
Profis | 1. Mai 2016, 02:57 Uhr
Zu spät aufgewacht
Zu spät aufgewacht

Hertha BSC verpasste im Spiel bei Bayer Leverkusen nur knapp einen Punktgewinn. Die Qualifikation für den Europapokal ist trotzdem sicher.
Berlin - Eine sehr schöne Nachricht erreichte die Herthaner an diesem Samstagabend bereits vor dem Anpfiff der Partie bei Bayer Leverkusen. Durch die Punktverluste der Konkurrenz kann der Hauptstadtclub in der Tabelle nicht mehr schlechter als Platz sieben abschließen. Damit steht nach 32 Spieltagen fest: Die Blau-Weißen spielen in der kommenden Saison im Europapokal! Die volle Konzentration galt trotz dieser frohen Kunde trotzdem dem Duell mit der 'Werkself', die zuletzt sechs Partien in Folge gewann und dabei fünfmal ohne Gegentor blieb.
Den Auftakt allerdings verschliefen die Berliner komplett. Mit dem ersten Angriff brachte Julian Brandt die Leverkusener 1:0 in Führung - eine kalte Dusche für die Herthaner, deren Spielplan der Rückstand nach zwei Minuten früh über den Haufen warf. "Wir wollten schon in den ersten paar Minuten offensiv agieren, gut in die Zweikämpfe kommen und uns ein gutes Gefühl bescheren. Das hat nicht geklappt", sagte Niklas Stark, der wieder im defensiven Mittelfeld spielte. Als Sven Bender eine Unordnung in der blau-weißen Hintermannschaft ausnutzte und auf 2:0 erhöhte, schien all das, was sich das Team vorgenommen hatte, beinahe hinfällig. "Die ersten 20 Minuten haben wir vergeigt", räumte ein angefressener Fabian Lustenberger ein. "Es ist schade, dass wir die Anfangsphase so verschlafen haben", sagte Michael Preetz, Geschäftsführer Sport. "Wir haben vor dem Spiel darauf hingewiesen, dass wir gegen Leverkusen sehr aggressiv auftreten müssen. Das haben wir leider nicht über 90 Minuten geschafft."
Den Auftakt allerdings verschliefen die Berliner komplett. Mit dem ersten Angriff brachte Julian Brandt die Leverkusener 1:0 in Führung - eine kalte Dusche für die Herthaner, deren Spielplan der Rückstand nach zwei Minuten früh über den Haufen warf. "Wir wollten schon in den ersten paar Minuten offensiv agieren, gut in die Zweikämpfe kommen und uns ein gutes Gefühl bescheren. Das hat nicht geklappt", sagte Niklas Stark, der wieder im defensiven Mittelfeld spielte. Als Sven Bender eine Unordnung in der blau-weißen Hintermannschaft ausnutzte und auf 2:0 erhöhte, schien all das, was sich das Team vorgenommen hatte, beinahe hinfällig. "Die ersten 20 Minuten haben wir vergeigt", räumte ein angefressener Fabian Lustenberger ein. "Es ist schade, dass wir die Anfangsphase so verschlafen haben", sagte Michael Preetz, Geschäftsführer Sport. "Wir haben vor dem Spiel darauf hingewiesen, dass wir gegen Leverkusen sehr aggressiv auftreten müssen. Das haben wir leider nicht über 90 Minuten geschafft."
Leistungssteigerung nach schwacher Anfangsphase
Dass sich das 40. Bundesliga-Aufeinandertreffen beider Mannschaften schließlich doch anders entwickelte, lag am ersten durchdachten Angriff der Berliner. Nach einer präzisen Flanke von Rechtsverteidiger Peter Pekarik verkürzte Vedad Ibisevic, der wieder ohne Schutzmaske im Gesicht auflief, mit einem wuchtigen Kopfball auf 1:2 (21.). "Wir wollten ganz anders anfangen, anders auftreten und anders verteidigen", ärgerte sich Coach Pál Dárdai. "Erst nach dem 0:2 haben wir angefangen, zu spielen und ein gute Bundesliga-Partie abgeliefert." Auch wenn vor der Pause keine zwingende Torchancen heraussprangen, kam der Hauptstadtclub gegen die formstarken Hausherren immer besser ins Spiel. "Wir haben uns reingebissen", formulierte der Ungar treffend.
Spätestens mit Wiederanpfiff gelang es Hertha mit großem Einsatzwillen, die Begegnung mindestens auf Augenhöhe zu gestalten. Die Dárdai-Elf erspielte sich zwischenzeitlich sogar ein optisches Übergewicht. Nach einer Schrecksekunde, in der Rune Almenning Jarstein mit Hilfe des Außenpfostens das dritte Gegentor verhinderte, kam der Hauptstadtclub immer wieder zu guten Abschlüssen. Stark (55.), Rückkehrer Per Skjelbred (58.) und Tolga Cigerci (62.) verpassten bei ihren Torschüssen nur knapp das 2:2. Auch die eingewechselten Genki Haraguchi (71.) und Alexander Baumjohann (87.) hatten bei ihren Versuchen kein Anschlussglück. Nicht unerwähnt darf die Glanztat von Jarstein bleiben, der einen Schuss von Karim Bellarabi sensationell abwehrte (80.). "Wir haben nochmal alles versucht, hatten unsere Chancen, aber haben das Ergebnis nicht mehr ändern können", haderte Stark. "Dabei war es ein Spiel, in dem mehr für uns drin gewesen ist."
