WGs auf Zeit
Teams | 11. Januar 2016, 16:26 Uhr

WGs auf Zeit

WGs auf Zeit

Die Herthaner haben Quartier in Belek bezogen. Doch welche Spieler teilen sich ein Doppelzimmer?
Belek - Es heißt, dass Fußballspieler ihre Mannschaftskollegen häufiger sehen als ihre Frau oder Partnerin. Vor allem in der Vorbereitung. Besonders während eines Trainingslagers ist an dieser Aussage nichts zu rütteln. "Wir verbringen in Belek noch mehr Zeit miteinander als ohnehin schon", weiß auch Trainer Pál Dárdai, der rund acht Tage mit seiner Mannschaft an der türkischen Riviera verweilt. Zu den Stunden auf dem Trainingsplatz kommen drei gemeinsame Mahlzeiten am Tag sowie Behandlungen oder Einheiten im Fitnessraum. Doch damit nicht genug: Zwar teilen sich zwei Spieler auch bei Auswärtsfahrten ein Hotelzimmer. Fernab der Heimat verbringen die Herthaner allerdings sieben Nächte am Stück im gleichen Raum. "Es gibt eigentlich keine Probleme bei der Einteilung. Jeder hat quasi seinen Wunschpartner, mit dem er aufs Zimmer geht", sagt Kapitän Fabian Lustenberger, der in Absprache mit Trainer Pál Dárdai und Teammanager Nello di Martino für die Vergabe der Betten zuständig ist. "Zu einem Lagerkoller ist es bei uns noch nie gekommen", sagt der Schweizer.

Das soll auch in Beleg so bleiben. Im diesjährigen Trainingslager gibt es wieder viele erprobte Doppelbesetzungen, aber auch ein paar frische. Als Wohngemeinschaft auf Zeit hat sich das Duo Lustenberger und Valentin Stocker bereits bestens bewährt. "Wir teilen uns das Zimmer bald zwei Jahre, bei Auswärtsspielen und im Trainingslager. Wir sind gut aufeinander abgestimmt und haben einen Rhythmus, mit dem wir beide ganz gut zufrieden sind", sagt Lustenberger. Sein Landsmann stimmt ihm zu. "Ich finde es gut, sich nach einem Trainingstag ein bisschen auszutauschen, Ideen zu besprechen oder einfach ein wenig zusammen abzuhängen", sagt Stocker. Ähnlich erprobt im Zusammenleben in den verschiedenen Hotels deutschland- und europaweit sind seit der Saison 2013/14 auch Johannes van den Bergh und Alexander Baumjohann.
Serien und Musik zur Erholung

Manche Konstellationen gibt es aber auch erst seit Anfang der Saison. So teilen sich Tolga Cigerci und John Anthony Brooks erst seit vergangenem Sommer ein Zimmer. "Wir sind eigentlich immer gut gelaunt, lachen viel und albern herum, wenn es passt. Klar ist aber auch, dass die Konzentration auf den Fußball nicht zu kurz kommt", sagt Cigerci. "Im Trainingslager will man als Spieler nach den harten Einheiten meistens eh früh schlafen." Das Zusammenspiel zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß klappt auch bei Mitchell Weiser und Marvin Plattenhardt ideal. Die beiden sind ebenfalls seit rund einem halben Jahr Zimmerpartner im Trainingslager und bei Auswärtsspielen sind. "Wir schauen Serie zusammen, hören Musik oder quatschen. Für den einen oder anderen guten Spruch sind wir beide aufgelegt, aber wenn einer seine Ruhe haben will, klappt das auch. Natürlich leidet die Regeneration nicht", sagt Plattenhardt.

Ein Zimmer der ‚Berliner Jungs‘ bilden Yanni Regäsel und Marius Gersbeck. "Wir kennen uns schon aus der Jugend. Seitdem Yanni zu uns gestoßen ist, sind wir Zimmerpartner", sagt Gersbeck. Zeitgleich in die Profimannschaft gerutscht sind Maximilian Mittelstädt und Florian Kohls. "Es war klar, dass wir als junge Spieler, die beide neu mit dabei sind, zusammen in ein Zimmer gehen", erzählt Kohls, der wie sein aktueller Mitbewohner das zweite Trainingslager mitmacht. Ihre Premiere in Belek feiert die Besetzung Niklas Stark und Sinan Kurt, für die das Trainingslager in der Türkei das erste im blau-weißen Dress ist. "Wir kommen gut miteinander aus. Sinan ist ein guter Typ", sagt Stark. "Ohnehin haben wir einen guten Teamgeist. So ein großes Thema ist die Zimmerverteilung bei uns also gar nicht." 

(fw/City-Press)

von Hertha BSC