
"Sind als Mannschaft sehr hungrig"
"Sind als Mannschaft sehr hungrig"

Berlin - Er ist ein gefragter Mann in diesen Tagen. Mitchell Weiser trifft in der anstehenden Partie am Samstag (22.10.16) auf den 1. FC Köln, seinen Ex-Verein. Der Effzeh ist für ihn aber nicht nur irgendein ehemaliger Arbeitgeber, er ist sein Heimatverein. In der Domstadt schaffte er die Grundlage für seine Fußballer-Karriere. Als Elfjähriger trat er in die Fußstapfen seines Vaters Patrick Weiser, der selbst jahrelang bei den Kölnern unter Vertrag stand – erst als Linksverteidiger, dann als Jugendtrainer. Von diesem Zeitpunkt an spielte Herthas Nummer 23 in allen Nachwuchsteams des Clubs, bis er als 17-Jähriger im Februar 2012 mit seiner Einwechslung im Spiel gegen Bayer Leverkusen sein Bundesligadebüt feierte. Damit ist er bis heute der jüngste Debütant in der Bundesliga-Geschichte des 1. FC Kölns.
Auch dieser Umstand rückt den Rechtsverteidiger ins Rampenlicht der Medien. Diesen stellte er sich in einer großen Fragerunde. herthabsc.de hat seine wichtigsten Aussagen zusammengetragen.
Mitchell Weiser über…
…das kommende Duell gegen Köln:
Wir haben diese Woche schon einige Trainingseinheiten hinter uns und bereiten uns auf das anstehende Spiel gegen Köln vor. Ich denke, wir werden nichts großartig ändern, einen Plan für einen Sieg müssen wir uns noch ausdenken.
…Gemeinsamkeiten zwischen Hertha und dem FC:
Ich denke schon, dass wir zwei ähnliche Mannschaften sind. Wir sind keine Top-Teams, das wissen wir auch beide. Aber wenn wir alles geben, dann ist es schwer, gegen uns zu spielen. Wir müssen beide für jeden Punkt kämpfen. Wenn man da ein bisschen nachlässt, wird es schwierig. Das hat man auch in unserer letzten Saison gesehen. Wir haben uns enorm schwer getan gegen Mannschaften, die auf unserem Level sind, Punkte einzufahren.
…Unterschiede zwischen den Städten Berlin und Köln:
Köln ist natürlich kleiner als Berlin. Berlin ist wirklich riesig, es gibt so viele Dinge, die man machen kann. Deswegen gibt es hier wahrscheinlich auch nicht so viele Fußball-Fans wie in Köln. Köln ist allgemein sehr fußballbegeistert. Die ganze Stadt fiebert mit. Wir haben viele treue Fans, die zu jedem Spiel kommen, aber da ist noch Potential nach oben. Ich fühle mich seit Anfang an wirklich sehr wohl hier in der Stadt. Ich mag es, wenn viel los ist. In Köln ist das aber auch so. Insgesamt sind beide Städte sehr lebhaft und daher ähnlich.
…die Zehner-Position:
Ich traue mir alles zu. Wer wo spielt, entscheidet aber der Trainer. Ich bin glücklich, wenn ich überhaupt aufgestellt werde. Die vergangenen beiden Spiele habe ich auf meiner Lieblingsposition gespielt – hinten rechts. Falls ich aber offensiver eingesetzt werden sollte, hätte ich damit auch kein Problem.
…die Weiterentwicklung der Mannschaft:
Ich glaube das hat man vor allem beim Spiel in Dortmund gesehen. Normalerweise haben wir gegen die Top-Mannschaften immer das Nachsehen gehabt und uns schwergetan. Doch dieses Mal sind wir über 90 Minuten sehr konzentriert aufgetreten. Diese Saison erlauben wir uns also weniger Fehler. Die Mannschaft hat einen Riesenschritt gemacht und sich wirklich weiterentwickelt.
…Saisonziele:
Wir haben uns keinen Tabellenplatz als Ziel genommen, sondern 45 Punkte. Das ist unsere Vorgabe, die wir erreichen wollen. Wir wollen unsere Leistung aus der Vorsaison bestätigen oder noch besser werden. Jeder kann eine Spielzeit gut sein. Um dauerhaft gute Leistungen zu bringen, muss man immer an sich arbeiten und an seine Grenzen gehen. Man kann nie zufrieden sein. Und momentan sind wir als Mannschaft sehr hungrig und so sollte das auch bleiben.
…die U21-Nationalmannschaft:
Unter dem neuen Trainer Stefan Kuntz war ich in den vergangenen Spielen dabei. Das war bei Horst Hrubesch nicht so. Und wenn man spielt, hat man natürlich noch mehr das Gefühl Teil der Mannschaft zu sein. Die letzten zwei Lehrgänge sind für mich echt gut gelaufen und ich hoffe, dass es jetzt so weitergeht.
…die A-Nationalmannschaft:
Über die Nominierung in der DFB-Elf von Jogi mache ich mir eigentlich nicht so viele Gedanken. Aber das wurde ich letztes Jahr auch schon ziemlich häufig gefragt (lacht). Ich konzentriere mich völlig auf Hertha und versuche, hier meine besten Leistungen abzuliefern. Mehr kann ich da im Moment nicht planen oder überlegen. Natürlich ist das ein Traum von jedem Fußballer, irgendwann mal diesen Sprung zu schaffen und davon träume ich auch. Aber wozu meine Leistung reicht, das kann ich nicht entscheiden.
(lb/City-Press)