Das Leben der Stürmer

Ingolstadt – Schweißüberströmt klatschten Vedad Ibisevic und Julian Schieber in der Mixedzone des Ingolstädter Stadions ab. Nachdem Herthas Kapitän den Journalisten Rede und Antwort gestanden hatte, äußerte sich nun Herthas Nummer 16 über die intensive Partie in Oberbayern und natürlich zuerst über seinen entscheidenden Treffer zum 2:0. "Das war gar nicht so leicht, die Sonne stand tief", lachte Schieber, um dann ernster zu analysieren: "Ich bin natürlich zufrieden. Das war ein wichtiges Tor in einer Phase in der Ingolstadt stärker war. Dann habe ich die Chance bekommen, Genki flankt super rein und ich muss nur noch den Kopf hinhalten."

Der Angreifer, der nach dem Siegtor gegen Freiburg erneut mit einem wichtigen Jokertor glänzen konnte, zeigte sich bescheiden und stellte den mannschaftlichen Erfolg in den Mittelpunkt. "Ich bin einfach froh wieder in der Verfassung zu sein der Mannschaft helfen zu können. Der Saisonstart ist für uns nahezu optimal gelaufen. Wenn es so funktioniert ist es völlig egal, ob ich zehn Minuten oder dann doch länger auf dem Platz stehe. Hauptsache ich spiele und kann meinen Teil zum Erfolg beitragen!"

Genau diese Mentalität hatte zuvor Kapitän Vedad Ibisevic, der die Blau-Weißen mit seinem frühen Führungstor auf Siegkurs gebracht hatte, hervorgehoben. "Wir machen keine perfekten Spiele, aber wir glauben jederzeit daran, das Spiel zu gewinnen. Alle, auch die Jungs, die von der Bank reinkommen, geben Gas – das ist super", erklärte der Bosnier, der seinem Stürmerkollegen die letzten starken Auftritte von ganzem Herzen gönnt. "Ich habe einen solchen Weg auch schon hinter mir. Jeder Profisportler weiß wie weh es tut, wenn man so lange verletzt ist. Dann trotz allem zurückzukommen und solche Momente erleben zu dürfen ist großartig, ich freue mich einfach für Julian!"

Auch Trainer Pál Dárdai lobte Schiebers großen Einsatz für dessen endgültiges Comeback. "Julian trainiert überragend. Wir sind alle stolz, dass er wieder da ist und uns hilft!" Den Schlüssel für den Sieg in Ingolstadt, der für Hertha BSC einen Bundesliga-Startrekord bedeutete, sah der Ungar in der harten Arbeit und guten Mentalität seiner Mannschaft. "Effektivität kann man sich auch erarbeiten, indem man am Limit agiert. Das ist uns heute mit viel Zusammenhalt gelungen - so bist du immer gierig und wach! Ein dickes Lob an die Mannschaft, was wir wollten, haben wir umgesetzt." Kapitän Ibisevic erklärte im Hinblick auf die Abschlussstärke der Herthaner gegen die 'Schanzer': "Es gibt solche Tage, an denen es einfach direkt klappt – genauso wie in manchen Spielen fünf glasklare Chancen ungenutzt bleiben. Das ist das Leben eines Stürmers."

Hart arbeiten, nie aufgeben und in den entscheidenden Momenten zuschlagen – Herthas Angreifer haben wie der gesamte blau-weiße Kader bisher eine starke Mentalität gezeigt. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Herthaner mit diesen Tugenden am kommenden Sonntag (18.09.16) ab 17.30 Uhr auch dem Gegner aus Gelsenkirchen drei Punkte abtrotzen können!

(kk/City-Press)