
"Was immer bleibt, sind Fans und Verein!"
"Was immer bleibt, sind Fans und Verein!"

Trommler 'Babalu' hängt die Stöcke zum Saisonende an den Nagel. Die Geschichte eines blau-weißen Fan-Urgesteins.
Berlin – Wenn die Ostkurve den Herthanern auf dem Spielfeld mit Einklatschen den Rücken stärken will, durfte eine Bitte der Vorsänger bisher nie fehlen – "Babalu!". Das Urgestein, das mit seiner Trommel den Kurvenrhythmus vorgibt, ist in der Fanszene des Hauptstadtclubs wohlbekannt und eigentlich nicht wegzudenken. Und doch muss 'Babalu' das Trommeln ab der kommenden Saison gesundheitsbedingt aufgeben. "Leider muss ich körperlich bedingt kürzer treten. Ich war ja jetzt 21 Jahre dabei und werde ja auch nicht jünger", erklärt das Kurvenoriginal im Gespräch mit herthabsc.de. "Und bevor mir irgendein anderer sagt, dass es nicht mehr geht, entscheide ich lieber selbst, wann es vorbei ist."
21 Jahre mit der Trommel zu Hertha – 'Babalus' erster Stadionbesuch liegt sogar noch länger zurück. "Das erste Spiel war 1989/1990, damals hat mich eine alte Schulkameradin mitgenommen. Das war damals noch im Oberring Mitte, anschließend bin ich dann mehr und mehr in die Fanszene reingerutscht, irgendwann war man dann total Blau-Weiß infiziert", lacht der Herthaner. Knapp sechs Jahre nach dem ersten Stadionbesuch beginnt 'Babalu' mit dem Trommeln. "1995 habe ich auf einer kleinen Snaretrommel angefangen", erzählt er. "Ein Jahr später habe ich mir in England dann die erste größere Trommel geholt. Dann wuchs ich eben mehr und mehr in den Fanblock, später dann die Kurve, hinein und war irgendwann nicht mehr wegzudenken."

21 Jahre und eine Menge Erinnerungen an besondere Momente mit Hertha BSC. Die schönsten Erinnerungen von 'Babalu' drehen sich rund um den Europapokal. "Als wir in Mailand waren hatte ich einen Trommelstock verloren – da habe ich dann eben mit einem Regenschirm weitergetrommelt", erzählt das Kurvenoriginal. "Das Spiel in Prag war insgesamt auch etwas ganz Besonderes. Es gab in der Zeit mit Hertha schon so einige bewegende Momente." In der kommenden Saison wird der Hauptstadtclub wieder europäisch vertreten sein. 'Babalu' hätte noch einige Wunschziele für Auswärtsfahrten: "Ich persönlich würde gerne noch einmal in die Schweiz oder nach Österreich fahren. Barcelona wäre natürlich auch ein Traum, aber ich fürchte, das wird für uns in nächster Zeit erst mal schwierig", lacht der Berliner.
Wohin der Weg von Hertha BSC auch führt, 'Babalu' wird die Blau-Weißen auch in Zukunft begleiten und unterstützen. "Ich werde weiterhin in der Kurve stehen und hoffe, dass ich das noch lange kann", sagt der Herthaner. "Auch auswärts werde ich natürlich weiterhin nach Möglichkeit vor Ort sein – ich will einfach nur insgesamt kürzer treten, alles etwas ruhiger und eben ohne meine Trommel machen." Etwas weniger auffällig, aber nach wie vor genauso leidenschaftlich wird 'Babalu' der Hertha-Familie erhalten bleiben. Denn auch im schnelllebigen Profifußball gibt es Konstanten wie ihn. "Spieler kommen und gehen", sagt das Fan-Urgestein. "was letztlich immer bleibt, sind Fans und Verein!"
(kk/privat)