
"Ich bin ein schlechter Zuschauer"
"Ich bin ein schlechter Zuschauer"

Berlin – In den Stunden vor dem Spiel steigt die Anspannung bei allen Beteiligten ins Unermessliche – ob im Trainerteam, bei den Spielern oder Fans. Eigentlich wäre auch Vladimir Darida am Mittwoch (21.09.16) in München gewesen, um sich auf die Partie von Hertha BSC beim FC Bayern vorzubereiten. Doch der 26-Jährige wird den Blau-Weißen beim Spitzenspiel wegen eines Außenbandrisses im linken Sprunggelenk fehlen. Zugezogen hat sich der Berliner Spielgestalter diese Verletzung am Sonntag beim 2:0-Sieg gegen Gelsenkirchen, einen Tag später wurde er bereits operiert. Immerhin: Bevor seine Mannschaftskollegen beim Rekordmeister und Tabellenführer um Punkte kämpfen, darf er das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Noch als Krankenhaus-Patient hat Vladimir Darida mit herthabsc.de über seine Verletzung, Langeweile im Krankenhaus und seine Zuschauerrolle gesprochen.
herthabsc.de: Vladi, am Sonntag hast du dir das Außenband im linken Spruchgelenk gerissen. Am Montag wurdest du bereits operiert und liegst jetzt im Krankenhaus. Wie geht es dir?
Vladimir Darida: Ich fühle mich eigentlich ganz gut. Die Operation ist ohne Komplikationen verlaufen und ich habe keine Schmerzen. Ich habe mich nach Gesprächen mit den Ärzten bewusst für diesen Eingriff entschieden. So kann ich davon ausgehen, dass das Band wieder so stabil wie vorher wird. Bei einer konservativen Behandlung wäre das nicht zwangsläufig so. Aktuell trage ich noch einen Gips, aber Mittwoch kann ich wieder aus dem Krankenhaus. Dann bekomme ich einen Spezialschuh und laufe auf Krücken.
Darida: Ich habe leider mein Buch vergessen, weil es am Montag dann doch alles recht schnell ging. Ich habe aber meinen Laptop und mein Handy dabei. Ich schaue Filme oder Serien und versuche viel zu schlafen, wenn mich die Schwestern nicht wecken (lacht). Außerdem sind meine Mutter und mein Onkel seit dem Wochenende zu Besuch. Sie wollten sich eigentlich mehr von Berlin anschauen, jetzt sitzen sie länger bei mir im Krankenhaus.
Darida: Ich habe mir die Situation noch einmal im Fernsehen angeschaut. Mein erster Gedanke war: Das sah komisch aus (lacht). Im Fußball passiert in Zweikämpfen und anderen Situationen so viel und dann reiße ich mir das Außenband beim Blocken des Balls. Das Problem war, dass ich keine Spannung auf dem Fuß hatte und das Gelenk deshalb umgeknickt ist. Ich habe gleich gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich wollte es zwar noch einmal versuchen, aber ich konnte kaum auftreten. Dann habe ich gemerkt, dass das Sprunggelenk dick geworden ist…
herthabsc.de: Pál Dárdai musste dich gegen Gelsenkirchen beim Stand von 0:0 nach 55 Minuten auswechseln. Wie hast du den 2:0-Erfolg mitverfolgen können?
Darida: Ich bin mit Physiotherapeut David de Mel in die Kabine gegangen. Er hat den Fuß gekühlt und ein wenig behandelt. Dort haben wir die Begegnung im Fernsehen geschaut. Da haben wir dann die beiden Tore gesehen und uns wahnsinnig gefreut. Ich hätte natürlich gerne mit den Jungs und den Fans gefeiert, aber so ist es nun einmal gelaufen. Wichtig sind die drei Punkte, die wir geholt haben. Jetzt können die Jungs mit einem guten Gefühl in die Englische Woche gehen.
Darida: Der Blick auf die Tabelle macht Spaß, neun Punkte aus drei Spielen sind fantastisch. Aber davon können wir uns nichts kaufen, wir müssen weiter nachlegen und punkten – gerne schon in den nächsten beiden Spielen. Bayern ist natürlich klarer Favorit, aber auch der Favorit kann mal verlieren. Klar ist, dass wir einen richtig guten Tag mit dem nötigen Quäntchen Glück erwischen müssen.
herthabsc.de: Wie schon in der Rückrunde der vergangenen Saison verpasst du das Duell gegen den Rekordmeister. Wie wirst du die Partie verfolgen?
Darida: Ich hätte gerne gegen Bayern gespielt, das ist doch klar. Aber so ist der Fußball. Ich werde das Spiel vermutlich zu Hause schauen. Aber ich bin ein schlechter Zuschauer. Ich bin viel nervöser, wenn ich nicht spielen kann oder auf der Bank sitze (lacht). Deswegen hoffe ich umso mehr, dass ich schnell wieder auf dem Rasen stehen werde und den Jungs helfen kann.
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Das sah komisch aus. Im Fußball passiert in Zweikämpfen und anderen Situationen so viel und dann reiße ich mir das Außenband beim Blocken des Balls.[<]