"Das hat Bock auf mehr gemacht"
Profis | 27. Juli 2016, 11:22 Uhr

"Das hat Bock auf mehr gemacht"

"Das hat Bock auf mehr gemacht"

Nach der U19-Europameisterschaft ist Maximilian Mittelstädt am Dienstag (26.07.16) wieder ins Teamtraining von Hertha BSC eingestiegen. Wir haben mit ihm gesprochen.
Berlin – Es war der Sommer der großen Turniere im Seniorenbereich. In Frankreich kämpften die Nationalmannschaften um die Europameisterschaft, in den USA spielten die Vertreter ihrer Länder um die Copa América. Fast in den Hintergrund rückte da ein Turnier, das nicht minder interessant war: die U19-Europameisterschaft in Deutschland. Volle Stadien, gute Stimmung und ansehnlicher Fußball – auch die Nachwuchskicker, die teilweise schon fester Bestandteil der Profivereine sind, boten den Fußballliebhabern einen ordentlichen Wettkampf. Mit den DFB-Junioren im Einsatz war auch Herthas Maximilian Mittelstädt, der mit seinen Kollegen am Ende auf Platz fünf landete. Am Dienstag (26.07.16) stieg das Eigengewächs wieder ins Mannschaftstraining ein. 

herthabsc.de hat mit Mittelstädt über das Turnier, internationalen Fußball und seine Saisonziele bei Hertha BSC gesprochen.    

herthabsc.de: Maxi, die U19-EM ist knapp eine Woche vorbei. Wie hast du das Turnier erlebt?
Maximilian Mittelstädt:
Wir hatten viel Pech zu Beginn des Turniers. Gegen Italien waren wir klar die bessere Mannschaft und hätten das Spiel für uns entscheiden müssen. Stattdessen verlieren wir 0:1. Auch die 3:4-Niederlage gegen Portugal war echt unglücklich. Aber mit zwei Siegen aus dem Turnier zu gehen ist gut für die Moral und die Entwicklung. Das 3:0 gegen Österreich war ein Befreiungsschlag, gegen die Niederlande haben wir uns für die U20-WM 2017 in Südkorea qualifiziert.

herthabsc.de: Mit rund 60.000 Zuschauern war das Eröffnungsspiel in Stuttgart ausverkauft. Was war das für ein Gefühl, in dieser Partie auf dem Rasen zu stehen?
Mittelstädt:
Es war außergewöhnlich, vor allem für die Spieler, die so etwas noch gar nicht erlebt haben! Ich habe das schon einmal erlebt, zum Beispiel gegen Bayern München. Da es aber ein Länderspiel war, war es auch für mich etwas Besonderes. Auch die Stimmung auf den Rängen war anders, da überwiegend junge Leute im Stadion waren. Das Spiel lief für uns auch erst super, wir haben dominiert und gut gespielt. Am Ende haben wir aber verloren. Hätten wir dieses Spiel gewonnen, wären wir weitergekommen und dann wäre alles möglich gewesen.

herthabsc.de: Das Spiel um Platz fünf gegen die Niederlande, das ihr im Elfmeterschießen gewonnen habt, war ein echter Krimi. Was ging dir während dir dabei durch den Kopf?
Mittelstädt:
Wir haben geführt, durch einen Doppelpack kurz vor Schluss zurückgelegen. Nach dem 1:2 dachte ich kurz: Das war es jetzt. Aber dann haben wir in der Nachspielzeit das 2:2 geschossen, in der Verlängerung wieder geführt und dann doch noch den Ausgleich bekommen. Das Elfmeterschießen war einfach Wahnsinn. Es war unbeschreiblich, dass wir am Ende gewonnen haben.

herthabsc.de: Was nimmst du persönlich von der EM im eigenen Land mit?
Mittelstädt:
Die Erfahrung, sich auf internationaler Bühne bewiesen zu haben. Außerdem ist es praktisch, da ich mit Matchpraxis zurückkehre und einigermaßen im Spielrhythmus bin.

herthabsc.de: Gab es bei diesem Turnier Unterschiede zum alltäglichen Juniorenbereich?
Mittelstädt:
Natürlich die Kulisse. Jedes Spiel war quasi ausverkauft. Außerdem die Spielqualität. Länderspiele sind immer auf einem Topniveau. Da darfst du keine Minute nachlassen, denn jeder Fehler wird sofort bestraft. Jedes Spiel ist auf Messers Schneide, die Teams sind ähnlich stark. Da entscheiden Nuancen.

herthabsc.de: Macht dieses Turnier, diese Erfahrung noch mehr Lust auf internationalen Fußball?
Mittelstädt:
Ja natürlich, das macht Bock auf mehr. Bei der U20-WM will man dabei sein. Und bei Hertha habe ich ja auch die Möglichkeit. Da ich erst wenige Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert habe, wird es schwer, in den Kader für Brøndby zu kommen. Ich drücke der Mannschaft die Daumen und hoffe auf das Rückspiel oder die Playoffs.

herthabsc.de: Wie war nach dem Kurzurlaub dein erster Trainingstag in Berlin?
Mittelstädt:
Ich habe Berlin und die Jungs vermisst. Es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein und ich bin froh, das gewohnte Umfeld wieder zu erleben. Jetzt freue ich mich auf die kommenden Aufgaben und versuche sie bestmöglich zu meistern.

herthabsc.de: Wie sind deine persönlichen Ziele, nachdem du in der vergangenen Saison erste Einsätze in der Bundesliga hattest?
Mittelstädt:
Ich bin froh über jede Minute, die ich spielen darf und versuche, mich im Training anzubieten und zu zeigen, dass ich eine Alternative bin. Am Ende entscheidet der Trainer, aber mein Ziel ist es, auf so viele Minuten wie möglich zu kommen.

(HerthaBSC/City-Press)

von Hertha BSC