Ein gutes Ende schaffen
Deshalb traten die Herthaner, die in der Tabelle nun auf Rang fünf stehen, die Heimreise mit leeren Händen an. "Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen. Das hat am Ende leider nicht geklappt", sagte Dárdai, der aber auch lobende Worte für den Auftritt seiner Schützlinge gegen einen international erfahrenen Gegner fand. "Wir haben Charakter gezeigt. Mit so einer Leistung können wir in den beiden noch ausstehenden Spielen noch einiges bewegen", blickte der Ungar nach vorne auf die Spiele gegen den SV Darmstadt (07.05.16) und bei Mainz 05 (14.05.16). "Wir können noch sechs Punkte holen, das ist unser Ziel." Nach dem Auslaufen und dem trainingsfreien Montag werden die Herthaner ab Dienstag anfangen, daran zu arbeiten, die Vorgabe ihres Trainers zu erfüllen. "Wir wollen die beiden kommenden Spiele noch erfolgreich bestreiten und ein gutes Saisonende schaffen", bekräftigt Stark.
Bei dem 21-Jährigen und allen anderen Herthanern im blau-weißen Lager überwog nach der Partie in Leverkusen ganz klar der Frust über eine ärgerliche Niederlage, die unmittelbar nach dem Spiel sogar die geglückte Qualifikation für den Europapokal in den Hintergrund rücken ließ. Doch schon in den nächsten Tagen dürfte sich zu dem Frust eine gehörige Portion Stolz über das Erreichte mischen, der es schaffen kann, neue Kräfte für die letzten beiden Spieltage freizusetzen.
(fw/City-Press)
Dass sich das 40. Bundesliga-Aufeinandertreffen beider Mannschaften schließlich doch anders entwickelte, lag am ersten durchdachten Angriff der Berliner. Nach einer präzisen Flanke von Rechtsverteidiger Peter Pekarik verkürzte Vedad Ibisevic, der wieder ohne Schutzmaske im Gesicht auflief, mit einem wuchtigen Kopfball auf 1:2 (21.). "Wir wollten ganz anders anfangen, anders auftreten und anders verteidigen", ärgerte sich Coach Pál Dárdai. "Erst nach dem 0:2 haben wir angefangen, zu spielen und ein gute Bundesliga-Partie abgeliefert." Auch wenn vor der Pause keine zwingende Torchancen heraussprangen, kam der Hauptstadtclub gegen die formstarken Hausherren immer besser ins Spiel. "Wir haben uns reingebissen", formulierte der Ungar treffend.
Spätestens mit Wiederanpfiff gelang es Hertha mit großem Einsatzwillen, die Begegnung mindestens auf Augenhöhe zu gestalten. Die Dárdai-Elf erspielte sich zwischenzeitlich sogar ein optisches Übergewicht. Nach einer Schrecksekunde, in der Rune Almenning Jarstein mit Hilfe des Außenpfostens das dritte Gegentor verhinderte, kam der Hauptstadtclub immer wieder zu guten Abschlüssen. Stark (55.), Rückkehrer Per Skjelbred (58.) und Tolga Cigerci (62.) verpassten bei ihren Torschüssen nur knapp das 2:2. Auch die eingewechselten Genki Haraguchi (71.) und Alexander Baumjohann (87.) hatten bei ihren Versuchen kein Anschlussglück. Nicht unerwähnt darf die Glanztat von Jarstein bleiben, der einen Schuss von Karim Bellarabi sensationell abwehrte (80.). "Wir haben nochmal alles versucht, hatten unsere Chancen, aber haben das Ergebnis nicht mehr ändern können", haderte Stark. "Dabei war es ein Spiel, in dem mehr für uns drin gewesen ist."
Ein gutes Ende schaffen
Deshalb traten die Herthaner, die in der Tabelle nun auf Rang fünf stehen, die Heimreise mit leeren Händen an. "Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen. Das hat am Ende leider nicht geklappt", sagte Dárdai, der aber auch lobende Worte für den Auftritt seiner Schützlinge gegen einen international erfahrenen Gegner fand. "Wir haben Charakter gezeigt. Mit so einer Leistung können wir in den beiden noch ausstehenden Spielen noch einiges bewegen", blickte der Ungar nach vorne auf die Spiele gegen den SV Darmstadt (07.05.16) und bei Mainz 05 (14.05.16). "Wir können noch sechs Punkte holen, das ist unser Ziel." Nach dem Auslaufen und dem trainingsfreien Montag werden die Herthaner ab Dienstag anfangen, daran zu arbeiten, die Vorgabe ihres Trainers zu erfüllen. "Wir wollen die beiden kommenden Spiele noch erfolgreich bestreiten und ein gutes Saisonende schaffen", bekräftigt Stark.
Bei dem 21-Jährigen und allen anderen Herthanern im blau-weißen Lager überwog nach der Partie in Leverkusen ganz klar der Frust über eine ärgerliche Niederlage, die unmittelbar nach dem Spiel sogar die geglückte Qualifikation für den Europapokal in den Hintergrund rücken ließ. Doch schon in den nächsten Tagen dürfte sich zu dem Frust eine gehörige Portion Stolz über das Erreichte mischen, der es schaffen kann, neue Kräfte für die letzten beiden Spieltage freizusetzen.
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Wir haben Charakter gezeigt. Mit so einer Leistung können wir in den beiden noch ausstehenden Spielen noch einiges bewegen.[<]