
"Hertha ist ein direkter Konkurrent"
"Hertha ist ein direkter Konkurrent"

Berlin – Deutscher Meister, zweifacher Pokalsieger und Champions League-Gewinner: Luiz Gustavo hat mit seinen 28 Jahren große Erfolge in seiner Vita vorzuweisen, um die ihn viele andere Fußballer beneiden. Der Mittelfeldspieler, der in Deutschland für 1899 Hoffenheim und Bayern München spielte und seit 2013 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht, bestritt mehr als 200 Bundesligaspiele. Hinzu kommen 31 Partien im Pokal und 38 auf internationaler Bühne. Robustheit, Dynamik und Zweikampfstärke zeichnen den brasilianischen Nationalspieler, der 2014 zum WM-Aufgebot seines Landes zählte, aus. In der laufenden Saison plagten den Wolfsburger immer wieder Knieproblemen. Trotzdem nimmt er in der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking eine zentrale Rolle ein.
Im Gespräch mit herthabsc.de spricht Luiz Gustavo über Spiele im Berliner Olympiastadion, die Saison der 'Wölfe' und das Duell mit dem Hauptstadtclub.
herthabsc.de: Herr Gustavo, welche Erinnerungen haben Sie an das Berliner Olympiastadion und was verbinden Sie mit diesem Ort?
Luiz Gustavo: Natürlich verbinde ich mit dem Berliner Olympiastadion sofort die Erinnerungen an unseren Pokalsieg mit dem VfL im vergangenen Jahr gegen Borussia Dortmund. Die Atmosphäre im Stadion, das ganze Drumherum und die Siegesfeier mit unseren Fans waren einfach fantastische Augenblicke, die ich nie vergessen werde.
herthabsc.de: Sie spielen seit 2007 in Deutschland. In Ihrer Heimat gelten Sie als bodenständiger Arbeiter, der eigentlich gar nicht zum Spielstil am Zuckerhut passt. Wie gehen Sie mit solchen Aussagen rum und was zeichnet Ihren Spielstil aus?
Gustavo: Ich beschäftige mich damit nicht wirklich. Man kann mit einer Mannschaft nicht erfolgreich sein, die nur aus Technikern oder nur aus Arbeitern besteht. Es kommt auf die richtige Mischung an und ich weiß um meine Aufgabe auf dem Platz. Ich werde nie viele Tore machen, weil ich als defensiver Mittelfeldspieler nicht so oft nach vorne gehe. Aber wenn ich Tore verhindern und mit einem Pass einen am Ende erfolgreichen Angriff einleiten kann, freue ich mich genauso. Ich will der Mannschaft helfen und gebe auf dem Platz immer alles.
herthabsc.de: Seit Monaten macht Ihnen das Knie immer wieder Probleme. Weshalb bekommen Sie diese Verletzung nicht in den Griff und warum ist sie so kompliziert?
Gustavo: Es stimmt, dass die Verletzung langwieriger war, als gedacht. Aber so etwas kommt immer mal wieder vor. Ich bin einfach froh, dass ich wieder ohne Schmerzen auf dem Platz stehen kann und wieder ganz der Alte bin.
herthabsc.de: Das 2:0 gegen den FC Ingolstadt war der erste Bundesliga-Sieg der Wolfsburger seit dem 13. Spieltag. Wie wichtig war der Erfolg am vergangenen Wochenende?
Gustavo: Sehr wichtig. Wir hatten zuvor sieben Ligaspiele in Folge nicht gewonnen. Der Sieg hat uns neues Selbstvertrauen gegeben, was uns auch in der Champions League in Gent Rückenwind gegeben hat. Und auch mit Blick auf die Tabelle war der Sieg wichtig, weil wir wieder näher an die Europapokalplätze herangerückt sind – und wir wollen auch in der kommenden Saison international dabei sein.
herthabsc.de: Am Mittwoch gewann Wolfsburg das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei der KAA Gent nach 3:0-Führung mit 3:2. Wie schätzen Sie die Chancen auf ein Weiterkommen ein?
Gustavo: Wir haben uns eine sehr gute Ausgangslage verschafft, auch wenn die beiden Gegentore am Ende ärgerlich waren. Aber einen 3:2-Sieg gegen Gent muss man auch erst einmal erspielen, immerhin haben sie in der Gruppenphase Valencia, Lyon und St. Petersburg geschlagen. Wir wissen, dass wir im Rückspiel alles geben müssen, aber wir haben es selbst in der Hand, den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen. Das wollen wir unbedingt erreichen, und daher beschäftigen wir uns vorher auch nicht mit anderen Dingen.
herthabsc.de: In der Heimtabelle stehen die ‚Wölfe‘ auf Rang drei, nach Auswärtspunkten rangieren sie auf dem letzten Platz. Worin liegen die Gründe für diese Diskrepanz?
Gustavo: In dieser Saison haben wir es leider bislang nicht immer geschafft, unsere Qualität auswärts über die gesamte Spielzeit abzurufen. Wir haben ja nicht immer schlecht gespielt, sondern waren oft genug nah dran, Punkte mitzunehmen. Das muss sich unbedingt ändern und ich denke, wir sind da auf einem ganz guten Weg, wie das Spiel in Gent gezeigt hat.
herthabsc.de: Am Samstag gastieren Sie in der Hauptstadt. Welchen Eindruck haben Sie von Hertha BSC?
Gustavo: Hertha BSC spielt bislang eine tolle Saison und ist ein direkter Konkurrent um die Europapokalplätze. Daher wäre ein Sieg in Berlin für uns natürlich besonders wichtig, um einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.
(fw/City-Press)
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