Kiek ma, wer da kommt: Hamburg
Profis | 29. September 2016, 19:16 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Hamburg

Kiek ma, wer da kommt: Hamburg

Am Samstag (01.10.16) empfangen die Herthaner am 6. Bundesliga-Spieltag den Hamburger SV. Der kommende Gegner im Porträt.

Berlin - Veränderungen bringen auch immer etwas Neues, Unberechenbares mit sich. Der Hamburger SV hat kürzlich die Konsequenzen aus dem missglückten Saisonstart mit einem Punkt aus fünf Spielen gezogen und damit eine dieser Veränderungen geschaffen: Seit dem vergangegen Sonntag sitzt nicht mehr Bruno Labbadia bei den Hamburgern als Chefcoach auf der Bank, sondern Markus Gisdol. Das macht die ganze Sache für die Berliner etwas unkalkulierbarer, denn sie empfangen am Samstag (01.10.16) die Hansestädter. Auch Innenverteidiger Sebastian Langkamp sieht darin eine Schwierigkeit: "Durch den Trainerwechsel wissen wir natürlich nicht, was uns erwartet - das macht die Vorbereitung etwas schwerer. Die Spieler werden motiviert sein, sich zu zeigen und alles zu geben." Hertha-Trainer Pál Dárdai sieht aber auch, dass so eine Umstellung Zeit kostet. "In einer Woche kann man auch nicht etwas komplett Neues schaffen", meint der Ungar. Um das Unberechenbare etwas berechenbarer zu machen, hat sich herthabsc.de vor der Begegnung etwas näher mit dem HSV beschäftigt.

Die sportliche Situation: Der HSV zeigte bisher einige Startschwierigkeiten. Den bisher einzigen Punkt in der Bundesliga-Saison holten die Hamburger beim 1:1 am 1. Spieltag gegen Ingolstadt. Sie erzielten zwei Tore bei zehn Gegentreffern und stehen damit aktuell auf dem 16. Tabellenplatz. Nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern am vergangenen Wochenende, in der die Hamburger ihre bisher beste Saisonleistung zeigten, zog der Vorstand Konsequenzen und entließ Labbadia. Im DFB-Pokal stehen die Hansestädter nach einem 1:0-Sieg gegen den Drittliga-Aufsteiger aus Zwickau in der zweiten Hauptrunde, in der sie auf den Halleschen FC treffen.

Die Schnittstellen: Auf der Suche nach gemeinsamen Verbindungen muss man nicht weit zurückblicken. Per Skjelbred und Pierre-Michel Lasogga waren beim jeweils anderen Verein unter Vertrag, auch Sebastian Langkamp schnupperte 2007 mal für ein halbes Jahr lang Hamburger Luft, kam währenddessen aber nur bei der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Lasogga stürmte insgesamt drei Jahre (von 2010 bis 2013) für die Berliner und erzielte in 62 Ligaspielen 22 Treffer. Auf der anderen Seite spielte seit 2011 Per Skjelbred für die 'Rothosen'. 26 Einsätze in zwei Jahren an der Elbe entsprachen nicht unbedingt den Ambitionen des Norwegers. So war es an Beiden, neue sportliche Reize zu setzen. Im Sommer 2013 lieh Hertha Skjelbred aus, gleichzeitig wechselte Lasogga nach Hamburg. In Berlin avancierte 'Schelle' mit 28 Einsätzen in der ersten Saison zur absoluten Stammkraft. Hertha verflichtete den Norweger daraufhin. Auch Lasogga bekam bei den Hamburgern von Beginn an seine Einsatzzeiten. In der laufenden Spielzeit konnte der ehemalige Berliner allerdings nur nach Einwechslungen Spielminuten sammeln. 

Die Hamburger im Fokus: Die Nordlichter hatten sich nach dem 10. Platz aus der Vorsaison für die aktuelle Saison deutlich mehr vorgenommen. Dementsprechend aktiv wurde der 'Bundesliga-Dino' auch auf dem Transfermarkt. Zehn Neuzugänge lotste die sportliche Führung an die Elbe. Filip Kostic (VfB Stuttgart), Bobby Wood (Union Berlin), Alen Halilovic (FC Barcelona) und Douglas Santos (Atlético Mineiro) waren namhafte Verpflichtungen. Der teuerste Neuzugang des HSV ist der Flügelflitzer Filip Kostic. Der Linksaußen war nach dem Abstieg des VfB Stuttgart einer der am meisten umworbenen Spieler der vergangenen Transferperiode. Am Ende entschied sich Kostic für die Hansestadt. Nach guten ersten Partien im DFB-Pokal und zum Bundesliga-Auftakt blieb der Serbe in den folgenden Duellen, wie viele seiner Teamkollegen auch, unter seinen Möglichkeiten.

Die bisherigen Duelle: Der HSV ist der Lieblingsgegner der Berliner: Gegen keinen anderen Bundesligisten gewannen die Blau-Weißen in ihrer Geschichte häufiger. Die Bilanz könnte dennoch kaum ausgeglichener sein: 30 der insgesamt 72 Duelle konnten die Berliner für sich entscheiden. 29 Mal musste der Hauptstadtclub eine Niederlage hinnehmen, vier Partien gingen remis aus. Vor allem zu Hause präsentierten sich die Berliner stark: 23 von 36 Duellen gewannen die Blau-Weißen, vier Mal spielten sie unentschieden. Auch die letzten drei Partien gegen die Hamburger vor heimischem Publikum gewann Hertha BSC allesamt. Bemerkenswert hierbei: Alle Siege wurden ohne Gegentreffer eingefahren.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Hertha hat einen sehr, sehr guten Saisonstart hingelegt und sie werden sicher voller Selbstvertrauen spielen", schätzt Neu-Trainer Markus Gisdol die Berliner ein. "Dafür gilt es, ein gutes Rezept zu finden", so der Ex-Hoffenheimer weiter. Wie genau dieses aussieht, will er noch nicht verraten. "Sonst hätten wir den Herthaner Scouts auch alle Infos direkt geben können", sagt er schmunzelnd. 

(cr,lb/City-Press)

von Hertha BSC