
"Hertha ist in allen Bereichen stabiler geworden"
"Hertha ist in allen Bereichen stabiler geworden"

Berlin - Mit 28 Jahren hat Gonzalo Castro mehr als 300 Bundesligaspiele bestritten - und das auf fast allen Positionen. 16 Jahre lang spielte der Sohn spanischer Einwanderer für Bayer Leverkusen, ehe der Allrounder vor dieser Saison eine neue Herausforderung suchte und bei Borussia Dortmund unterschrieb. Bei den Schwarzgelben zählt der gebürtige Wuppertaler nach einem etwas holprigen Start unter Trainer Thomas Tuchel inzwischen zum unangefochtenen Stammpersonal.
Im Gegnerinterview auf herthabsc.de spricht der Mittelfeldspieler über seine spanischen Wurzeln, Ziele mit dem BVB und die anstehende Begegnung mit Hertha BSC.
herthabsc.de: Herr Castro, in einem Interview haben Sie sich einmal als der 'spanischste Deutsche' beschrieben. Was steckt hinter dieser Aussage?
Gonzalo Castro: In mir fließt spanisches Blut, ich habe bekanntlich spanische Wurzeln, und natürlich spiegeln die sich in meiner Persönlichkeit auch wider. Ich mag die spanische Kultur, spanisches Essen, das Land, und selbstverständlich spreche ich auch Spanisch. Das kann ich beim BVB ja zum Beispiel mit Adrian Ramos ausgiebig machen.
herthabsc.de: Zwei Spiele, sechs Punkte: Der Start in die Rückrunde ist gelungen. Wie ordnen Sie die Auftritte in Mönchengladbach und gegen Ingolstadt ein?
Castro: Das waren zwei ganz unterschiedliche Auftritte. In Gladbach ist uns ein richtig guter Start gelungen, gegen Ingolstadt hatten wir bei der einen oder anderen Entscheidung des Schiedsrichters auch Glück. Das muss man klar sagen! Auf der anderen Seite haben wir in der Hinrunde alleine vier Gegentore aus Abseitssituationen kassiert, die uns zum Teil richtig Punkte gekostet haben. Insofern nehmen wir jetzt auch einen 'dreckigen' Sieg gern mal mit.
herthabsc.de: Zweiter in der Liga, im Pokal im Viertelfinale und auch in der Europa League noch im Rennen. Welche Ziele verfolgen die Borussen in den kommenden Monaten?
Castro: Die Ziele gibt Borussia Dortmund ja immer schon im Sommer aus - und sie haben sich seit dem Sommer auch nicht mehr stark verändert. Wir wollten zurück in die Champions League, angesichts unseres Polsters jetzt natürlich gern auf dem direkten Weg. Wir möchten in dieser Saison gern noch einmal im Berliner Olympiastadion spielen. Und in der Europa League gehören wir zum Kreis jener Teams, die die Chance haben, ins Finale einzuziehen.
herthabsc.de: 16 Jahren haben Sie Ihre Schuhe für Bayer Leverkusen geschnürt, ehe Sie nach Dortmund gewechselt sind. Warum war dieser Schritt trotz anfänglichen Schwierigkeiten bei den Schwarzgelben der richtige?
Castro: Weil es für mich wichtig war, mich einer neuen Herausforderung zu stellen und an ihr zu wachsen. Hier ist alles größer, jeder Schritt, den wir tun, wird von mehr Leuten verfolgt. Und natürlich war es anfangs auch schwierig für mich. Aber ich bin immer besser mit dem BVB zusammengewachsen und fühle mich in Dortmund sehr wohl. Ich bin überzeugt, dass ich mit diesem Team große Erfolge feiern kann.
herthabsc.de: Seit dieser Saison ist Thomas Tuchel Cheftrainer in Dortmund. Was zeichnet den Fußballlehrer Tuchel aus?
Castro: Seine Akribie, seine Gier auf Erfolge, seine Bescheidenheit. Jedes Detail ist ihm wichtig. Und er verfügt natürlich über eine ganz klare Spielphilosophie, die wir mehr und mehr verinnerlichen.
herthabsc.de: Mit 28 Jahren haben Sie mehr als 300 Bundesliga-Partien absolviert, dabei haben Sie außer Torwart und Innenverteidiger jede Position bekleidet. Ist die Vielseitigkeit eher ein Vor- oder Nachteil?
Castro: Ich habe sie immer als Vorteil verstanden, wenngleich ich mich im Mittelfeld schon am wohlsten fühle.
herthabsc.de: Der 20. Spieltag führt Dortmund ins Olympiastadion zu Hertha BSC. Welchen Eindruck haben Sie von den Blau-Weißen und was für ein Spiel erwarten Sie?
Castro: Hertha ist die Überraschungsmannschaft der Saison und hat von den letzten acht Partien nur eine verloren. Das Team ist unter der Leitung von Pàl Dàrdai in allen Bereichen stabiler geworden. In Dortmund hat Hertha noch mit einer Fünferkette gespielt. Inzwischen ist das Selbstvertrauen offenbar so gewachsen, dass die Mannschaft selbst dominanter spielen mag. Ich erwarte ein enges Spiel vor einer beeindruckenden Kulisse. In Berlin gibt es extrem viele BVB-Fans. Mit denen möchten wir uns natürlich über drei Punkte freuen. Und sie alle am Saisonende noch einmal wiedersehen...
(fw/kk/City-Press)
Gesagt...
[>]Ich habe meine Vielseitigkeit immer als Vorteil verstanden[<]