
"Ich liebe es!"
"Ich liebe es!"

Salomon Kalou über Berlin, Darmstadt und einen Weihnachtsbaum mit 157 Geschenken.
Berlin – Weihnachten, das ist das Fest der Liebe und Besinnlichkeit. Weihnachten, das ist aber auch das Fest der Überraschungen und der Geschenke. Das ist auch bei Salomon Kalou nicht anders. Allerdings möchte der 30-Jährige am 24. Dezember nicht nur seine Familie und Freunde glücklich machen. Der Angreifer, der gemeinsam mit seinem Bruder die Kalou-Foundation gegründet hat, möchte auch in diesem Jahr Kindern in seiner afrikanischen Heimat ein schönes Weihnachtsfest bereiten.
Geschenke will er mit den Herthanern in den verbleibenden drei Pflichtspielen natürlich keine verteilen. Im Interview mit herthabsc.de spricht der Ivorer über seine Stiftung, Darmstadt 98 und das Leben in Berlin.
herthabsc.de: Salomon, mit deinem großen Bruder Bonaventure hast du 2009 die Kalou-Foundation gegründet, die sich für das Wohl von Kindern in der Elfenbeinküste einsetzt. Welche Aktion habt ihr euch dieses Jahr zu Weihnachten überlegt?
Salomon Kalou: Im Vorjahr haben wir Weihnachtsgeschenke in einem Mädchen-Waisenhaus verteilt. Dieses Jahr bin ich nicht im Land, weil ich nicht für die Elfenbeinküste spielen muss. Trotzdem versuche ich, meinen Teil dazu beitragen, dass die Kinder in diesem Waisenhaus in Abidjan ein schönes Weihnachtsfest verbringen. Deshalb stellt die Stiftung dort dieses Jahr einen Weihnachtsbaum auf, an dem 157 Geschenke hängen. Jedes Kind bekommt eins. Dazu kommen Süßigkeiten und Musik. Für mich ist es eine große Freude, zu teilen. Wir selbst hatten in meiner Kindheit nicht viel, deshalb ist es umso schöner, dass ich heute in der Lage bin, anderen Menschen etwas abzugeben.
herthabsc.de: Schön war aus Sicht der Berliner auch der Sieg gegen Bayer Leverkusen. Wie groß ist die Genugtuung noch ein paar Tage nach dem Spiel, endlich ein Spitzenteam der Liga geschlagen zu haben?
Kalou: Der Sieg war wichtig und schön, ohne Frage. Wir haben vor den eigenen Fans einen Gegner geschlagen, der in der Champions League spielt und einen starken Kader hat. Besonders in der Anfangsphase haben wir unseren Job richtig gut gemacht. Aber das Thema ist jetzt durch für uns. Die Mannschaft denkt nicht mehr an Leverkusen.
herthabsc.de: Du hast bereits einmal häufiger getroffen als in der vergangenen Spielzeit. Hertha hat aktuell neun Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Was steckt hinter dieser positiven Entwicklung?
Kalou: Da kommen Sachen zusammen, über die wir schon die vergangenen Wochen gesprochen haben. Die Vorbereitung war ideal und der Saisonstart half unserem Selbstvertrauen. Dazu kommt der Anspruch des Trainers, aktiven und offensiven Fußball zu spielen. Davon profitiere ich als Angreifer logischerweise. Und natürlich merke ich auch am Ende der Hinrunde noch, dass mir meine erste komplette Vorbereitung in Berlin sehr gut getan hat.
herthabsc.de: Zwei Bundesliga-Spiele in Darmstadt und gegen Mainz und das Pokal-Spiel in Nürnberg stehen in diesem Kalenderjahr noch auf dem Programm. Mit welcher Zielsetzung geht ihr in die Partien?
Kalou: Wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Das ist völlig klar. Sechs Punkte und das Weiterkommen im Pokal wären ein fantastischer Hinrundenabschluss. Aber wir bleiben auf dem Boden und lassen uns von Platz vier nicht blenden. Unsere Heimspiele wollen wir gewinnen – also auch Mainz besiegen. Auswärts ist es in der Bundesliga nie einfach, aber wir werden unser Bestes geben, um auch in Darmstadt erfolgreich zu sein. Wenn wir am Ende vier Punkte holen, wären wir nicht unzufrieden! Es wäre überragend, wenn wir unseren Tabellenplatz über die Winterpause halten könnten.
herthabsc.de: Am Samstag (12.12.15, 15.30 Uhr) steigt das Duell bei Darmstadt 98. Der Aufsteiger spielt mit 18 gesammelten Punkten bislang eine mehr als beachtliche Saison. Was weißt du über den kommenden Gegner?
Kalou: Ich erwarte ein kompliziertes Spiel. Wir treffen auf einen sehr kampfstarken Gegner, der in dieser Saison schon oft Moral bewiesen hat. Darmstadt will, dass wir kämpfen und uns abnutzen. Wir müssen zwar dagegenhalten, dürfen aber nicht vergessen, Fußball zu spielen. Wenn wir den Ball in unseren Reihen halten und der Gegner hinterherlaufen muss, frustrieren wir ihn. Dann könnten sich Lücken für uns öffnen, die wir nutzen müssen.
herthabsc.de: Nach deinem ersten Einsatz gegen Leverkusen ist es auch dein erstes Spiel gegen Darmstadt - und das gleich im Böllenfalltor. Kennst du die Heimstätte der 'Lilien'?
Kalou: Ich kenne das Stadion aus dem Fernsehen. Ich habe das 2:1 gegen Werder Bremen gesehen, bei dem Sandro Wagner beide Tore geschossen hat. Das Stadion ist zwar klein, aber die Atmosphäre war bemerkenswert. Die Mischung ist total interessant. Ich freue mich darauf und hoffe, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen.
herthabsc.de: Der Eindruck, dass du dich in deiner zweiten Saison im blau-weißen Trikot besser zurecht findest, täuscht nicht. Wie wohl fühlst du dich in Berlin?
Kalou: Ich liebe es, in Berlin zu leben. Ich fühle mich inzwischen total wohl hier. Das erste Jahr war schwierig, weil ich nicht so viele Leute gekannt habe. Jetzt habe ich einige gute Freunde, mit denen ich meine Freizeit verbringe. Auch mit der Sprache klappt es viel besser. Wir unternehmen aber auch immer wieder etwas als Mannschaft zusammen. Das ist sehr wichtig für den Teamgeist und ein gutes Zeichen.
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Wir müssen zwar dagegenhalten, dürfen aber nicht vergessen, Fußball zu spielen.[<]