
"Borussia ist allgegenwärtig"
"Borussia ist allgegenwärtig"

Berlin – Jahrelang prägte Lars Stindl das Gesicht von Hannover 96. Fünf Jahre schnürte er die Schuhe für die Niedersachen, mit denen er auch in der Europa League für Furore sorgte. Seit Anfang der Saison spielt der 27-Jährige nicht mehr an der Leine, sondern am Niederrhein bei Borussia Mönchengladbach. Bei den ‚Fohlen‘ hat sich der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler, der auch in vorderster Front agieren kann, nach anfänglichen Problemen zu einem unverzichtbaren Spieler entwickelt.
Mit herthabsc.de sprach Stindl über seinen Wechsel, die Entwicklung der Borussen und das Duell mit dem Hauptstadtclub.
herthabsc.de: Nach fünf Jahren bei Hannover 96 sind Sie vor der Saison zu Borussia Mönchengladbach gewechselt. Wie zufrieden Sind Sie bislang mit dieser Entscheidung?
Lars Stindl: Meine Erwartungen haben sich absolut erfüllt. Ich konnte bisher das umsetzen, was ich mir vorgestellt habe. Die fantastischen Abende in der Champions League waren das Highlight in meiner Karriere. Aber auch in der Bundesliga haben wir tolle Spiele gezeigt. Meine Frau und ich haben uns inzwischen gut in Mönchengladbach eingelebt. Man spürt hier an jeder Ecke, dass Borussia allgegenwärtig ist.
herthabsc.de: Nach einer Niederlagen-Serie zu Beginn hat André Schubert das Traineramt von Lucien Favre übernommen. Inzwischen spielt die Mannschaft mit um die Champions League-Plätze. Was hatte der Wechsel an der Seitenlinie für Auswirkungen?
Stindl: Ich möchte betonen, dass mich von Anfang das Konzept von Borussia überzeugt hat. Ob mit Max Eberl, Steffen Korell oder Lucien Favre - die Gespräche waren allesamt hervorragend. Der Rücktritt von Favre war für die Mannschaft und den ganzen Verein natürlich schwierig. Aber so läuft es nun einmal im Fußball. André Schubert hat ein paar Sachen geändert, auch was meine Position auf dem Spielfeld betrifft. Näher möchte ich darauf gar nicht eingehen (schmunzelt). Die Mannschaft und ich fühlen uns dabei auf jeden Fall sehr wohl.
herthabsc.de: Nach 27 Spieltagen stehen die Borussen auf Rang fünf, 31 Punkte vor heimischem Publikum stehen elf in Auswärtsspielen gegenüber. Wie erklären Sie sich diesen Unterschied?
Stindl: Wir haben auch auswärts fast immer ordentlich gespielt, aber wie zum Beispiel zuletzt auf Schalke uns dafür nicht belohnt. Fußball ist ein Ergebnissport, das wissen wir alle. Wir müssen scharf analysieren, was wir besser machen können. Wir haben in der Rückrunde bisher nur einen einzigen Punkt auswärts geholt, für unsere Ansprüche ist das eindeutig zu wenig. Wir wollen uns mehr Chancen herausspielen und diese dann konsequent nutzen, damit wir besser punkten. Dass es auswärts klappt, haben wir beim 4:1 in der Hinrunde in Berlin gezeigt.
herthabsc.de: Das Ergebnis im Hinspiel fiel sehr klar aus. Was hat sich seit der Partie im Oktober verändert?
Stindl: Das Hinspiel war eine unserer besten Partien in dieser Saison. Wir haben wenig zugelassen, kontrolliert und abgebrüht gespielt. In den richtigen Momenten haben wir das Tempo angezogen, uns Chancen erspielt und diese eiskalt genutzt. Der Sieg in Berlin war hochverdient, aber jetzt wird es ein anderes Spiel. Es ist jetzt ein absolutes Topspiel, nicht nur auf dem Papier. Es ist vielleicht etwas überraschend, dass Hertha auf Platz drei steht, aber die Mannschaft spielt konstant, taktisch diszipliniert und hat auch spielerische Qualität. Außerdem strotzen die Berliner vor Selbstvertrauen.
herthabsc.de: Das Duell zwischen dem Dritten und dem Fünften läutet die Schlussphase der Saison ein. Wie wegweisend wird dieses Kräftemessen?
Stindl: Die Begegnung ist von großer Bedeutung. Wir wollen den Abstand zu den Herthanern verkürzen, sie wollen den Vorsprung ausbauen oder halten. Wir müssen Geduld aufbringen und ruhig bleiben, wenn wir die Konzentration oben halten, können wir das Spiel gewinnen. Nach dem schwierigen Saisonstart haben wir unglaublich hart gearbeitet, um in diese Position zu kommen. Jetzt sind wir in den Regionen, in denen wir uns befinden wollen. Wir sind eine gute Truppe, die heimstark ist und zu Hause viele gute Ergebnise erzielt hat. Aber wir dürfen uns jetzt nichts mehr erlauben, wenn wir die Chance nutzen wollen, noch etwas Besonderes zu schaffen.
(fw/City-Press)
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