
"Beide Teams werden sich nichts schenken"
"Beide Teams werden sich nichts schenken"

Berlin – Nach den letzten beiden Niederlagen ist die Tabellensituation für den SV Darmstadt 98 noch einmal bedrohlicher geworden. Aytac Sulu mahnt jedoch zu Ruhe und positiver Grundstimmung im Lager des Aufsteigers. „Natürlich besteht die Gefahr, dass wir absteigen“, sagt der 30-jährige. „Aber das wussten wir schon vor dem ersten Spieltag. Wir dürfen jetzt kein Trübsal blasen."
Der Mannschaftskapitän ist eine der auffälligsten Figuren im starken Lilien-Kollektiv. Als Innenverteidiger hält Sulu nicht nur die Abwehr der Südhessen zusammen, sondern ist nach Sandro Wagner auch noch der gefährlichste Torjäger des SVD. Bereits sieben Treffer gelangen dem gebürtigen Heidelberger, insbesondere bei Standardsituationen ist Darmstadts Nummer vier brandgefährlich.
Im Gegnerinterview mit herthabsc.de spricht Sulu über seine starke persönliche Trefferquote, Gründe für die Darmstädter Auswärtsstärke und das Duell mit Hertha BSC.
herthabsc.de: Herr Sulu, nach einer starken Serie und sechs ungeschlagenen Spielen hat ihre Mannschaft zuletzt zwei Niederlagen einstecken müssen. Wie beurteilen sie die Darmstädter Ausgangssituation im Abstiegskampf vor den letzten beiden Saisonspielen?
Aytac Sulu: Immer noch als sehr gut. Die Ausgangslage hat sich nicht gravierend geändert. Unser Ziel war es von Beginn an, am letzten Spieltag noch die Chance auf den Klassenerhalt zu haben. In dieser Situation sind wir weiterhin, zumal wir noch immer über dem Strich stehen, was absolut positiv ist. Dass wir mal zwei Spiele in Folge verlieren, ist für einen Aufsteiger völlig normal. Die wenigsten Leute hätten damit gerechnet, dass wir an 32 Spieltagen nicht einmal auf einem Abstiegsplatz gestanden haben.
herthabsc.de: Mit sieben Saisontreffern sind sie als Innenverteidiger zweitbester Darmstädter Torschütze. Wie erklären sie sich ihre starke Trefferquote?
Sulu: Durch eine Mischung aus Training, Willen und etwas Glück. Die Standards kommen sehr gut in den gefährlichen Raum und wir laufen wuchtig in den Strafraum ein, um zum Offensivkopfball zu kommen.
herthabsc.de: Der SV Darmstadt 98 nennt sich im offiziellen Vereinsslogan 'Aus Tradition anders'. Wie äußert sich das aus ihrer Sicht?
Sulu: Bei uns werden kleinere Brötchen gebacken als bei anderen Vereinen. Wir sind ein sehr familiärer Verein, es gibt viele kleine Dinge, die uns ausmachen und die man richtig mitbekommt, wenn man Teil des Vereins ist. Natürlich unterscheiden wir uns auch allein schon durch das altehrwürdige Stadion von der Konkurrenz.
herthabsc.de: Sie haben das Darmstädter Fußballmärchen, den Durchmarsch von der dritten in die erste Liga, komplett miterlebt und –gestaltet. Was bedeuten ihnen diese Zeit und der Verein?
Sulu: Das war sicherlich die schönste Zeit meiner Karriere. Nach dreieinhalb Jahren ist mir der Verein ans Herzen gewachsen. Ich bin sehr froh, ein Teil jenes Vereins zu sein, der Darmstadt 98 mittlerweile ist.
herthabsc.de: Trainer Dirk Schuster hat den rasanten sportlichen Aufstieg zu verantworten. Was zeichnet ihn und seine Arbeit besonders aus?
Sulu: Er ist sehr zielstrebig und ein akribischer Arbeiter. Er kann die Spieler hart rannehmen, aber genauso kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Für uns ist er der perfekte Trainer.
herthabsc.de: In fremden Stadien hat der SVD fast doppelt so viele Punkte geholt, in der Auswärtstabelle steht Darmstadt damit auf dem vierten Platz. Was macht die Mannschaft auswärts so stark?
Sulu: In der Hinrunde haben wir sicherlich auch die besseren Platzverhältnisse ausgenutzt (lacht). Ich denke, grundsätzlich drängen die Heimteams oftmals noch stärker auf den Sieg, und da kommt es uns ein Stück weit entgegen, wenn wir etwas tiefer stehen und versuchen, über unsere Stärken erfolgreich zu sein.
herthabsc.de: Vor dem Duell bei Hertha BSC am Samstag benötigen beide Teams noch Punkte. Was für ein Spiel erwarten sie am Samstag?
Sulu: Ich rechne mit einem sehr intensiven und zweikampfbetonten Spiel. Jeder kleine Fehler könnte bestraft werden. Beide Teams werden sich mit Sicherheit nichts schenken.
herthabsc.de: Welche Informationen werden Sie sich vor dem Spiel noch von den drei Ex-Herthanern Sandro Wagner, Peter Niemeyer und Fabian Holland holen?
Sulu: Ich glaube, dass wir von den drei Jungs noch die eine oder andere Info bekommen werden, die wir für unsere Zwecke nutzen können. Was genau, wird nicht verraten (grinst).
(kk/City-Press)
Gesagt...
[>]Unser Ziel war es von Beginn an, am letzten Spieltag noch die Chance auf den Klassenerhalt zu haben - in dieser Situation sind wir weiterhin.[<]