
Déjà-vu
Déjà-vu

Berlin – Nach der extrem kurzfristigen Einwechslung während der Halbzeitpause noch einmal auf dem Rasen des Olympiastadions warmlaufen. Die Instruktionen des Trainerteams um Pál Dárdai und Rainer Widmayer ein letztes Mal in Gedanken durchgehen. Und dann in der zweiten Hälfte mit einer stabilen Defensivleistung sowie einem klugen Pass der den Ausgleich einleitet zum Punktgewinn gegen Wolfsburg beitragen. Bei Bedarf stets verlässlich gute Leistungen bringen – das ist die Eigenschaft, die Niklas Stark auszeichnet.
Es gibt junge Spieler, die nach einem Wechsel einige Zeit brauchen, um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen und ihre besten Leistungen abzurufen. Stark hingegen war nach seinem Wechsel in die Hauptstadt immer sofort voll da, wenn er gebraucht wurde. „Ich versuche immer schon vor den Spielen ein bisschen damit zu rechnen dass ich zum Einsatz komme und dadurch auch vorher im Training schon entsprechende Leistungen abzuliefern.“, sagt Herthas Nummer Fünf. „So bin ich vorbereitet und kann dann auch immer direkt zum Einsatz kommen, wenn ich gebraucht werde.“ Der gebürtige Franke nutzte eine Länderspielpause um sich an die Mannschaft heranzutasten und debütierte 19 Tage nach seiner Vertragsunterschrift beim 2:1-Heimerfolg gegen Stuttgart. In den folgenden Wochen spielte sich Stark in die Startelf, bis ihn hartnäckige Leistenprobleme für den Rest der Hinrunde außer Gefecht setzten. Nach der Winterpause und überstandener Verletzung ist der ehemalige Nürnberger jetzt wieder mittendrin, was auch seinen Trainer freut: „Wir sind alle froh, dass er wieder dabei ist“, sagt Pál Dárdai, „er ist ein guter Fußballer – als Innenverteidiger und Sechser.“
In der Tat ist eine von Starks größten Trümpfen seine Flexibilität. Der vielseitige 20-Jährige kam für die Blau-Weißen bereits in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. „Zur Zeit ist mir es mir ein bisschen lieber als Innenverteidiger zu spielen“, erklärt Stark. „Unsere Sechser sind meiner Meinung nach einfach richtig stark, sie passen gut zusammen und für uns als Innenverteidiger ist es ja auch von Vorteil wenn vor uns das ‚Dreieck‘ so gut funktioniert.“ Gegen Wolfsburg war Herthas Defensivakteur dann wieder in der Abwehr gefragt. Stark fügte sich wie schon bei seinen vorherigen Einwechslungen in der zweiten Halbserie gut in die Viererkette der Berliner ein und war mit einem klugen Pass auch an der Entstehung des Ausgleichs beteiligt. Das Zusammenspiel in der jungen Viererkette mit Mitchell Weiser (21), John Anthony Brooks (23) und Kumpel Marvin Plattenhardt (24) funktionierte gegen den VfL sehr gut. Der 'Kinderriegel' wird auch am Freitagabend in Köln gefragt sein. „Wir sind zwar eine junge Mannschaft, aber Mitchell Weiser, John Anthony Brooks und Marvin Plattenhardt haben ja allesamt schon reichlich Erfahrung gesammelt. Von daher glaube ich, dass wir in dieser Besetzung definitiv genug Erfahrung haben um stabil zu sein“, gibt sich Stark zuversichtlich.
Gute Erinnerungen ans Hinspiel
An das Hinspiel im Olympiastadion und sein Startelfdebüt für die Blau-Weißen denkt Stark gerne zurück: „Das war natürlich klasse, so ein erstes Spiel in der Startelf zu haben. In einem richtig geilen Spiel im Olympiastadion – super!“, erzählt er und fügt an: „Leider ist die Partie ja diesmal nicht im Olympiastadion, das ist etwas schade, aber wir wollen da natürlich trotzdem den ersten Dreier in der Rückrunde holen.“ Dass nun gegen denselben Gegner die Rückkehr in die Startformation ansteht, kann man als Ironie des Schicksals bezeichnen.
Für die Partie in der Domstadt am Freitagabend erwartet der Juniorennationalspieler eine offene Begegnung. „Köln ist eine gefährliche Mannschaft, die an einem guten Tag überragend sein kann.“, erklärt Stark. „Andererseits – wenn wir so spielen wie zuletzt gegen Wolfsburg, dann ist ein Sieg für uns drin!“
(kk/City-Press)