
"Wir sind ein unbequemer Gegner"
"Wir sind ein unbequemer Gegner"

Berlin – Im zurückliegenden Sommer waren es Johannes Geis und Shinji Okazaki. Im Jahr davor Nicolai Müller und Eric Maxim Choupo-Moting. Die vier Spieler reihen sich ein in eine lange Liste, in der mit Àdám Szalai und André Schürrle viele weitere bekannte Namen auftauchen. Was diese Fußballer gemeinsam haben? Sie alle liefen für Mainz 05 auf und haben sich dort nicht nur in der Bundesliga etabliert, sondern sich ins Rampenlicht gespielt. Und den Verein irgendwann verlassen. Auch Loris Karius‘ Stern ist bei den Mainzer aufgegangen. Anders als die Obengenannten entschied sich der Torwart jedoch gegen einen Wechsel und verlängerte bei den Rheinhessen. Am Sonntag (15.30 Uhr) trifft der 22-Jährige mit seiner Mannschaft auf Hertha BSC.
Im Gespräch mit herthabsc.de spricht Karius über die Entwicklung der 05-er, seine Zeit bei Manchester City und das Duell in der Hauptstadt.
herthabsc.de: Herr Karius, Mainz 05 ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Vor dem letzten Spiel des Jahres steht der Verein mit 24 Zählern in Schlagdistanz zu den Europapokalplätzen auf Rang sieben. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden?
Loris Karius: Unsere Saison kann sich bisher wirklich sehen lassen, mal abgesehen von einem kleinen Hänger im Oktober. Durch unsere Serie haben wir uns aber vor allem ein Polster auf die Abstiegsränge geschaffen, wir orientieren uns nicht an den Europapokalplätzen, auch wenn es eine schöne Momentaufnahme ist, mit Schalke 04 und Bayer Leverkusen gleichauf zu liegen.
herthabsc.de: Obwohl der Verein immer wieder seine Leistungsträger verliert, hat er in den vergangenen Jahren regelmäßig für Überraschungen gesorgt. Wie schafft es Mainz 05 Jahr für Jahr, die Abgänge zu kompensieren?
Karius: Es gehört zur Philosophie des Vereins, Spieler zu entwickeln und mit Gewinn wieder abzugeben. Auch wenn Mainz 05 dann in der Regel keine Stammspieler aus der Bundesliga verpflichtet, so bekommen die Zugänge doch immer wieder die Zeit und die Ruhe, sich unserer Spielweise anzupassen und zu entwickeln. Die Stärke des Vereins liegt vor allem in dieser Ruhe.
herthabsc.de: Besonders in Auswärtsspielen agieren die Mainzer sehr kompakt, setzen vermehrt auf Konter und präsentieren sich vor dem gegnerischen Tor treffsicherer. Fällt es Ihrer Mannschaft auswärts leichter als zuhause?
Karius: Ich denke, dass den meisten Bundesligisten das Umschaltspiel leichter fällt als der Ballbesitzfußball. Wir haben sehr schnelle und technisch starke Spieler für unsere Konter.
Karius: Die Zeit in England war für mich eine tolle Erfahrung, da ich in einer europäischen Top-Mannschaft trainiert und viele positive Erfahrungen gesammelt habe. Andererseits war es auch nicht immer leicht für mich als junger Spieler so weit weg von der Heimat und der Familie.
Karius: Als Spieler wirst du auf dem Weg zum Profi von verschiedenen Trainern und Erfahrungen geprägt. Bei Mainz 05 waren meine Bezugspersonen Torwarttrainer Stephan Kuhnert, Thomas Tuchel und eben Martin Schmidt. Es ist doch eine schöne Geschichte, dass wir nun gemeinsam in der Bundesliga sind.
herthabsc.de: Anfang des Jahres haben Sie Ihren Vertrag in Mainz verlängert, obwohl Ihr Name bei zahlreichen Vereinen im In- und Ausland gehandelt wurde. Gerade die Premier League haben Sie als Traum bezeichnet. Welche Gründe waren ausschlaggebend für Ihre Entscheidung?
Karius: Ich habe mir bei Mainz 05 einen gewissen Status erarbeitet, spiele in einer jungen Mannschaft mit Perspektive und habe ein gutes, ruhiges Umfeld, um mich weiter zu entwickeln.
herthabsc.de: Hertha BSC steht nach 16 Spieltagen auf dem dritten Rang. Auf was für einen Gegner stellen Sie sich ein?
Karius: Hertha ist eine kompakte, sehr schwer zu bespielende Mannschaft, die über die Qualität in der Offensive verfügt, auch enge Spiele für sich zu entscheiden. Aber wir sind auch ein unbequemer Gegner, wollen um jeden Meter auf dem Platz kämpfen und unser Umschaltspiel durchbringen.
(fw/dpa)
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[>]Wir haben sehr schnelle und technisch starke Spieler für unsere Konter.[<]