Zahlen, bitte!
Teams | 3. Dezember 2015, 16:05 Uhr

Zahlen, bitte!

Zahlen, bitte!

Vor dem Duell zwischen Hertha BSC und Bayer Leverkusen gibt es viele spannende Statistiken, von denen einige nach dem Spiel widerlegt sein werden.

Berlin - Längst haben präzise Daten einen festen Platz in der Fußball-Berichterstattung gefunden. Zuschauerzahlen, Rekordserien und besondere Jubiläen – es gibt fast keine Werte oder Statistiken, die es nicht gibt. Gleichzeitig sorgt wohl kein anderes Zahlenspiel bei Fußballliebhabern Woche für Woche für so viel Gesprächsstoff. Da liegt es auf der Hand, dass auch rund um Hertha BSC einige interessante Statistiken vorliegen. Vermutlich wissen alle Berliner, dass die Blau-Weißen mit aktuell 23 Zählern nach 14 Spieltagen die erfolgreichste Saison seit 2008/09 spielen. Doch vor dem kommenden Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (05.12.15, 15.30 Uhr) gibt es noch andere Fakten, die ins Auge fallen.   

Aus Sicht der Berliner sind das Statistiken, die gemischte Gefühle auslösen: Zwar warten die Herthaner seit acht Partien auf einen Sieg gegen die Leverkusener (vier Remis, vier Niederlagen) und konnten nur vier der insgesamt 19 Bundesliga-Heimspiele gegen die Werkself gewinnen. Auswirkungen auf das bevorstehende Duell fürchten sie jedoch keine. "Das sind Serien, die für uns nicht sonderlich von Bedeutung sind, schließlich standen bei den Partien ganz andere Spieler auf dem Rasen", sagt Fabian Lustenberger. Mut ziehen der Kapitän und seine Mitspieler vielmehr aus einem anderen, einem aktuellen Wert: Nach einer Niederlage haben die Schützlinge von Trainer Pál Dárdai in der laufenden Saison jedes Bundesliga-Spiel gewonnen. "Wir haben immer die passende Antwort gegeben", betont Lustenberger. Fünfmal mussten sich die Herthaner 2015/16 bislang geschlagen geben. Viermal verließen sie das Spielfeld in der Woche drauf als Gewinner. Entsprechend zuversichtlich gehen die Blau-Weißen in das bevorstehende Duell gegen Leverkusen.

Vorfreude und Zuversicht

Die positive Stimmung im Lager der Berliner darf durchaus als Zeichen des gestiegenen Selbstvertrauens interpretiert werden. Die Mannschaft tritt nicht nur stabiler als in der Vorsaison auf, ihr gelingt es auch, die knappen Spiele wie in Ingolstadt oder kürzlich gegen Hoffenheim für sich zu entscheiden. "Wir sind aktuell in einer guten Verfassung", weiß auch Per Skjelbred, der sich auf die Begegnung mit dem Champions League-Teilnehmer freut. "Leverkusen hat eine tolle Mannschaft mit vielen Nationalspielern. Sie zählen zu den besten Teams der Liga, aber wir spielen zu Hause und wollen ein gutes Ergebnis erzielen."

In diesem Zusammenhang begleitet den Hertha-Tross fast die gesamte Hinrunde eine weitere Statistik. Eine Statistik, die sich nach dem Willen der Berliner nach dem Kräftemessen am 15. Spieltag anders lesen lassen soll: Alle fünf Niederlagen kassierte die Dárdai-Elf in den Spielen gegen die Topteams der Liga. "Die Spitzenmannschaften haben unsere Fehler bestraft. Auf diesem Niveau entscheiden ein Spiel oft Kleinigkeiten", sagt Skjelbred. Während die Pleiten in München und gegen Mönchengladbach verdient waren, hat oft nicht viel zumindest zu einem Punktgewinnen in Dortmund, Wolfsburg oder Gelsenkirchen gefehlt. Deshalb ist die Zielsetzung für den Samstag klar. Nicht nur Paroli bieten, sondern auch punkten. "Wir wollen endlich mal gegen einen Großen gewinnen. Wenn in 90 Minuten alles gut läuft, ist das auch möglich",sagt Geschäftsführer Michael Preetz. "Wir müssen dafür top konzentriert sein und über unsere Grenzen gehen, dann können wir unseren Fans ein schönes Adventsgeschenk machen", weiß Skjelbred.  

Plant Dárdai sein Comeback?

Es gibt übrigens noch eine statistische Randnotiz. Diesmal eine, die Herthas Coach betrifft. In seiner Trainerlaufbahn kreuzten sich die Wege von  Pál Dárdai und Bayer Leverkusen bisher noch nie. Als Aktiver war das anders: Die letzten drei Aufeinandertreffen als Spieler entschied er allesamt für sich. "Wenn ich bis Samstag zehn Kilo abnehme, spiele ich selbst. Sonst bleibe ich auf der Trainerbank und die Jungs müssen es ohne mich schaffen", scherzte der Ungar darauf angesprochen. Ohnehin sorgen  Statistiken doch für den größten Diskussionsstoff, wenn sie in steter Regelmäßigkeit ad absurdum geführt werden. Auch nach der Partie am Samstag werden wieder einige von ihnen wiederlegt sein. Denn das Schöne ist: Wenn der Pfiff des Schiedsrichters im Olympiastadion ertönt, geht es nur um den Fußball. "Entscheidend ist auf’m Platz!" – das wusste schließlich schon Alfred 'Adi' Preißler.

(fw/City-Press)

Gesagt...

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Wenn ich bis Samstag zehn Kilo abnehme, spiele ich selbst. Sonst bleibe ich auf der Bank und die Jungs müssen es ohne mich schaffen.
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-Trainer Pál Dárdai

von Hertha BSC