Immer weiter
Profis | 26. September 2016, 15:37 Uhr

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Vedad Ibisevic zog am Wochenende mit prominenten Torjägern gleich. Und hat noch lange nicht genug.

Berlin - Vedad Ibisevic ist richtig gut drauf. Nicht erst mit seinen Toren zuletzt hat er die Bedeutung für das Team von Trainer Pál Dárdai unter Beweis gestellt. Schon in seiner ersten Saison als Neuzugang steuerte der vormalige Stuttgarter in seinen 30 Pflichtspieleinsätzen in der Bundesliga und dem DFB-Pokal 12 Tore und 5 Vorlagen zum Erfolg der Hauptstädter bei. Gemeinsam mit Topscorer Salomon Kalou bildete er ein kongeniales Sturmduo und entwickelte sich so zum Garanten dafür, dass die Blau-Weißen die Spielzeit 2015/16 am Ende auf dem unerwarteten 7. Tabellenplatz abschlossen.

Eine besondere Vorliebe hat der Torjäger - die für Doppelpacks: Viermal gelang das dem Nationalspieler in Liga und Pokal in der Vorsaison. Und am vergangenen Wochenende kam ein weiterer hinzu, sein 19. in der Bundesliga. Mit seinen beiden Toren trug er sich gleich in mehrere Bestenlisten ein. Der verwandelten Foulelfmeter zur 1:0-Führung war gleichzeitig der 100. Treffer der Blau-Weißen gegen die Frankfurter Eintracht. Der 2:2-Ausgleich war zudem sein 95. Treffer in der Bundesliga. Damit ist er nun zusammen mit Sergej Barbarez erfolgreichster bosnischer Torjäger der Bundesliga. "Sergej ist bei uns in der Heimat eine echte Legende. Es macht mich stolz, diese Marke erreicht zu haben. Ich werde alles daransetzen, diese auszubauen." Eben diesen Vorteil hat Herthas Nummer 19 - er ist noch aktiv. Das heißt wohl, dass Ibisevic diesen Rekord mit dem einen oder anderen Treffer bald allein innehaben wird. Unter allen noch in der Bundesliga aktiven Torjägern gibt es nur fünf Profis, die mehr Tore erzielten als Ibisevic. Vor ihm liegen Claudio Pizarro (190), Stefan Kießling (140), Mario Gomez (138) und Robert Lewandowski (126).

Ibisevics Bedeutung für das Team lässt sich aber nicht nur an seinen Toren ablesen. Zusammen mit seinem Torjägerinstinkt beweist er auch Teamgeist und zeigt Führungsqualitäten. Trainer Pál Dárdai schätzt diese nicht erst nach dem Spiel in Frankfurt. "Neben seiner Erfahrung und seinem unverwüstlichen Willen hat Vedad sowohl während der Spiele als auch im Training seine Fähigkeiten als Motivator und Anführer unter Beweis gestellt", hatte der Ungar im Sommer die Übergabe der Kapitänsbinde an Vedad Ibisevic kommentiert. Eben jene Einstellung bewies der Angreifer nach dem bitteren Ausgleich bei der Eintracht in der Schlussminute erneut. Bei Facebook brachte er es knapp und treffend auf den Punkt: "Gut gekämpft, schade am Ende. Immer weiter..."

Ganz nebenbei hat Vedad Ibisevic auch noch mit einer Hertha-Legende gleichgezogen: Erich 'Ete' Beer erzielte in den Einsätzen in Deutschlands höchster Spielklasse 95 Treffer - davon waren 83 Tore für Hertha BSC. Dies schaffte Beer in acht Spielzeiten in blau-weiß. Ob Vedad Ibisevic da noch herankommt, wird sich zeigen. Dass er mit dem Toreschießen weiter machen wird, ist unstrittig, das hat er ja bereits angekündigt: "Immer weiter..."

(war/City-Press)

von Hertha BSC