
Auf den Punkt gelegt!
Auf den Punkt gelegt!

Berlin - In der Rubrik 'Auf den Punkt gelegt!' spricht herthabsc.de regelmäßig mit Club-Verantwortlichen über unseren Verein, den nationalen und internationalen Fußball oder Dinge, die uns abseits des Rasens beschäftigen. Diesmal steht das Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.04.16) im Mittelpunkt des Interviews.
herthabsc.de: Herr Preetz, mit welchen Gefühlen sind Sie in diese so spannende Woche gestartet?
Michael Preetz: Irgendwie spürt man schon, dass in dieser Woche alles ein bisschen anders ist, dass ein großes Spiel bevorsteht. Die Abläufe sind zwar gleich, aber das Gefühl der Vorfreude ist stärker ausgeprägt – bei uns allen. Die Gedanken kreisen immer wieder um diese Partie. Und am Spieltag wird die Anspannung vielleicht noch ein bisschen größer sein als sonst. Wir können es kaum noch erwarten, bis es endlich losgeht.
herthabsc.de: 'Ein echter Festtag'‚ 'das Spiel des Jahres' oder 'das wichtigste Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte': Rund um das Pokal-Halbfinale ranken sich die Superlative. Welchen Stellenwert hat die Begegnung für Hertha BSC?
Michael Preetz: Dieses Spiel hat eine große Bedeutung für uns und ist ein absolutes Highlight, ohne Frage. Seitdem die Losfree gnädig mit uns war, freuen wir uns auf dieses wahnsinnig große Spiel. Der ganze Verein, die ganze Stadt – alle Herthaner verbindet dieser Wunsch nach einem Pokalfinale im eigenen Stadion. Und wir alle mussten lange warten, um diesem Ziel so nah zu kommen. Seit Wochen fiebern der Verein und alle Fans diesem Duell entgegen. Wir hätten doppelt so viele Karten verkaufen können. Das ist auch eine Anerkennung für die Mannschaft, die bislang eine tolle Pokal-Saison spielt. Jetzt sind wir nur noch einen Schritt davon entfernt, unseren großen Traum zu verwirklichen.

herthabsc.de: Trübt die jüngste 1:2-Pleite in Hoffenheim diese große Vorfreude auf das erste Pokal-Halbfinale seit 35 Jahre in irgendeiner Form?
Michael Preetz: Wir sprechen hier von zwei verschiedenen Wettbewerben. Natürlich hätten wir gerne ein besseres Resultat in Hoffenheim erzielt, das ist doch ganz klar. Genau so klar ist, dass wir nach der Partie enttäuscht waren und uns geärgert haben, weil wir die Gegentore nach Standardsituationen besser hätten verteidigen müssen. Aber die Mannschaft hat nicht in Hoffenheim verloren, weil sie gedanklich schon beim Spiel gegen Dortmund war. Wir schauen immer nur auf das nächste Spiel. Und auf das Duell mit Borussia Dortmund brennen wir!
Michael Preetz: Jeder darf seinen Unmut äußern. Wir sind selbstkritisch genug, um klar zu sagen, dass wir in Hoffenheim phasenweise zu wenig gezeigt haben. Auch in Gladbach oder Hamburg haben wir nicht das gezeigt, was wir können. Aber: Vergangene Saison haben wir in Hoffenheim gerade so den Klassenerhalt geschafft, fast ein Jahr später stehen wir auf den vorderen Plätzen der Liga. Die Mannschaft hat sich in diesen Monaten unheimlich entwickelt. Diese Entwicklung, zu der auch Rückschläge gehören, ist noch nicht abgeschlossen. Wir sollten ihr die Zeit geben, die nächsten Schritte zu gehen und sie dabei begleiten. Positiv, aber wenn es sein muss auch mal mit konstruktiver Kritik.
herthabsc.de: Zurück zum Pokal: Vergangene Woche schieden die Schwarz-Gelben äußerst unglücklich im Viertelfinale der Europa League beim FC Liverpool aus. Inwiefern könnte das Aus Einfluss auf das bevorstehende Spiel haben?
Michael Preetz: Für Dortmund war es die erste Pflichtspielniederlage in diesem Jahr – und das sagt eine ganze Menge über die Qualität unseres Gegners aus, der eine ganz fantastische Saison spielt. Das Ausscheiden, und vor allem die Art und Weise, war natürlich bitter. Im Zweifelsfall ist die Motivation, ins Pokalfinale einzuziehen, dadurch sogar noch größer geworden. Denn wahrscheinlich ist der DFB-Pokal für den Verein die letzte Titelchance in dieser Spielzeit. Ich glaube also nicht, dass die Niederlage irgendeinen Einfluss auf die Spieler hat.
Michael Preetz: Es wird ein Pokalspiel, in dem es wahrscheinlich weniger auf die Taktik ankommt, sondern viel mehr auf die Leidenschaft und den Willen. Dortmund ist Favorit und ein Gegner, der solche Situationen in K.o.-Spielen besser kennt als wir. Aber das muss kein Nachteil für uns sein. Wir werden mit großer Freude und noch größerer Leidenschaft auftreten, um die Überraschung zu schaffen. Unsere Mannschaft wird die bedingungslose Unterstützung von den Rängen brauchen, und die Jungs werden sie bekommen. Wir werden am Mittwoch eine ganz besondere Atmosphäre erleben.
(fw/City-Press)
Gesagt...
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