
Dauerläufer
Dauerläufer

Herthas Vladimir Darida rennt der ganzen Bundesliga davon.
Berlin - Er läuft und läuft und läuft. Er hängt alle ab. Dass Vladimir Daridas größte Stärke das Laufen ist, wussten wir ja bereits. Dass er wirklich allen davonläuft, ist bewiesen. Die Zahlen sprechen Bände. Mit 157,34 gelaufenen Kilometern in zwölf Spielen ist der Tscheche nicht nur der laufstärkste Herthaner. Er hat mit Abstand die beste Laufleistung aller Spieler in der Bundesliga vorzuweisen. 157,34 Kilometer – das ist in etwa so weit wie vom Berliner Olympiastadion bis nach Magdeburg. Oder auch schon fast die halbe Strecke nach Breslau.
Von dort aus kam Darida Dienstagnacht zurück nach Berlin. Aber nicht gelaufen, er wurde gefahren. Zeugwart Robert Abramczyk und Hertha-Scout Thorsten Wohlert mimten Privatchauffeure – sie setzten sich ins Auto und fuhren nach Polen, um Darida nach dem Spiel nach Berlin zu fahren. "Das war echt gut, weil ich nicht erst zurück mit nach Tschechien und von dort aus dann nach Berlin fahren musste", erklärt Darida lachend. "So war es sehr bequem, ich war drei Stunden nach dem Spiel zu Hause, konnte schlafen und am Mittwochmorgen schon wieder mit trainieren."
In Breslau spielte Darida mit der tschechischen Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Polen. Am Freitag davor trat er bereits gegen Serbien an. Das Spiel gegen Serbien gewannen die Tschechen mit 4:1 deutlich, gegen Polen verloren sie 1:3. "Das war schade, aber wir hatten viele neue Spieler im Team und mussten uns erst mal aneinander gewöhnen. Aber ich nehme nur Positives aus der Länderspielpause mit und freue mich auf die kommenden Spiele mit Hertha", meint Darida.
Die erste Partie steht gegen die TSG 1899 Hoffenheim an. Am Sonntag (22.11.15) erwarten die Berliner den Tabellenvorletzten aus dem Kraichgau. Herthas Laufwunder trifft auf viele vertraute Gesichter: seinen Nationalmannschaftskollegen Pavel Kaderábek sowie seine zwei Ex-Mitspieler aus Freiburger Zeiten, Jonathan Schmid und Oliver Baumann. "Ich freue ich mich natürlich darauf, sie wiederzusehen und gegen sie anzutreten."
Einfach gegen Hoffenheim zu spielen, wird es aber nicht. Nachdem der ehemalige Hertha-Trainer Huub Stevens seit zwei Begegnungen bei der TSG die Fäden in den Händen hält, gab es zweimal ein 0:0. "Ich denke, sie werden sehr tief und kompakt stehen. Wir werden wenig Raum bekommen", so der Mittelfeldspieler. Die Antwort à la Darida auf die Kompaktheit der Hoffenheimer Defensiver klingt simpel: "Wir müssen nur Fußball spielen - und Tore machen." Wenn Herthas Nummer sechs wieder läuft und läuft und läuft, sollte er auch die Hoffenheimer Defensive abhängen.
(lb/City-Press)