Nervenstark in die nächste Runde
Profis | 22. August 2016, 12:09 Uhr

Nervenstark in die nächste Runde

Nervenstark in die nächste Runde

Beim 6:4-Erfolg im DFB-Pokal behielten die Herthaner im Elfmeterschießen einen kühlen Kopf. Pál Dárdai zeigte sich zufrieden.
Berlin - Wohl selten dürfte Fußballern das Spielfeld so lang vorkommen wie beim Gang zum Elfmeterpunkt. Die fast 40 Meter bis zur weißen Markierung bieten genug Möglichkeiten, um sich Gedanken zu machen. Wohin schieße ich den Ball? Was passiert, wenn ich verschieße? Letztere Überlegung kann schon mal verunsichern. Dabei ist gerade in dieser Situation ein kühler Kopf gefragt. Nicht anders war es am Sonntagabend (21.08.16) beim Duell von Hertha BSC beim SSV Jahn Regensburg. Und die fünf Herthaner, die vom Mittelfeld zum Punkt schritten, bewiesen Nervenstärke. Mit fünf verwandelten Strafstößen sicherten Vedad Ibisevic, Vladimir Darida, Mitchell Weiser, Marvin Plattenhardt und Salomon Kalou dem Hauptstadtclub den Einzug in die 2. Hauptrunde im DFB-Pokal. "Ich hatte ein gutes Gefühl vor dem Elfmeterschießen, das sich bestätigt hat. Die Jungs haben Verantwortung übernommen und die Strafstöße souverän verwandelt", lobte Pál Dárdai seine Schützlinge nach dem 6:4-Erfolg beim Drittligisten. Die Regensburger, bei denen Hofrath an Jarstein scheiterte, hatten den Blau-Weißen nach regulärer Spielzeit und Verlängerung ein 1:1 abgetrotzt.
In diesen 120 Minuten hatte sich zuvor eine Partie entwickelt, die so typisch für den Pokal ist. Die Berliner, auf dem Papier klarer Favorit, trafen auf eine Regensburger Mannschaft, die leidenschaftlich um jeden Ball, um jeden Meter auf dem Feld kämpfte. "Kompliment an unseren Gegner, der es uns echt schwer gemacht hat", sagte Dárdai. Dabei wusste der Coach ganz genau, dass es zum Showdown aus elf Metern nur kommen konnte, weil sein Team eine Vielzahl von Chancen ausgelassen hatte. "Wir hatten viele Möglichkeiten und müssen die einfach besser nutzen, wieder effektiver werden", brachte es der Ungar auf den Punkt. Kapitän Ibisevic (37.), Valentin Stocker (42., 68.) und Weiser (79.) hatten bei ihren Abschlüssen kein Glück und verpassten es, die Führung der Gastgeber durch Nandzik (51.) zu egalisieren. Insgesamt schoss der Hauptstadtclub, der erstmals in den pinken Ausweichtrikots auflief, sogar 30 Mal auf das Tor der Hausherren, die sich jedoch nicht versteckten.

Gute Mentalität der Herthaner

Den völlig verdienten Ausgleich schaffte Weiser glücklicherweise sechs Minuten vor dem Ende mit einem perfekten Kopfball nach Eckball von Darida (84.) - es war zu diesem Zeitpunkt bereits die elfte. Nach Abpfiff waren es 16. "Das Tor war natürlich sehr wichtig für uns", sagte der Torschütze, der mal links, mal rechts auftauchte und den Defensivverbund der Regensburger ordentlich aufmischte. Darida (86.) und der eingewechselte Julian Schieber (89.) wäre beinahe sogar noch der Siegtreffer gelungen. "Wir wissen, was wir an Mitch haben. Er hat ein gutes Spiel gemacht", sagte Dárdai. Das Auftreten seiner Spieler, die selbst mit der Chancenverwertung haderten, gefielen dem 40-Jährigen ohnehin. "Die Mannschaft hat Mentalität gezeigt und ist 120 Minuten marschiert", zeigte sich der Übungsleiter zufrieden. "Im Pokal geht es erst einmal nur um das Weiterkommen. Das haben wir geschafft und darüber bin ich froh", schloss Dárdai das Spiel in Regensburg ab.

Da hatte der Trainer seinen Blick bereits auf das erste Bundesliga-Spiel der Saison am Sonntag (28.08.16) gegen den SC Freiburg gerichtet. "Wir wollen nach dem Sieg im Pokal auch in der Liga gut starten", gab er die Marschroute vor. Nach der Rückkehr nach Berlin am Montagmittag stand noch das obligatorische Auslaufen auf dem Programm. Nach dem trainingsfreien Dienstag beginnen die Herthaner ihre Vorbereitung am Mittwoch (24.08.16) um 15.30 Uhr auf den ersten Spieltag. Am Freitagabend lost DFB-Teamchef Oliver Bierhoff Herthas kommenden Gegner in der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal.

(fw/City-Press)

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