Auf Hochglanz
Profis | 12. März 2016, 12:22 Uhr

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Hertha BSC feiert den ersten Sieg gegen Gelsenkirchen nach fast zehn Jahren. Die 45 Punkte, die Pál Dárdai vor der Saison als Ziel ausgerufen hatte, sind erreicht.
Berlin – Irgendwann reißt jede Serie. Dieser Fußballerweisheit hatte sich Pál Dárdai einen Tag vor dem Spiel zwischen Hertha BSC und Gelsenkirchen bedient. In der Vorwoche hatte es noch seine eigene Mannschaft erwischt, die nach fünf Siegen in Folge erstmals wieder dem Hamburger SV unterlag. Fünf Tage schafften es die Blau-Weißen mit dem 2:0 (1:0)-Sieg, den Negativlauf gegen den Verein aus dem Ruhrgebiet zu stoppen. "Die Jungs haben einen tollen Job gemacht und haben in einem Topspiel guten Fußball gezeigt. Jetzt glänzt das Hertha-Logo wieder", freute sich Dárdai über den Auftritt seiner Schützlinge, die das geschafft hatten, was vor ihnen fast zehn Jahre keinem anderen Hertha-Team gelungen war: Sie schlugen den Ligakonkurrenten und holten drei Punkte.

In den 90 Minuten zuvor erfüllte die Partie mit Anpfiff  alles, was das Aufeinandertreffen zwischen dem Dritten und Vierten im Vorfeld versprochen hatte. "In der ersten Halbzeit haben zwei gute Mannschaften auf einem guten Niveau mit viel Tempo gegeneinander gespielt", befand Dárdai, dessen Elf den Gegner früh attackierte und sich im ersten Abschnitt durch große Ballsicherheit eine optische Überlegenheit erspielte. "Unsere Spielweise war wieder so wie in der Hinrunde, wir hatten schöne Spielzüge und haben das Tempo intelligent variiert", sagte der Coach und bedankte sich beim Olympiastadion Berlin, das unter der Woche den Rasen ausgetauscht und so für optimale Bedingungen gesorgt hatte. Die Hausherren hatten auch ein Chancenplus, so war es nicht unverdient, dass Vedad Ibisevic nach einer traumhaften Kombination über Salomon Kalou und Genki Haraguchi kurz vor dem Halbzeitpfiff den Bann brach und die Herthaner in Führung schoss (42.).

Fesselnde Partie mit verdienter Belohnung

Gelang es den 22 Akteuren in Halbzeit eins bereits, die 52.000 Zuschauer im Stadion voll mitzureißen, entwickelte sich nach dem Seitenwechsel eine noch fulminantere Begegnung. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne und schenkten keinen Ball ab. Bei einem Torschussverhältnis von 16:15 lag die Passquote beider Mannschaften dennoch bei über 80 Prozent! Anders als in der Vorwoche präsentierten sich die Blau-Weißen dabei dynamisch, handlungsschnell und entschlossen. "Wir haben nach einer ganz normalen Trainingswoche immer gut gespielt", hatte Dárdai vor dem Spiel angekündigt. Seine Spieler bestätigten ihn. Einmal mehr in dieser Saison zeigten sie die passende Reaktion auf die jüngste Niederlage.
Gegen Mitte der zweiten Halbzeit drückte dann ein 20-Jähriger dieser Partie seinen Stempel auf, der zuvor bravourös mithalf, dass die Herthaner im 13. Heimspiel das achte Mal ohne Gegentor blieben: Niklas Stark. Nach einer Ecke von Vladimir Darida stieg der Innenverteidiger, der wie zuletzt den verletzten Sebastian Langkamp vertrat, am höchsten und köpfte zum 2:0 ein (65.). "Vladi hat den Ball überragend hereingebracht. Ich bin dann am kurzen Pfosten frei zum Kopfball gekommen und habe versucht, den Ball aufs lange Eck zu bringen", beschreibt Stark die Szene, in der ihm sein erstes Bundesliga-Tor gelungen ist. "Zum Glück fällt der Ball dann genau rein. Für mich war es natürlich geil, vor der Ostkurve zu treffen."

Der zweite Treffer der Berliner hinterließ Wirkung bei den Gelsenkirchenern. Hertha erspielte sich beinahe Chancen im Minutentakt. Doch der starke Tolga Cigerci (69., 72., 79) und Ibisevic (76.) hatten bei ihren Chancen für die bis dahin so effektiven Herthaner kein Abschlussglück. "Nach dem zweiten Treffer hatten wir in dieser Phase Glück, dass das Ergebnis nicht noch höher ausgefallen ist", räumte auch Gäste-Coach André Breitenreiter ein. So blieb es am Ende beim 2:0, durch das der Hauptstadtclub die Gelsenkirchener auf Abstand gehalten hat und die Zähler 43 bis 45 geholt hat  – die Punktemarke, die Pál Dárdai vor der Saison als Ziel ausgerufen hatte. Die Blau-Weißen haben es nun bereits acht Runden vor Schluss geschafft. "Unmittelbar nach dem Spiel ist dennoch nicht die Zeit, über neue Ziele zu reden", sagte der Coach, der vielmehr den Moment genoss und die Leistung seiner Mannschaft mit zwei trainingsfreien Tagen belohnte, ehe am Montag die Vorbereitung auf den kommenden Samstag (19.03.16) beginnt, wenn der Hauptstadtclub den FC Ingolstadt empfängt.

(fw/City-Press)

Gesagt...

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Die Jungs haben einen tollen Job gemacht. Aber unmittelbar nach dem Spiel ist nicht die Zeit, über neue Ziele zu reden.
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-Cheftrainer Pál Dárdai

von Hertha BSC