
Kiek ma, wo dit hinjeht: Frankfurt
Kiek ma, wo dit hinjeht: Frankfurt

Berlin - Dass Frankfurt nach vier Spieltagen mit drei Siegen auf dem 4. Tabellenplatz steht, hätte nach der vergangenen Saison wohl niemand erwartet. Das sieht auch Frankfurts Top-Stürmer und Kapitän Alex Meier nicht anders: "Wenn jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir nach vier Spielen neun Punkte haben, hätten wir sofort unterschrieben", meinte er nach dem Sieg gegen Ingolstadt. Um zu wissen, was die Herthaner am Samstag (24.09.16) um 15.30 Uhr in Frankfurt erwartet, hat herthabsc.de einen genaueren Blick auf den kommenden Gegner geworfen.
Die sportliche Situation: Nachdem die Eintracht in der vergangenen Saison bis zum Schluss zittern musste und sich erst in der Relegation gegen den 1. FC Nürnberg rettete, starteten sie mit drei Siegen und einer Niederlage bemerkenswert in die aktuelle Saison. Die knappen Siege fuhren die Frankfurter gegen die international ambitionierten Clubs aus Gelsenkirchen (1:0) und Leverkusen (2:1) sowie in Ingolstadt (2:0) ein, das Derby gegen Darmstadt ging verloren. Im DFB-Pokal stehen sie nach einem engen 4:3 im Elfmeterschießen gegen den Drittligisten aus Magdeburg in der zweiten Runde, wo sie auf den Halleschen FC treffen.
Die Schnittstellen: Im Januar dieses Jahres verpflichtete Eintracht Frankfurt kurz vor Transferschluss zwei gebürtige Berliner und langjährige Herthaner. Während Änis Ben-Hatira mittlerweile zu Darmstadt 98 weitergezogen ist, steht Yanni Regäsel weiter bei der Eintracht unter Vertrag. Regäsel, der seit 2005 bei Hertha BSC in der Jugend spielte, lief in sechs Bundesligaspielen für die Blau-Weißen auf. Bei seinem neuen Arbeitgeber kamen in der Rückrunde 2015/16 noch zehn Einsätze hinzu. Doch in der aktuellen Spielzeit läuft es noch nicht rund für den mittlerweile 20-Jährigen, der weiterhin auf seine erste Kadernominierung wartet. Trainiert wird die Mannschaft von Niko Kovac und seinem Bruder Robert. Beide sind in Berlin geboren, doch nur Niko hat eine Vergangenheit bei Hertha BSC. 242 Pflichtspiele absolvierte er für die Profis der Blau-Weißen in insgesamt acht Jahren. Zwei davon, nämlich von 2003 bis 2005, spielte er zusammen mit Frankfurts jetzigen Sport-Vorstand Fredi Bobic. Bobic, in 61 Spielen für die Hauptstädter neunmal erfolgreich, übernahm das Amt in diesem Sommer von Heribert Bruchhagen.
Die Frankfurter im Fokus: Alex Meier steht sei nunmehr zwölf Jahren bei der Eintracht unter Vertrag und bleibt seinem Club auf jeden Fall noch zwei weitere Jahre treu. Mit seinen 33 Jahren ist er Leistungsträger, Identifikationsfigur und Kapitän seiner Mannschaft und deshlab so wichtig für sie. In der laufenden Saison steuerte er zwei Tore zu den neun Punkten der Frankfurter bei, insgesamt lief er 359 Mal für die Hessen auf, erzielte dabei 133 Tore und bereitete 53 vor.
Die bisherigen Duelle: In der jüngeren Vergangenheit gab es ein paar außergewöhnliche Spiele zwischen Frankfurt und Hertha. Eines davon war der Bundesliga-Auftakt der Saison 2013/14. Die Blau-Weißen waren gerade wieder aufgestiegen und starteten furios in die Spielzeit. Bei der 6:1-Gala trafen unter anderem John Anthony Brooks sowie Sami Allagui mit einem Doppelpack. Oder der 16. Spieltag der darauffolgenden Saison. Hertha führte in Frankfurt mit 3:0 und 4:2 - ein sicher geglaubter Auswärtssieg. Doch dann kam die Nachspielzeit und der doppelte Meier. Am Ende stand ein 4:4 auf der Anzeigetafel und die Punkte wurden geteilt. Auch damals steuerte Brooks einen Treffer bei, außerdem traf Julian Schieber. In der vergangegen Saison holten die Herthaner dank eines späten Tores von Vladimir Darida einen Punkt in Frankfurt, das Rückspiel gewannen sie mit 2:0. Mitchell Weiser und Salomon Kalou trugen sich damals in die Torschützenlisten ein.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Eintracht-Trainer Niko Kovac hat eine hohe Meinung vom kommenden Gegner: "Hertha ist eine Mannschaft, die über das Kollektiv kommt. Sie haben gute Spieler, gerade im Angriffsbereich, die dann auch die Klasse haben, Tore zu schießen. Sie stehen sehr kompakt, sehr diszipliniert." Kovac und Dárdai kennen sich, sie spielten einige Jahre zusammen in Berlin. "Er ist genauso ein Typ wie ich auch: ein Kämpfer, der alles für die Mannschaft und für sich gegeben hat. Das hat er in seine Mannschaft auch implementiert", erkennt er Dárdais Handschrift in der Berliner Spielweise. Trotzdem sieht er keinen Favoriten und geht mit breiter Brust in die Partie: "Das wird schon ein Spiel auf Augenhöhe, ich möchte da jetzt niemanden als Favoriten sehen. Es wird ein schwieriges Spiel für uns, so wie Hertha in den letzten Wochen aufgetreten ist. Wir werden uns wieder strecken müssen, um hier irgendetwas mitzunehmen", sagt der gebürtige Berliner.
(jr,lb/dpa)