glückwunsch zur EM-Qualifikation deines Heimatlandes. Wie hast du die Playoffs verfolgt?
Zsolt Petry: (lacht.) Ich muss mich eigentlich schämen. Vom ersten Spiel habe ich nur die Zusammenfassung gesehen, beim zweiten Spiel war ich mit meiner Familie im Kino. Ehrlich gesagt, war meine Hoffnung nicht besonders groß, dass Ungarn das schafft. Pál hat mich auch gefragt, wie ich so ruhig bleiben kann, aber der ungarische Fußball hat in den vergangenen Jahren nicht viel Grund zum Optimismus gegeben.
herthabsc.de: Mit Herthas ehemaligem Spieler und aktuellem Nationaltorhüter Ungarns Gabor Kiraly verbindet dich mehr...
Petry: Für Gabor habe ich die Daumen gedrückt, für ihn freut es mich besonders. Wir haben uns damals in der Nationalmannschaft kennengelernt - er hat mich als junger Keeper im Tor verdrängt, weil er bei Hertha BSC gute Leistungen gebracht hat und ich bei Feyenoord nur auf der Bank saß. Gabor hat eine tolle Karriere zurückgelegt, so ein großes Turnier wird sicher nochmal ein Highlight.
herthabsc.de: Was bedeutet die Qualifikation für Ungarn?
Petry: Was in Ungarn alles abgegangen ist, war Wahnsinn. Aber das ist auch normal: Wenn man es nach so langer Zeit endlich wieder einmal schafft, ist die Euphorie umso größer. Wie gesagt, der ungarische Fußball hat zuletzt nicht viel Spaß gemacht. Man hatte immer die Hoffnung, dass es mal wieder klappt, doch am Ende hat es meistens nicht hingehauen. Aber die Arbeit von Pál hat den Ungarn die Hoffnung zurück gebracht. Und Bernd Storck hat das dann sehr gut fortgeführt.
herthabsc.de: Welche Rolle kann Ungarn 2016 in Frankreich spielen?
Petry: Durch die Erweiterung auf 24 Mannschaften werden in Frankreich auch Mannschaften auf unserem Niveau dabei sein. Unabhängig von den Ergebnissen hoffe ich, dass die Spieler viele Erfahrungen sammeln und dafür sorgen, dass die Eurphorie in Ungarn bestehen bleibt.
Zsolt Petry: (lacht.) Ich muss mich eigentlich schämen. Vom ersten Spiel habe ich nur die Zusammenfassung gesehen, beim zweiten Spiel war ich mit meiner Familie im Kino. Ehrlich gesagt, war meine Hoffnung nicht besonders groß, dass Ungarn das schafft. Pál hat mich auch gefragt, wie ich so ruhig bleiben kann, aber der ungarische Fußball hat in den vergangenen Jahren nicht viel Grund zum Optimismus gegeben.
herthabsc.de: Mit Herthas ehemaligem Spieler und aktuellem Nationaltorhüter Ungarns Gabor Kiraly verbindet dich mehr...
Petry: Für Gabor habe ich die Daumen gedrückt, für ihn freut es mich besonders. Wir haben uns damals in der Nationalmannschaft kennengelernt - er hat mich als junger Keeper im Tor verdrängt, weil er bei Hertha BSC gute Leistungen gebracht hat und ich bei Feyenoord nur auf der Bank saß. Gabor hat eine tolle Karriere zurückgelegt, so ein großes Turnier wird sicher nochmal ein Highlight.
herthabsc.de: Was bedeutet die Qualifikation für Ungarn?
Petry: Was in Ungarn alles abgegangen ist, war Wahnsinn. Aber das ist auch normal: Wenn man es nach so langer Zeit endlich wieder einmal schafft, ist die Euphorie umso größer. Wie gesagt, der ungarische Fußball hat zuletzt nicht viel Spaß gemacht. Man hatte immer die Hoffnung, dass es mal wieder klappt, doch am Ende hat es meistens nicht hingehauen. Aber die Arbeit von Pál hat den Ungarn die Hoffnung zurück gebracht. Und Bernd Storck hat das dann sehr gut fortgeführt.
herthabsc.de: Welche Rolle kann Ungarn 2016 in Frankreich spielen?
Petry: Durch die Erweiterung auf 24 Mannschaften werden in Frankreich auch Mannschaften auf unserem Niveau dabei sein. Unabhängig von den Ergebnissen hoffe ich, dass die Spieler viele Erfahrungen sammeln und dafür sorgen, dass die Eurphorie in Ungarn bestehen bleibt.
herthabsc.de: Wirst du vor Ort sein?
