Keine Platte...
Teams | 16. Dezember 2015, 12:09 Uhr

Keine Platte...

Keine Platte...

Drei von vier Ex-Nürnberger sind am Abend verhindert - Daumen drücken für die Teamkameraden.

Berlin - Ihn beschlich schon so eine leise Vorahnung. Als er in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim FSV Frankfurt in der 119. Minute die gelb-rote Karte sah und beim Stand von 2:1 das Weiterkommen von Hertha BSC eine Minute vor Schluss quasi besiegelt war, da hatte er schon so ein Gefühl. "Ich habe das irgendwie schon geahnt, dass wir Nürnberg bekommen. Und klar, so ist es gekommen. So wie es der Fußballgott da oben will", meint Marvin Plattenhardt. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein, den 1. FC Nürnberg, treten die Berliner im Achtelfinale des DFB-Pokals an, ausgerechnet für diese eine Partie ist Plattenhardt gesperrt. Ausgerechnet gegen Nürnberg wird er die ersten Minuten dieser Saison verpassen. Er ist der einzige Herthaner, der bisher jede Minute auf dem Rasen stand, außer die letzte des Pokalspiels in Frankfurt. Er spielte sechs Jahre lang für den Club, bevor er im Sommer 2014 in die Hauptstadt wechselte. "Ich habe mich nochmal mehr über die rote Karte geärgert. Ich bin da groß geworden und habe meine ersten Schritte als Profi gemacht, deswegen habe ich immer noch eine Verbindung zu dem Verein und hätte gern dort gespielt", ärgert sich der Linksverteidiger. Trotz seines Fehlens will er aber der Mannschaft helfen – mit ein paar nützlichen Informationen. "Ich werde noch ein paar Tipps geben. Es hat sich zwar viel verändert, es gibt neue Spieler und einen neuen Trainer, aber ich glaube, das Stadion und der Platz sind immer noch die gleichen", lacht der 23-Jährige.

Der Fußballgott wollte wohl nicht nur Plattenhardt an der Begegnung mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hindern, sondern auch die anderen Ex-Nürnberger, die nun bei den Blau-Weißen unter Vertrag stehen. Auch Niklas Stark und Julian Schieber können nicht spielen – beide kämpfen sich nach ihren Verletzungen zurück. Für Stark, der seit dem Sommer 2015 in Berlin ist, steht schon seit einiger Zeit fest, dass er gegen Nürnberg nicht zum Einsatz kommen kann. "Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich nicht spielen kann. Aber natürlich ist es trotzdem hart, nicht spielen zu können", hadert der 20-Jährige. Dabei sein wird er dennoch. Zwar nicht auf dem Platz, aber zumindest als Zuschauer auf der Tribüne.

Ein Ex-Nürnberger ist am Start

Auch für Schieber war klar, dass er gegen Nürnberg noch nicht antreten kann. Für ihn ist ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben – so hofft er. Das Geschehen in Nürnberg verfolgt er intensiv: "Ich sehe, dass beim Club nach den ganzen Unruhen wieder Aufschwung und Stabilität reinkommt. Ich hoffe, dass der Club den Weg in die erste Liga schafft. Dann kann ich nächste Saison wieder gegen meinen Ex-Verein antreten kann", so Schieber. Im Pokalspiel am Mittwoch nimmt er aber keine Rücksicht auf seine ehemaligen Kollegen: "Für dieses Spiel ist alles klar. Wir können und wollen es gewinnen und die nächste Runde erreichen."

Zumindest einer mit Nürnberger Vergangenheit kann dazu aktiv beitragen. Jens Hegeler, der von 2010 bis 2012 beim FCN spielte, weiß um den guten Lauf seines Ex-Vereins: "Sie sind gut drauf. Der Saisonstart war nicht optimal, aber in den letzten Spielen waren sie sehr konstant, griffig und erfolgreich. Deswegen haben sie viel Selbstvertrauen." Um das Spiel zu gewinnen, gibt Hegeler einen Plan vor: "Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich Kontrolle über das Spiel zu bekommen und unser Spiel durchziehen. Und dann haben wir gute Chancen, auch da weiterzukommen." Das würde auch Plattenhardt  freuen, denn der hat noch was vor: "Nürnberg kann man schlagen und ich hoffe auch, dass die Jungs das hinbekommen. Ich will auch nochmal Pokal spielen diese Saison!"

(lb/City-Press)

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Ich will auch nochmal Pokal spielen diese Saison!
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-Marvin Plattenhardt

von Hertha BSC