"Hertha will die Früchte ernten"
Profis | 29. April 2016, 18:40 Uhr

"Hertha will die Früchte ernten"

"Hertha will die Früchte ernten"

Der 19-Jährige ist eine der prägenden Figuren der Leverkusener Erfolgsserie. herthabsc.de hat mit Bayers Julian Brandt über seine Formstärke, Zeitungsartikel und das Duell gegen den Hauptstadtclub gesprochen.

Berlin – Zwischen Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt – so dürfte sich Julian Brandt in den vergangenen Monaten gefühlt haben. Zumindest wenn es nach manchen deutschen Sportmedien gegangen wäre. Anfang des Jahres sahen sie den 19-Jährigen, der bereits 91 Pflichtspiele für Bayer Leverkusen bestritten hat, in einer tiefen Formkrise. Der Offensivspieler, als eines der größten deutschen Talente gehandelt, stünde urplötzlich am Scheideweg seiner Karriere.

Ein paar Wochen später hat sich die Situation entschieden verändert: Der gebürtige Bremer, der 2013 mit der U19 des VfL Wolfsburg deutscher Meister wurde, ist das Gesicht des Leverkusener Aufschwungs und maßgeblich für den guten Lauf der 'Werkself' verantwortlich. herthabsc.de hat mit dem deutschen U21-Nationalspieler über die vergangenen Monate, den Grund seiner starken Form und das Spiel gegen den Hauptstadtclub gesprochen. 

herthabsc.de: Ende Februar erschien ein Artikel mit der Überschrift 'Das Rätsel Julian Brandt'. Zwei Monate später liest man Texte, in denen Sie Bundestrainer als EM-Teilnehmer empfohlen werden. Was denken Sie, wenn Sie solche Nachrichten lesen?
Julian Brandt: Dass es im Fußball total schnell gehen kann, man sich nicht beirren lassen und immer sein Ding durchziehen sollte.

herthabsc.de: Mit 19 Jahren haben Sie sich aktuell zu einem der Erfolgsgaranten von Bayer Leverkusen entwickelt. Ihr Team hat sechs Bundesliga-Spiele in Folge gewonnen und ist von Rang acht auf Platz drei geklettert. Warum läuft es als Mannschaft momentan so gut?
Brandt: Wir sind alle gemeinsam aus dem Tief herausgekommen, als Mannschaft, und jeder einzelne hat davon profitiert. Nur so kann es gehen.

herthabsc.de: Sie haben acht Saisontore auf dem Konto, darunter fünf aus den vergangenen fünf Spielen. Immer wenn Sie treffen, hat die 'Werkself' gewonnen. Was macht Sie aktuell so stark?
Brandt: Ich weiß nicht, irgendwie läuft es bei mir persönlich plötzlich wie von selbst. Das kann man nicht immer erklären, es gab auch nicht diesen einen Moment, in dem es "Klick" gemacht hat. Ich versuche jetzt einfach diesen Lauf zu genießen.

herthabsc.de: Gemeinsam mit Karim Bellarabi und Chicharito erzielten Sie zusammen elf der letzten 14 Tore der Leverkusener. Worin liegen die Gründe, dass dieses Offensivtrio so gut harmoniert?
Brandt:
Die beiden sind super Spieler, und im Laufe der Zeit haben wir uns immer besser aufeinander abgestimmt. Aber es gibt ja auch noch die anderen, die uns da vorne perfekt einsetzen. Das passt momentan einfach.

herthabsc.de: An der Seite von Niklas Stark sind Sie 2014 U19-Europameister geworden. Mit Herthas Defensivspieler, aber auch Herthas Nummer 20, Mitchell Weiser, spielen Sie auch in der deutschen U21. Welchen Kontakt haben Sie zu den beiden?
Brandt:
Wir sind Mannschaftskameraden beim DFB und freuen uns immer, wenn wir uns sehen. Die Truppe ist eine verschworene Gemeinschaft, es macht unheimlich Spaß, da zu spielen.

herthabsc.de: Am Samstag steigt das Duell gegen Hertha BSC. Die Berliner sind im Halbfinale des DFB-Pokals ausgeschieden und haben aus den vergangenen vier Partien nur einen Punkt geholt, stehen aber trotzdem auf Platz vier. Wie gefährlich ist der Hauptstadtclub?
Brandt:
Hertha spielt eine tolle Saison, viele hätten das nicht erwartet. Es ist doch klar, dass sie jetzt auch die Früchte ernten wollen. Sie haben so viel investiert. Das wollen sie jetzt auch mitnehmen.

herthabsc.de: Es ist das Spiel zwischen dem Dritten und dem Vierten. Was für eine Begegnung erwarten Sie?
Brandt:
Beide Mannschaften werden alles raushauen. Ich glaube, dass es ein ziemliches Kampfspiel werden kann. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass um jeden Zentimeter gekämpft wird.

(fw/City-Press)

von Hertha BSC