
Taten statt Worte
Taten statt Worte

Vedad Ibisevic trifft auf seinen Ex-Verein. Doch der Angreifer blendet alle Nebensächlichkeiten aus.
Berlin – Vedad Ibisevic winkt ab. "Nein, nein", sagt der Stürmer und schüttelt den Kopf. "Ich habe genug darüber gesprochen. Dazu möchte ich nichts mehr sagen." Kurz vor dem Spiel beim VfB Stuttgart häufen sich die Anfragen wieder. Der Angreifer soll wieder und wieder über seine Zeit und vor allem über seinen Abgang bei den Schwaben reden, die er im vergangenen Sommer Richtung Berlin verlassen hatte. Doch der Bosnier blockt dieses Thema höflich, aber energisch ab. "Ich konzentriere mich komplett auf das Spiel in Stuttgart. Es geht nicht um Ibisevic gegen den VfB. Wir wollen dort als Mannschaft erfolgreich sein", betont Herthas Nummer 19. Der 31-Jährige, die Botschaft ist klar, möchte Taten statt Worte sprechen lassen.
Seit seinem Wechsel zu Hertha gelingt das Ibisevic auf dem Fußballfeld ausgesprochen gut. In 16 Pflichtspielen für die Blau-Weißen war er an 13 Toren direkt beteiligt. Achtmal traf er selbst, fünf bereitete er vor. "Vedad hat diese große Qualität, diesen Instinkt", hatte Trainer Pál Dárdai seinen Schützling nach dem jüngsten Pokalerfolg in Heidenheim gelobt. An dem Einzug ins Halbfinale hatte der einsatzfreudige Offensivspieler als zweifacher Torschütze großen Anteil. Wenn er trifft, dann ohnehin immer doppelt. So auch in der Liga gegen Köln, Hamburg und Darmstadt. Doch als Matchwinner sieht er sich nicht. "Ich kann mit dieser Bezeichnung nicht viel anfangen", sagt Ibisevic. "Meine Tore kann ich nur schießen, wenn mir meine Mitspieler die Bälle auflegen."
Zwischen Stürmern und den übrigen Mannschaftsteilen, das ist keine gewagte Behauptung, gibt es immer eine Form der Abhängigkeit. Das weiß Ibisevic, das weiß auch Pál Dárdai. "Vedad kann froh sein, dass er eine so tolle Mannschaft hinter sich hat. Wir sind aber auch froh, Vedad zu haben", hatte der Coach unter der Woche treffend festgestellt. Zumindest auf einer Position muss der Fußballlehrer diese Formation hinter bzw. rund um Herthas Mittelstürmer am Samstag umbauen. Salomon Kalou wird das Duell beim VfB Stuttgart wegen einer Oberschenkelverletzung nämlich verpassen. "Salomon und ich harmonieren gut, aber der Trainer wird eine andere Lösung finden. Wir sind als Team gut eingespielt", bekräftigt Ibisevic. "Ich mache mir deshalb keine Sorgen, jetzt rückt eben ein anderer Spieler nach." Möglicherweise füttert eben dieser Spieler den Mann in vorderster Front mit Zuspielen gegen seinen Ex-Verein.
(fw/City-Press)