Petry: Ich denke schon drüber nach, nicht nur wegen Ungarn, sondern auch aufgrund der Nähe. Es wird mit Sicherheit viele hochinteressante Spiele geben. Das muss ich aber erstmal mit meiner Frau besprechen. (lacht)
herthabsc.de: Musstest du deinen Schützling Rune Almenning Jarstein trösten?
Petry: Ich glaube, Rune hat sich verständlicherweise sehr geärgert, doch er ist auch zu 100 Prozent Profi und ist schon auf Hoffenheim fokussiert. Vielleicht hätte er es Ungarn schwerer gemacht, sich zu qualifizieren, wenn er hätte spielen dürfen. Er ist momentan wirklich in einer sehr guten Form.
herthabsc.de: Beeindruckt dich die Entwicklung von Rune Jarstein?
Petry: Rune kannte ich nicht, als ich hier angefangen habe. In den Spielen, die ich von ihm gesehen habe, hat mir seine Ausstrahlung gut gefallen. Als ich ihn dann im Trainingslager erlebt und mit ihm gearbeitet habe, hat er mich sehr beeindruckt. Das steigende Selbstvertrauen trägt seinen Teil zu den guten Leistungen bei. Aber alle Torhüter haben sehr gut zusammen gearbeitet. Nicht nur Rune ist jeden Tag ein bisschen stärker geworden.
herthabsc.de: Du arbeitest im täglichen Training mit vielen Torhütern zusammen. Ist das eine besondere Herausforderung?
Petry: Ich habe selber gemerkt, dass es mich fordert, mit vielen Torhütern zusammenzuarbeiten. Das motiviert mich aber auch selbst. Der Vorteil ist ganz klar, dass man sehr viel mehr spielnahe Situationen trainieren kann.
herthabsc.de: Profitieren die jüngeren von den älteren Keepern?
Petry: Rune und Thomas sind sehr gute Profis, auch was die Einstellung, den Fokus oder Extraschichten betrifft. Sie bringen in den nötigen Situationen auch eine gewisse Gelassenheit mit. Dahin müssen auch die jungen Torhüter kommen. Wichtig ist dabei aber, dass sie auch offen für Ratschläge sind. Natürlich ist die Arbeit durch Konkurrenzkampf geprägt, sie ist aber auch sehr kollegial und lehrreich.
Petry: Ich denke schon drüber nach, nicht nur wegen Ungarn, sondern auch aufgrund der Nähe. Es wird mit Sicherheit viele hochinteressante Spiele geben. Das muss ich aber erstmal mit meiner Frau besprechen. (lacht)
herthabsc.de: Musstest du deinen Schützling Rune Almenning Jarstein trösten?
Petry: Ich glaube, Rune hat sich verständlicherweise sehr geärgert, doch er ist auch zu 100 Prozent Profi und ist schon auf Hoffenheim fokussiert. Vielleicht hätte er es Ungarn schwerer gemacht, sich zu qualifizieren, wenn er hätte spielen dürfen. Er ist momentan wirklich in einer sehr guten Form.
herthabsc.de: Beeindruckt dich die Entwicklung von Rune Jarstein?
Petry: Rune kannte ich nicht, als ich hier angefangen habe. In den Spielen, die ich von ihm gesehen habe, hat mir seine Ausstrahlung gut gefallen. Als ich ihn dann im Trainingslager erlebt und mit ihm gearbeitet habe, hat er mich sehr beeindruckt. Das steigende Selbstvertrauen trägt seinen Teil zu den guten Leistungen bei. Aber alle Torhüter haben sehr gut zusammen gearbeitet. Nicht nur Rune ist jeden Tag ein bisschen stärker geworden.
herthabsc.de: Du arbeitest im täglichen Training mit vielen Torhütern zusammen. Ist das eine besondere Herausforderung?
Petry: Ich habe selber gemerkt, dass es mich fordert, mit vielen Torhütern zusammenzuarbeiten. Das motiviert mich aber auch selbst. Der Vorteil ist ganz klar, dass man sehr viel mehr spielnahe Situationen trainieren kann.
herthabsc.de: Profitieren die jüngeren von den älteren Keepern?
Petry: Rune und Thomas sind sehr gute Profis, auch was die Einstellung, den Fokus oder Extraschichten betrifft. Sie bringen in den nötigen Situationen auch eine gewisse Gelassenheit mit. Dahin müssen auch die jungen Torhüter kommen. Wichtig ist dabei aber, dass sie auch offen für Ratschläge sind. Natürlich ist die Arbeit durch Konkurrenzkampf geprägt, sie ist aber auch sehr kollegial und lehrreich.
