Magie des Augenblicks
Teams | 27. Januar 2016, 18:04 Uhr

Magie des Augenblicks

Magie des Augenblicks

Alexander Baumjohann erinnert sich an 60 Sekunden gegen Werder Bremen – der schönste Moment eines genialen Kickers.

Berlin – Es gibt Fußballer, die haben feste Rituale und Gewohnheiten. Beinahe pedantisch halten sie sich an ihre festen Abläufe, um mit einem guten Gefühl in das Spiel zu gehen. Die einen ziehen den linken vor dem rechten Schuh an, die anderen betreten den Rasen mit einer speziellen Schrittreihenfolge. Alexander Baumjohann gehört nicht zu diesen Spieler. „Auf sowas lege ich keinen Wert. Ich bin nicht abergläubisch“, sagt der Mittelfeldspieler, der am vergangenen Samstag seinen 29. Geburtstag feierte. Dabei hätte Herthas Nummer neun in diesen Tagen so manchen Grund, das Aufeinandertreffen mit Werder Bremen als gutes Omen zu werten.   

Was Alexander Baumjohann mit Werder Bremen verbindet, warum er vor den Hanseaten warnt und wie die Herthaner in das Duell gehen, verrät die Offensivkraft mit Gespräch mit herthabsc.de.

herthabsc.de: Baumi, für viele Herthaner war dein Comeback am 21. August des Vorjahres ein Gänsehautmoment. Welche Erinnerungen hast du an die Partie gegen Werder Bremen und ganz speziell an die 82. Minute?
Alexander Baumjohann: Ich werde diesen Moment wahrscheinlich nie vergessen. Es war unbeschreiblich, nach so langer Zeit wieder in der Bundesliga aufzulaufen. Das Gefühl ist auch nach ein paar Monaten noch sehr stark. Ich habe auf mein Comeback so lange hingearbeitet, war durch beide Kreuzbandrisse fast 500 Tage verletzt. Es war doppelt schön, dass ich vor heimischem Publikum zurückgekommen bin – und das im ersten Heimspiel der Saison. Der Empfang der Fans war überwältigend. Es war doppelt schön, dass ich vor heimischen Fans im ersten Heimspiel der Saison. Ich habe damals gesagt, dass es einer der schönsten Momente meiner bisherigen Karriere war, vielleicht war es sogar der schönste Moment. Dabei bleibe ich.

herthabsc.de: Fast ein halbes Jahr später steht das Rückspiel gegen Werder an. Was hat sich in den vergangenen Monaten alles verändert?
Baumjohann: Die Hinrunde lief für uns natürlich ideal, aber darum geht es jetzt nicht mehr. Wir sind zwar oben und die Bremer unten, aber ich glaube, Werder steht nicht da, wo sie eigentlich stehen müssten. Sie haben viele gute und abgebrühte Spieler, beispielsweise Claudio Pizarro. Er bringt trotz seines Alters eine unheimliche Qualität mit.

herthabsc.de: Im Weser-Stadion haben die Bremer erst vier Punkte geholt, allerdings sind sie durch den jüngsten Auswärtssieg in Gelsenkirchen das fünftbeste Auswärtsteam der Liga. Mit welchem Gefühl reist ihr nach Norddeutschland?
Baumjohann:
 Wir sind auf jeden Fall gewarnt, aber auch gut vorbereitet. Auch wenn die Heimbilanz der Bremer nicht unbedingt gut ist, werden sie nach dem 3:1-Sieg auf Schalke besonders motiviert sein. Für Mannschaften, die unten stehen, laufen häufig viele Dinge einfach negativ. Um so einen Negativlauf zu durchbrechen, helfen nur positive Ergebnisse. Das ist ihnen jetzt gelungen. Sie werden alles versuchen, um an die zweite Halbzeit anzuknüpfen und auch gegen uns zu gewinnen. Wichtig wird es sein, dass wir unser Spiel durchziehen. Klar ist: Wir fahren nach Bremen, um dort etwas mitzunehmen.

herthabsc.de: Du hast keine deiner fünf Bundesliga-Partien gegen Bremen verloren. Die Spiele gegen die Hanseaten scheinen ein gutes Pflaster für dich zu sein…
Baumjohann: Das wusste ich gar nicht, aber das spielt auch keine Rolle für mich. Ich weiß, dass ich mein erstes Bundesliga-Tor (Anm. d. Red.: März 2008 für Borussia Mönchengladbach beim 3:2-Sieg) gegen Bremen geschossen habe. Aber ich bin nicht abergläubisch. Das ist alles Vergangenheit. Wir wollen am Samstag als Mannschaft erfolgreich sein, die Serie oder Bilanz interessiert mich dabei nicht.

herthabsc.de: Vorbereitung, Hinrunde, Winterpause und wieder eine Vorbereitung: Für dich kehrt nach deinen Verletzungen wieder ein normaler Ablauf ein. Wie fühlst du dich?
Baumjohann: Ich fühle mich sehr gut. Der Urlaub über Weihnachten hat mir richtig gut getan. In den beiden vergangenen Jahren hatte ich diese Zeit zum Abschalten eigentlich nicht. Als die anderen Spieler frei hatten, war ich in der Reha. Ich habe in der Hinrunde nach der langen Pause recht viele Spiele gemacht, deswegen tat es gut, Kräfte zu tanken. Die Vorbereitung lief gut, ich habe ein gutes Gefühl. Jetzt freue ich mich auf die nächsten Monate.

herthabsc.de: Inwiefern beeinflusst der torlose Rückrundenauftakt gegen den FC Augsburg eure Vorbereitung auf das erste Auswärtsspiel des Jahres?
Baumjohann: Wir haben eine gewisse Qualität, das haben wir in der Hinrunde gezeigt und beweisen wir auch tagtäglich im Training. Die Vorbereitung war gut und ich glaube nicht, dass irgendjemand das Ergebnis gegen Augsburg negativ werten sollte. Augsburg spielt noch Europa League und hatte zuletzt einen guten Lauf. Jedoch wissen wir auch, was wir besser machen müssen – damit wollen wir gegen Bremen anfangen.

(fw/City-Press)

Gesagt...

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Wir wissen, was wir besser machen müssen – damit wollen wir gegen Bremen anfangen.
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-Alexander Baumjohann

von Hertha BSC