
"Wenn es läuft, dann läuft es"
"Wenn es läuft, dann läuft es"

Berlin - Die TSG 1899 Hoffenheim steht momentan nicht allzu gut in der Bundesliga da. Nachdem die Kraichgauer in den vergangenen beiden Spielzeiten im oberen Mittelfeld der Liga landeten, stehen sie derzeit auf einem Abstiegsplatz. Die Konsequenz des Fehlstarts war es, den Ex-Hertha-Trainer Huub Stevens zu holen. Mit ihm spielten sie zweimal 0:0. Niklas Sühle ist Stammspieler in der Innenverteidigung - der 20-Jährige verpasste in dieser Saison noch keine einzige Spielminute. Herthabsc.de sprach mit dem Innenverteidiger über seinen neuen Coach, Mitchell Weiser und die Partie am Sonntag.
herthabsc.de: Herr Süle, mit Hoffenheim sind Sie nicht gerade optimal in die Saison gestartet. Mit acht Punkten aus zwölf Spielen stehen Sie momentan auf Rang 17. Was lief bisher nicht so gut?
Niklas Süle: Wir hatten einen schweren Start gegen Leverkusen und Bayern. Die Leistung war da okay, die Ergebnisse kamen aber nicht. Im Anschluss haben wir viele Fehler gemacht, Punkte in den Schlussminuten abgegeben und plötzlich stehst du unten drin. Dann kommt eines zum anderen, das Selbstvertrauen fehlt, die Lockerheit fehlt. Wir haben uns das selbst eingebrockt. Jetzt müssen wir alles, wirklich alles, dafür tun, da wieder rauszukommen.
herthabsc.de: Mit Ihren 20 Jahren sind Sie bei Hoffenheim in der Innenverteidigung gesetzt. Generell ist ihr Team mit einem Durchschnittsalter von 24,8 Jahren das drittjüngste der Bundesliga. Wie ist es für Sie, in einem so jungen Team zu spielen?
Süle: Das Alter ist nur eine Zahl. Letztlich geht es um die Qualität eines Spielers. Ob der dann 19, 23 oder 31 ist, spielt keine große Rolle. Ich habe inzwischen knapp 60 Bundesliga-Spiele gemacht. Ein bisschen Erfahrung bringe ich also auch mit 20 Jahren schon mit. So ist es bei vielen anderen Spielern im Kader auch. Und dennoch haben wir, glaube ich, eine vernünftige Balance mit Führungsspielern, die auch das eine oder andere Jahr älter sind. Wie gesagt – es geht eigentlich nur um Qualität.
herthabsc.de: Mit Huub Stevens hat Ihr Verein seit knapp einem Monat einen neuen Trainer. Seitdem haben Sie nicht mehr verloren. Wie wirkt Stevens auf das Team? Was für einen Eindruck macht er auf Sie?
Süle: Er ist erfahren, besonnen, ruhig und klar. Er spricht die Dinge auf dem Platz sehr deutlich an und hat eine genaue Vorstellung von dem, was er will. Er will uns das Vertrauen in uns selbst zurückgeben und bei aller harten Arbeit auch wieder Spaß in die Mannschaft bringen. Ich glaube, wir sind unter ihm auf einem guten Weg. Aber wir haben auch noch einen langen Weg vor uns.
herthabsc.de: Stevens wollte sich zunächst um die Defensivarbeit kümmern – zuletzt spielten Sie gegen Köln und Frankfurt zweimal 0:0. Was hat er gemacht, dass das jetzt besser klappt?
Süle: Die Organisation auf dem Platz ist dem Trainer sehr wichtig. Wir haben viel investiert, um uns auf diesem Gebiet schnell zu verbessern. Aber Huub Stevens denkt nicht nur defensiv. Er will, dass wir auch nach vorne spielen - mit Struktur. Das ist in der Trainingsarbeit der nächste Schritt.
herthabsc.de: Wo sehen Sie sich persönlich und ihr Team am Ende der Saison? Was sind die Ziele?
Süle: Wie Sie schon festgestellt haben, stehen wir auf Platz 17. Da verbietet es sich quasi über Ziele zu sprechen. Wir wollen da unten raus. So schnell wie möglich. Deshalb zählt erst mal das Spiel gegen Hertha. Dann kommt eine Woche Training, dann Mönchengladbach. Das ist unser Rhythmus.
herthabsc.de: Am vergangenen Wochenende waren Sie mit der U21 und mit Mitchell Weiser unterwegs, gegen Aserbaidschan verteidigten Sie zusammen. Wie haben Sie ihn erlebt?
Süle: Im Spiel hat das gut funktioniert. Leider hat er sich im Training vor der zweiten Partie verletzt und konnte uns deshalb gegen Österreich nicht helfen. Mitchell ist ein guter Typ und ein guter Fußballer. Ich wünsche ihm, dass er sich schnell erholt und in der Vorrunde noch mal auf dem Platz sein kann.
herthabsc.de: Mit Hertha BSC fahren Sie nun zum überraschenden Tabellenvierten. Wie schätzen Sie die Herthaner momentan ein?
Süle: Hertha hat ganz offensichtlich einen Lauf. Sie funktionieren als Mannschaft sehr gut. Das hat sich schon zum Ende der vergangenen Saison angedeutet. So ist der Fußball – wenn es läuft, dann läuft es.
herthabsc.de: Was meinen Sie: was wird das für ein Spiel am Sonntag? Worauf stellen Sie sich ein?
Süle: Auf ein extrem schweres Spiel. Wir treten beim Vierten auswärts an. Da kann man gar nichts anderes erwarten. Aber wir wollen etwas holen, Spiele ohne Punkt sind eigentlich keine Option in unserer Situation. Deshalb kann sich Hertha auch auf ein schweres Spiel einstellen.
(lb/City-Press)
[>]Das wird ein extrem schweres Spiel. Da kann man gar nichts anderes erwarten.[<]