Gesagt...
[>]Das muss ich aber erstmal mit meiner Frau besprechen.[<]

herthabsc.de: Nun geht es gegen deinen früheren Verein. Sind Spiele gegen Hoffenheim für dich etwas Besonderes?
Petry: Natürlich kribbelt es ein bisschen. Wenn man sechs Jahre bei einem Verein war, geht das nicht einfach so an einem vorüber - positiv, wie negativ. Ich hatte das Privileg, bei so einem Verein fünfeinhalb Jahre auf Topniveau zu arbeiten. Aufgrund der hohen personellen Fluktuation war es nicht ganz einfach, langfristig zu arbeiten, aber ich konnte die Zeit auch nutzen, meine Trainingsmethoden weiterzuentwickeln. Davon profitiere ich jetzt.
herthabsc.de: Wie intensiv ist noch der Kontakt in den Kraichgau?
Petry: Cesar Thier, der bei Hoffenheim vor mir Torwarttrainer und dann Übersetzer und Betreuer war, zählt zu meinen besten Freunden. Wir haben uns auch am vergangenen Wochenende getroffen und waren zusammen essen. Natürlich haben wir auch schon über das Spiel gesprochen.
herthabsc.de: Die TSG ist momentan Vorletzter, wird jetzt seit zwei Spielen vom Ex-Herthaner Huub Stevens gecoacht...
Petry: Ich kann mir schon vorstellen, dass Hoffenheim eine 'härtere' Gangart guttun kann. Huub Stevens kommt von außen neu hinzu und bringt andere Tugenden mit - das könnte positiv für die Jungs sein. Ich glaube schon, dass sie da unten wegkommen.
herthabsc.de: Wie erwartest du Hoffenheim am Sonntag? Worauf wird es ankommen?
Petry: Vermutlich werden sie, wie in den vergangenen beiden Spielen, noch zurückhaltend auftreten und versuchen, defensiv stabil zu stehen. Das wird für uns mit Sicherheit nicht einfach. Wir müssen geduldig sein und die Chancen, die sich uns bieten, nutzen. Dann wird es schon klappen. Hoffenheim hat auch in den Spielen gegen Köln und Frankfurt Möglichkeiten zugelassen, hatte aber einen starken Torhüter. Und natürlich dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass Hoffenheim in der Offensive eine hohe Qualität besitzt.
(war/City-Press)
Petry: Natürlich kribbelt es ein bisschen. Wenn man sechs Jahre bei einem Verein war, geht das nicht einfach so an einem vorüber - positiv, wie negativ. Ich hatte das Privileg, bei so einem Verein fünfeinhalb Jahre auf Topniveau zu arbeiten. Aufgrund der hohen personellen Fluktuation war es nicht ganz einfach, langfristig zu arbeiten, aber ich konnte die Zeit auch nutzen, meine Trainingsmethoden weiterzuentwickeln. Davon profitiere ich jetzt.
herthabsc.de: Wie intensiv ist noch der Kontakt in den Kraichgau?
Petry: Cesar Thier, der bei Hoffenheim vor mir Torwarttrainer und dann Übersetzer und Betreuer war, zählt zu meinen besten Freunden. Wir haben uns auch am vergangenen Wochenende getroffen und waren zusammen essen. Natürlich haben wir auch schon über das Spiel gesprochen.
herthabsc.de: Die TSG ist momentan Vorletzter, wird jetzt seit zwei Spielen vom Ex-Herthaner Huub Stevens gecoacht...
Petry: Ich kann mir schon vorstellen, dass Hoffenheim eine 'härtere' Gangart guttun kann. Huub Stevens kommt von außen neu hinzu und bringt andere Tugenden mit - das könnte positiv für die Jungs sein. Ich glaube schon, dass sie da unten wegkommen.
herthabsc.de: Wie erwartest du Hoffenheim am Sonntag? Worauf wird es ankommen?
Petry: Vermutlich werden sie, wie in den vergangenen beiden Spielen, noch zurückhaltend auftreten und versuchen, defensiv stabil zu stehen. Das wird für uns mit Sicherheit nicht einfach. Wir müssen geduldig sein und die Chancen, die sich uns bieten, nutzen. Dann wird es schon klappen. Hoffenheim hat auch in den Spielen gegen Köln und Frankfurt Möglichkeiten zugelassen, hatte aber einen starken Torhüter. Und natürlich dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass Hoffenheim in der Offensive eine hohe Qualität besitzt.
(war/City-Press)