
Verlängerung
Verlängerung

Hertha BSC verpasste in Mainz die direkte Qualifikation für die Europa League. Für Trainer Pál Dárdai bildet die Spielzeit dennoch eine gute Basis für kommende Herausforderungen.
Berlin – Zunächst überwog natürlich die Enttäuschung. Auch Julian Schieber war diese nach dem Spiel anzusehen. "Das tut natürlich weh, wir haben alles reingeworfen", erklärte Herthas Angreifer nach dem 0:0 in Mainz, durch das die Blau-Weißen die Saison auf Platz sieben beenden. "Die letzten Wochen waren von der Körpersprache her wirklich nicht so gut. Heute hätten wir aber einen Sieg verdient gehabt, haben auf dem Platz gut gearbeitet. Gefehlt hat heute tatsächlich nur ein Tor."
Linksverteidiger Marvin Plattenhardt schlug in die gleiche Kerbe. "Das ist schon ein Stück weit enttäuschend. Wir haben noch einmal alles reingehauen, waren aus meiner Sicht die bessere Mannschaft, aber wir müssen halt das Tor machen." Die Nummer 21 des Hauptstadtclubs betrachtete die Partie allerdings auch im Kontext der gesamten Saison. "So kurz nach dem Spiel ist natürlich Enttäuschung da, aber ich denke, mit etwas Abstand wird die sich auch wieder legen. Wenn man die Situation mit der letzten Saison vergleicht, haben wir als Mannschaft und Verein einen riesigen Schritt gemacht."
Tatsächlich hatten die Herthaner an diesem Tag wie zuvor von Manager Michael Preetz gefordert wieder alle Tugenden auf den Platz gebracht, die die Basis für den Höhenflug in der Spielzeit 2015/2016 darstellten. Laufbereitschaft, Bissigkeit, Zweikampfstärke und gelebter Teamgeist. Trainer Pál Dárdai stellte dies nach dem Spiel heraus. "Ich bin sehr stolz, wie die Jungs heute zusammen gefightet haben", erklärte der Ungar. "Heute, in diesem einen Spiel, haben wir gar nichts verspielt. Ich bin stolz auf die Mannschaft, weil sie all das gezeigt hat, was in vorherigen Spielen nicht hundertprozentig geklappt hat." Dárdai verwendete bei seiner Saisonanalyse eine vertraute Metapher. "Ich habe schon öfter das Bild von der großen Eiche benutzt, die durch starke Wurzeln jedem Wind trotzt. Dieses Jahr ist eine gute Basis für alles, was jetzt kommt. Im letzten Sommer hat ganz Deutschland gesagt, diese Mannschaft steigt ab. Davon waren wir in der gesamten Saison sehr weit entfernt. Wir haben etwas aufgebaut!"
Sebastian Langkamp, der mit Hertha BSC schon schwierigere Spielzeiten überstanden hat, ordnete die Partie in Rheinhessen gewohnt rational ein. "Wir haben die direkte Qualifikation nicht heute vermasselt, sondern in den letzten Wochen", erklärte der Innenverteidiger. "Die Enttäuschung wird die nächsten Stunden andauern, in den kommenden Tagen wird dann aber sicherlich das Wissen, insgesamt eine tolle Saison gespielt haben, zurückkommen." Den verkürzten Urlaub und die Play-offs zur Europa League sieht Herthas Nummer 15 als Chance, nicht als Trostpreis oder Strafe. "Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, wo wir im letzten Jahr standen", erklärte Langkamp. "Daher fangen wir auch gerne früher mit der Vorbereitung an, um unser Ziel Europa League in der Verlängerung zu schaffen. Wenn uns das gelingt, können wir uns im Nachhinein auch noch gratulieren!"
(kk/City-Press)
Gesagt...
[>]Im letzten Sommer hat ganz Deutschland gesagt, diese Mannschaft steigt ab. Davon waren wir weit entfernt![<]