Profis | 28. Juni 2016, 16:55 Uhr

"Wir haben uns einen Traum erfüllt"

"Wir haben uns einen Traum erfüllt"

Nach seiner Ankunft in der Slowakei hat herthabsc.de mit Peter Pekarik über das EM-Turnier, die Niederlage gegen Deutschland und seine Urlaubspläne gesprochen.  

Berlin – Nach 90 Minuten schlich Peter Pekarik ein wenig wie ein begossener Pudel vom Platz. Herthas Rechtsverteidiger war geknickt und gezeichnet. Geknickt nach der klaren 0:3-Niederlage seiner Slowaken gegen Deutschland im Achtelfinale der Europameisterschaft, gezeichnet durch einen Nasenbeinbruch, den er sich in der Gruppenphase zugezogen hatte. Doch lange enttäuscht war der 29-Jährige nach dem Turnieraus nicht. Spätestens als er am Montag nach der Ankunft in der Slowakei von jubelnden Fans begrüßt wurde, war seine Laune wieder gut. Nach seiner Ankunft in Bratislava hat herthabsc.de mit Pekarik über das EM-Turnier, die Niederlage gegen Deutschland und seine Urlaubspläne gesprochen.  

herthabsc.de: Peter, am Sonntagabend (26.06.16) seid ihr im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen Deutschland ausgeschieden. Mit etwas Abstand: Mit welchem Gefühl blickst du auf das Turnier zurück?

Pekarik: Ich bin natürlich sehr stolz auf unsere Mannschaft. Wir waren das erste Mal bei einer EM und sind direkt ins Achtelfinale eingezogen. Ich habe jeden Moment bei diesem Turnier genossen. Deswegen bin ich absolut zufrieden mit der Zeit in Frankreich. Aber natürlich bin ich als Sportler nach jeder Niederlage enttäuscht, das war nach dem 0:3 gegen Deutschland nicht anders. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen, dass die bessere Mannschaft weitergekommen ist. Deutschland hat absolut verdient gewonnen. Es ist ein bisschen ärgerlich, dass wir im Achtelfinale auf das DFB-Team getroffen sind, vielleicht wäre sonst mit etwas Glück mehr drin gewesen.

herthabsc.de: Waren die Deutschen einfach an diesem Tag zu stark oder habt ihr es nicht geschafft, so kompakt und zweikampfstark aufzutreten wie in der Gruppenphase?
Pekarik:
Es ist richtig schade, dass wir so ein frühes Gegentor bekommen haben. Das hat die Sache für uns natürlich nicht einfacher gemacht. Vor der Halbzeit hatten wir dann die große Chance zum Ausgleich. Leider haben wir den Ball nicht ins Tor bekommen, sonst wäre es nach dem Seitenwechsel vielleicht ein anderes Spiel geworden. Trotzdem muss man einfach anerkennen, dass Deutschland sehr stark war. Gegen uns hat die Mannschaft die beste Turnierleistung gezeigt. Für mich ist Deutschland der Favorit auf den EM-Titel. 

herthabsc.de: Nichtsdestotrotz hat die Slowakei ein ordentliches Turnier gespielt, gegen England gepunktet und Russland besiegt. Wie euphorisch haben euch die Menschen in der Slowakei empfangen?
Pekarik:
Wir sind am Montagnachmittag in Bratislava gelandet. Im Flughafengebäude waren viele slowakische Fans, die mit uns gefeiert haben. Die Atmosphäre war wirklich toll und ich glaube, dass die Leute sehr stolz sind. Schon die Qualifikation für die EM war ein großer Erfolg, mit dem Erreichen des Achtelfinals haben wir uns einen großen Traum erfüllt. Am Abend sind wir als Mannschaft zusammen essen gegangen, danach ist jeder Spieler nach Hause zu seiner Familie oder zu seinen Freunden gefahren.   

herthabsc.de: Gegen England hast du dir im Luftduell die Nase gebrochen – es war bereits dein zweiter Nasenbeinbruch. Gegen Deutschland hast du dann mit einem Gesichtsschutz gespielt. Wie geht es deiner Nase jetzt?
Pekarik: 
Mit meiner Nase ist alles super. Ich habe absolut keine Probleme mehr. Ich hatte die Tage vor der Partie gegen Deutschland auch normal trainiert, auch im Spiel habe ich mich gut gefühlt mit dem Schutz im Gesicht. Deswegen mache ich mir da keine Sorgen. 

herthabsc.de: Deine Mannschaftskollegen von Hertha BSC fangen am Mittwoch (29.06.16) mit dem Training an. Für dich stehen jetzt erst einmal drei Wochen Urlaub auf dem Programm. Wie verbringst du die freie Zeit?
Pekarik: 
Über den Urlaub freue ich mich sehr. Es ist jetzt wichtig, sich zu erholen. Ich habe jetzt drei Wochen frei und nehme mit Zeit für meine Frau Lujza, meine Familie und Freunde. Vielleicht fliegen wir noch spontan irgendwo hin, das müssen wir uns jetzt überlegen. Aber ich freue mich auch schon wieder auf Berlin. 

(fw/dpa)

von Hertha BSC