Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk
Teams | 17. Dezember 2015, 01:06 Uhr

Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk

Vorzeitiges Weihnachts-geschenk

Endlich überwintert Hertha BSC wieder im DFB-Pokal. Der Erfolg in Nürnberg ist ein Abbild der bisherigen Hinrunde.

Berlin – Es war ein bemerkenswertes Ende und ein schöner Abschluss – für alle Beteiligten. Während sich die Herthaner nach dem 2:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg von ihren mitgereisten Fans für den Einzug ins Viertelfinale feiern ließen, spendeten die Heimfans den Nürnbergern aufmunternden Applaus. Zu diesem Zeitpunkt lagen 90 Minuten hinter den Zuschauern, die vieles davon hielten, was eine spannende und tolle Pokalpartie verspricht: packende und verbissen geführte Zweikämpfe, gelungene und schön vorgetragene Angriffe sowie eine aufgeladene, aber stets faire Atmosphäre.  Am Ende dieser Partie – da waren sich alle Beteiligten einig  –  fand diese Partie in Hertha BSC aber auch den gerechten Sieger.

Ein sehr abgeklärter und souveräner Auftritt der Blau-Weißen ließ eigentlich zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran ankommen, das erste Mal seit der Saison 2011/12 im DFB-Pokal zu überwintern. "Wir haben verdient gewonnen", fasste Trainer Pál Dárdai nach Spielschuss kurz, aber treffend zusammen und fand bei seinem Gegenüber Zustimmung. "Hertha war sehr stark und hat uns nichts geschenkt. Wir müssen anerkennen, dass wir über die gesamte Spielzeit nicht die Qualität hatten, diesen Gegner zu schlagen", sagte Nürnbergs Coach René Weiler.

Hertha kombiniert sich zur Führung

In der Tat entwickelte sich von Beginn an ein Spiel mit klarer Rollenverteilung. Die Hauptstädter waren dominant und ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen, die Franken standen kompakt und lauerten auf Konter. "Wir arbeiten in jedem Training sehr hart dafür, dass unser Spiel nach Fußball und nicht nur nach Kampf aussieht. Das hat besonders in der ersten Halbzeit gut geklappt", lobte Dárdai seine Schützlinge, die nadelstichartig Lücken im Verbund der 'Clubberer' fanden. In der 16. Minute scheiterte Salomon Kalou noch an FCN-Torwart Raphael Schäfer und einem Nürnberger Abwehrbein. Wenig später hatte Vladimir Darida mehr Abschlussglück, als er wie schon in der Liga gegen Leverkusen ein Zuspiel von Vedad Ibisevic in Torjäger-Manier verwertete (32.). "Vedad hat mir einen sehr guten Pass gespielt. Ich stand alleine vor dem Torwart und zum Glück hat es geklappt, den Ball am kurzen Pfosten ins Tor zu schießen", resümierte Darida.  Der ungarische Coach freute sich über diesen Spielzug: "Wir haben mit viel Geduld gespielt und ein schönes Kurzpassspiel gegen einen gut organisierten Gegner gezeigt. Bei dem 1:0 kann man Gänsehaut bekommen!"

Mit der Führung im Rücken agierten die Berliner noch abgebrühter. Nürnberg spielte nach dem Seitenwechsel zwar etwas mutiger, doch nennenswerte Torchancen ließ die Hertha-Defensive auch in dieser Phase nicht zu. "Es gibt in jedem Spiel Phasen, in denen eine Mannschaft etwas schlucken muss", sagte Dárdai. "Aber davon haben wir uns nicht beirren lassen." Ein Zufall war der Zeitpunkt und die Entstehung des vorentscheidenden zweiten Tores nicht. Nach einer Ecke von Darida, der seine starke Leistung so vollständig veredelte, setzte sich Brooks in der Mitte durch und köpfte ein. Auch gegen Leverkusen war der Innenverteidiger mit dem Kopf zur Stelle. "Wir haben Standardsituationen ohne Ende trainiert und in der letzten Zeit haben wir einen guten Lauf", erklärte Dárdai die Glücksmomente der zurückliegenden Zeit.

Gesagt...

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Das ist der Lohn für unsere harte Arbeit. Als Herthaner hat man momentan eine sehr schöne Zeit.
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-Kapitän Fabian Lustenberger

Weil die Blau-Weißen um den sicheren Rune Jarstein auch die Schlussoffensive gegen aufopferungsvoll kämpfende Nürnberger schadlos überstanden, stand am Ende ein Ergebnis auf der Anzeigetafel, das nicht nur den Spielverlauf an diesem Abend gut widerspiegelte: Der Auftritt im Achtelfinale war auch ein Abbild der bisherigen so erfolgreichen und stabilen Hinrunde. In dieser haben es die Herthaner über weite Teile geschafft, fußballerische Qualitäten mit Kampfgeist und Willensstärke zu mischen. Das Glück, dass aktuell bei ruhenden Bällen hinzukommt, kann man sich eben auch erarbeiten. "Das ist der Lohn für unsere harte Arbeit", sagt Kapitän Fabian Lustenberger.  "Es macht einfach Spaß, dazu spielen wir guten Fußball. Als Herthaner hat man momentan eine sehr schöne Zeit."

Noch ein Heimspiel gegen Mainz

Das soll dem aktuellen Tabellendritten auch im letzten Spiel der Bundesliga-Hinrunde gelingen. Am Sonntag (20.12.15, 15.30 Uhr) gastiert der FSV Mainz 05 im Olympiastadion. "Wir müssen die Spannung in den nächsten Tagen hochhalten und wollen unseren Fans gegen Mainz ein schönes Spiel zeigen", gibt Dárdai die Marschroute vor. "Danach können wir dann schöne Weihnachten feiern."

(fw/City-Press)

von Hertha BSC