
Kiek ma, wer da kommt: Freiburg
Kiek ma, wer da kommt: Freiburg

Berlin - Endlich geht es wieder los! Am Sonntag (28.08.16) startet auch für Hertha BSC die Bundesligasaison! Um 15.30 Uhr empfangen die Berliner den Aufsteiger SC Freiburg, der sich nach einem einjährigen Gastspiel in der Zweiten Bundesliga nun im Oberhaus zurückmeldet. Der Pflichtspielauftakt ist der Mannschaft aus dem Breisgau am vergangenen Wochenende bereits geglückt. Nun geht es in der Liga nach Berlin in das Olympiastadion, in dem sich der SC in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren als Spielverderber erwies. herthabsc.de hat sich intensiv mit Herthas kommendem Gegner beschäftigt.
Die sportliche Situation: In der Saison 2014/2015 spielte der SC Freiburg zweitklassig. Am 34. Spieltag rutschte die Mannschaft von Trainer Christian Streich durch eine Niederlage in Hannover auf Rang 17 ab. Der Abstieg und damit verbunden der Verlust vieler Leistungsträger war die Folge - u.a. schloss sich Vladimir Darida Hertha BSC an. Die Verantwortlichen des SC Freiburg mussten mit vielen Neuzugängen eine neue Mannschaft formen – und das ist ihnen und Trainer Christian Streich eindrucksvoll gelungen. Der direkte Wiederaufstieg als Tabellenerster spricht eine deutliche Sprache. Ziel für die kommende Saison ist der Verbleib in der höchsten Spielklasse, für den der SC sieben neue Spieler verpflichtete. Die Vorbereitung verlief durchwachsen. Niederlagen, wie die 0:2-Niederlage zur Saisoneröffnung gegen den AC Mailand, habe die Mannschaft aber "gut aufgefangen", resümierte Christian Streich. Beleg dafür: Der souveräne Pflichtspielauftakt in der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal. Beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 setzten sich die Breisgauer verdient mit 4:0 durch.
Die Schnittstellen: Nicht viele Hertha-Fans würden beim Namen Maximilian Philipp hellhörig werden. Doch der Mittelfeldspieler des SC Freiburg ist gebürtiger Berliner und spielte bis 2008 in der Jugend von Hertha BSC. Über Tennis Borussia und Energie Cottbus landete der heute 22-Jährige in Freiburg. Seit 2014 ist er für den SC aktiv. In 62 Pflichtspielen für die Profis kommt er auf neun Tore und 19 Vorlagen. "Spiele in meiner Heimatstadt sind immer etwas Besonderes", freut sich Philipp auf das Duell im Berliner Olympiastadion. Die Chancen stehen gut, dass ein Startelfeinsatz die Freude am Sonntag noch steigern wird. Auf Seiten der Herthaner könnte Vladimir Darida Team und Trainerstab mit Insiderwissen weiterhelfen. Nach zwei Jahren im Breisgau und "nur guten Erinnerungen" an seinen Ex-Verein, zählen für den Tschechen am Wochenende aber nur die drei Punkte.
Die Freiburger im Fokus: 75 Tore in 34 Spielen – der SC Freiburg war in der vergangenen Zweitligasaison mit Abstand die treffsicherste Mannschaft. Nils Petersen (21 Tore) und Vincenzo Grifo (14) überwanden den gegnerischen Torwart am häufigsten. Petersen, der mit der Olympia-Auswahl in Brasilien die Silbermedaille gewann, ist seit Anfang der Woche wieder in Freiburg. Dass es aber auch ohne den treffsichersten Angreifer im Team funktioniert, bewies man im DFB-Pokal gegen Babelsberg. Haberer, Neuzugang aus Hoffenheim, Niederlechner und Doppelpacker Grifo ließen keine Zweifel am Weiterkommen des SC zu. Nicht mit nach Berlin reisen die verletzten Marc Oliver Kempf (Operation am Außenmeniskus) und Marc Torrejón (Außenbandveretzung). Ein großes Fragezeichen steht hinter Mike Frantz, der nach erlittener Hüftprellung wohl nicht rechtzeitig fit wird.
Die bisherigen Duelle: 35 Spiele, 13 Siege, 14 Unentschieden bei acht Niederlagen, lautet die Pflichtspielbilanz gegen den SC Freiburg seit 1981/1982. Dabei taten sich die Blau-Weißen auswärts deutlich leichter als im eigenen Stadion. Neun Auswärtssiegen stehen vier Heimerfolge gegenüber. Der letzte Sieg gegen den SC im Olympiastadion gelang den Herthanern am 28. Spieltag der Saison 2004/2005. Einem Doppelpack von Marcelinho folgte der Treffer von Niko Kovac zum 3:1-Endstand.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Die Freiburger reisen mit viel Respekt nach Berlin, rechnen sich gegen die Blau-Weißen aber Chancen aus. "Als Aufsteiger gegen den Siebten der vergangenen Saison ist man der Außenseiter", bilanziert Petersen und sieht seinem Team "eine Mannschaft mit viel Qualität" gegenüber. Trotzdem hat der Angreifer den Anspruch "in Berlin zu punkten."
(jr/dpa)