
Schräg, aber schön
Schräg, aber schön

Berlin – Wie vor jedem Training versammelte Trainer Pál Dárdai seine Schützlinge auch an diesem Dienstagnachmittag auf dem Schenckendorffplatz um sich. In einer kurzen Ansprache stimmte Dárdai seine Mannschaft auf die bevorstehende Einheit ein. Doch bevor der Coach das erste Training der Woche eröffnete, bat er Marvin Plattenhardt in die Mitte. Dem Geburtstagskind sangen seine Mitspieler ein kleines Ständchen. Schräg, aber schön. „Ich habe wieder einmal realisiert, wie schrecklich die Jungs singen“, sollte der frisch gebackene 24-Jährige die Gesangsküste seiner Kollegen später lachend kommentieren.
Nach der kleinen Einlage richteten der Linksverteidiger und seine Kollegen den Fokus dann schnell auf die Vorbereitung für das Duell bei Werder Bremen. Das erste Auswärtsspiel des Jahres führt die Herthaner am Samstag, 30.01.16 (15.30 Uhr), zum Tabellen-16. nach Norddeutschland. „Bremen hat gegen Schalke eine starke zweite Hälfte gespielt. Wir spielen auswärts, in dem Stadion ist immer eine gute Atmosphäre. Es wird nicht einfach für uns“, sagte Pál Dárdai vor dem Kräftemessen am 19. Spieltag.

Gegenpressing als Trainingsschwerpunkt
Dem Coach bleiben noch Einheiten am Mittwoch (10 und 14.30 Uhr), Donnerstag und Freitag (jeweils nicht-öffentlich), um die Herthaner auf die Begegnung einzustellen. Der 39-Jährige hatte nach dem torlosen Rückrundenauftakt gegen den FC Augsburg angekündigt, die Trainingsintensität in dieser Woche ein wenig zu variieren. „Wir werden am Mittwoch vermehrt am Gegenpressing arbeiten. Dazu kommen vormittags kleine intensive Spiele und am Nachmittag eine große Spielform“, verrät der Ungar. „Wir wollen spritziger und aggressiver sein als gegen Augsburg. In der Hinrunde kam unsere Spritzigkeit nach drei Spielen. Wir arbeiten daran, dass sie schnell wiederkommt.“
Bei der rund 90-minütigen Einheit am Dienstag ließ der Fußballlehrer – wie immer zu Wochenbeginn – viel mit dem Ball arbeiten. Auch Sebastian Langkamp, dem am vergangenen Samstag ein Augsburger auf den Fuß getreten war, und Per Skjelbred absolvierten die Übungen ohne Probleme. „Ich habe keine Probleme mehr, alles in Ordnung“, sagte der Norweger, der im Auftaktspiel einen Pferdekuss im Oberschenkel abbekommen hatte. Es ging zur Sache im üblichen Spielchen: Thomas Kraft zog sich bei einer Rettungstat sogar eine Kopfplatzwunde zu, beendete das Training ein wenig früher mit einem Turban á la Kalou. Dagegen fehlte neben Tolga Cigerci (Muskelfaserriss in der Wade) auch John Anthony Brooks. „Jay hat Rückenprobleme. Viel mehr wissen wir noch nicht. Wir werden sehen, was der Mannschaftsarzt sagt“, berichtete Dárdai.
Zu diesem Zeitpunkt waren Geburtstagskind Plattenhardt und die übrigen Herthaner fast schon wieder in der Kabine. Dort legte Kabinen-DJ Mitchell Weiser Musik auf, die Herthas Nummer 21 vermutlich besser gefallen haben als das Ständchen des Teams.
(fw/City-Press)