Damals war's: Über Brøndby nach Europa
Damals war's: Über Brøndby nach Europa
Berlin - In über 120 Jahren Vereinsgeschichte ist eine Menge geschehen. Auf sportliche Höhen folgten auch Tiefen, aus denen sich der Verein stets zurückkämpfte. Seit sechs Jahren warten die Spieler von Hertha BSC auf eine erneute Teilnahme am Europapokal. Gegen Brøndby IF war die Chance zum Greifen nah. Eine Hürde galt es noch zu meistern.
Vorgeschichte: Durch eine 0:4-Niederlage beim Karlsruher SC am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2008/09 verpasste es Hertha BSC vor dem VfB Stuttgart zu bleiben und somit die Chance auf die Champions League zu wahren. So hieß es am Ende Rang vier und Teilnahme an den Playoffs für die UEFA Europa League. Die Losfee sorgte für das Aufeinandertreffen mit Brøndby IF. Das erste Duell beider Mannschaften fand in Dänemark statt. Die 1:2-Niederlage bedeutete für die Berliner alles andere als eine optimale Ausgangssituation für das anstehende Rückspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark.
Spielverlauf: Vor 14.743 Zuschauern ging es um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Hertha-Trainer Lucien Favre musste im Mittelfeld verletzungsbedingt rotieren. Die verletzten Spieler Raffael und Fabian Lustenberger mussten ersetzt werden. So lag es an Gojko Kačar und Pál Dárdai das Spiel der Blau-Weißen zu lenken.
Die Anfangsphase der Partie geriet von beiden Seiten vornehmlich kämpferisch, der Spielfluss litt dadurch allerdings. Auch an der Durchschlagskraft in der Offensive mangelte es. Lediglich Gojko Kačar konnte offensiv Akzente setzen und Torgefahr ausstrahlen. Fest stand: Hertha musste in Hälfte zwei mehr riskieren. Doch in der 51. Minute passierte es: Nach einem Eckball der Dänen fiel das 0:1. Patrick Eberts Klärungsversuch geriet zu kurz, Gislason bediente Rasmussen, der den Ball aus abseitsverdächtiger Position an Drobny vorbeispitzelte.
Jetzt waren die Herthaner gefordert. Die Jungs von Trainer Lucien Favre nahmen das Spiel jetzt an, wurden offensiv deutlich gefährlicher und hatten den Ausgleich einige Male auf dem Fuß. Łukasz Piszczek und Gojko Kačar hätten das Match bereits für die Berliner drehen können, doch es dauerte bis zur 75. Minute, ehe Kacar nach einem Eckball mit einem Kopfball ausglich. In der Folge hatten die Berliner weitere Möglichkeiten, doch es bedurfte eines Distanzschusses von Pál Dárdai aus knapp 20 Metern zum 2:1. Hertha BSC war am Drücker und hatte das Spiel im Griff. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit lösten die Berliner die das Ticket für den Europapokal: Flanke aus dem Halbfeld von Nemanja Pejčinović zu Kacar, wieder stieg der Serbe hoch und nickte den Ball zum vielumjumbelten 3:1-Endstand in die Maschen.
Historische Einordnung: Der Hauptstadtclub qualifizierte sich für die Gruppenphase und setzte sich in dieser sogar durch. In der K.O.-Runde mussten sich die Blau-Weißen dann Benfica Lissabon geschlagen geben. Nach einem 1:1 im Olympiastadion unterlag man beim späteren Viertelfinalsten aus Portugal deutlich mit 0:4.
Stimmen zum Spiel:
Pál Dárdai (damals Spieler, heute Trainer): "Wir hatten unglaubliches Glück, dass wir an diesem Tag so einen Gojko Kačar hatten. Ihm ist einfach alles gelungen, was er probiert hatte."
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: 27. August 2009, Donnerstag, 18.15 Uhr
Wettbewerb: UEFA Europa League Qualifikation 2009/10
Aufstellungen:
Hertha BSC: Jaroslav Drobny – Arne Friedrich, Steve von Bergen, Nemanja Pejčinović, Christoph Janker – Cícero, Pál Dárdai, Patrick Ebert (90. Rasmus Bengtsson), Gojko Kačar - Artur Wichniarek (67. Maximilian Nicu), Valeri Domovchiyski (61. Łukasz Piszczek)
Brøndby IF: Stephan Andersen – Anders Degn Randrup, Max von Schlebrügge, Thomas Rasmussen (89. Alexander Farnerud), Mikkel Bischoff – Stefán Gíslason, Samuel Holmén, Michael Krohn-Dehli – Morten Rasmussen (79. Mike Jensen), Peter Madsen (61. Mertin Bernburg)
Tore: 0:1 Morten Rasmussen (51.), 1:1 Gojko Kačar (75.), 2:1 Pál Dárdai (80.), 3:1 Gojko Kačar (86.)
Gelbe Karte: Branko Oblak
Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien)
Spielort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (Berlin, Deutschland)
Zuschauer: 14.743
(cr/City-Press)